Hartz IV muss weg!
Die Proteste gegen Hartz IV und die Agenda 2010 haben längst auch Marburg erreicht. Der Widerstand gegen den fortschreitenden Sozialabbau äußert sich in Form von lautstarken Demonstrationen und anderen Aktionsformen.
Attac Marburg ruft mit auf zur nächsten
Marburger Demonstration gegen Sozialabbau
Jeden Montag um 18:00 Uhr
Beginn: Sozialamt (Friedrichstr.). Datum der nächsten Demonstration: vorerst keine Demonstrationen mehr
- Demo-Aufruf
- Informationen zu Hartz-IV
- Richtigstellung: Attac verabschiedet sich nicht von Montagsdemonstrationen
Am 23. August 2004 startete die erste Marburger Demo gegen Sozialabbau. Anwesend waren ungefähr 200 - 250 Leute. Auf der Abschlusskundgebung am Elisabeth-Blochmann-Platz redeten Vertreter der Humanistischen Union, des DGB und von attac. Die Rede von attac findet sich hier. Bilder der ersten Marburger Demo gegen Sozialabbau.
An der zweiten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 30. August 2004 nahmen etwa 150-200 Personen teil, leider etwas weniger, als an der ersten. Diesmal führte die Route zum Marktplatz, wo der Medienwissenschaflter Dr. Gerd Hallenberger eine Rede zum Thema "Hartz IV und die Medien" hielt. Anschliessend gab es zum ersten Mal das offene Mikrofon, wo Betroffene ihre Meinung sagen konnten. Es redeten insgesammt drei Personen. Bilder der zweiten Marburger Demo gegen Sozialabbau.
Die dritten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 6. September 2004 bestand aus etwa 200 Personen und führte zu den Parteizentralen von CDU sowie SPD/Grünen im Südviertel. Die Abschlusskundgebung fand vor der SPD-Zentrale auf der Frankfurter Straße statt. Es redete ein Betroffener über die geplante Abschaffung des Blindengeldes sowie ein Vertreter der Akademiker/innensolidarität über den unverschämten Fragebogen zu Hartz IV. Anschließend gab es wieder ein offnenes Mikrofon. Bilder der dritten Marburger Demo gegen Sozialabbau.
An der vierten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 13. September 2004 nahmen etwa 120 bis 160 Personen teil. Die Abschlusskundgebung fand wieder auf dem Marktplatz statt, diesmal über die Route Universitätsstraße - Gutenbergstr. - Untergasse - Lahntor - Reitgasse - Markt. Das Marburger Ordnungsamt hatte in einer skandalösen Entscheidung die traditionelle Route über den Rudophsplatz nicht mehr genehmigt, weil nach deren Meinung ein ungehinderter Verkehrsfluss wichtiger ist, als die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit. Diese Entscheidung dient natürlich ebenfalls dazu, die Demonstration in der öffentlichen Wahrnehmung unsichtbar zu machen. Auf der Abschlusskundgebung sprach ein Vertreter der DFG-VK über den Zusammenhang von fehlenden Zivildienstplätzen und 1-Euro-Jobs. Anschließend gab es wieder das offene Mikrofon. Hier informierte ein Vertreter von attac über das geplante Sale-and-lease-back-Geschäft des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Eine Krankenschwester berichtete über Arbeitszeitverlängerung im Gesundheitssektor und den Plänen, 1-Euro-Jobber ab 2005 auch in Krankenhäusern einzusetzen. Bilder der vierten Marburger Demo gegen Sozialabbau.
An der fünften Marburger Demo gegen Sozialabbau am 20. September 2004 nahmen nur noch 140 Personen teil. Die Route führte vom Sozialamt über die Universitätsstraße Gutenbergstr. - Untergasse - Lahntor - Reitgasse zum Marktplatz. Hier sprach Betriebsrat Piet Metz über die Auswirkungen von Hartz IV auf die (noch) Beschäftigten. Leider gibt es von dieser Demonstration keine Bilder.
An der sechsten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 27. September 2004 nahmen 110 Personen teil. Die Route führte wieder vom Sozialamt über die Universitätsstraße Gutenbergstr. - Untergasse - Lahntor - Reitgasse zum Marktplatz. Die Rede hielt ein Vertreter des Ausländer/innen/beirats der Stadt Marburg über die besondere Betroffenheit von Ausländern durch Hartz IV.
Großdemonstration der bundesweiten Montagsdemonstrationen und ihrer Unterstützerorganisationen in Berlin - 2. Oktober 2004
Aus Marburg fuhr auch ein Bus nach Berlin. Er war mit 32 Personen besetzt. Die Abfahrt war Samstag, 2. Oktober 2004, 6:00 Uhr, Erlenring. Die Kosten betrugen 15 Euro (25 Euro für Berufstätige). Attac hat Teilnahme an dieser Demonstration aufgerufen.
Informationen und Berichte zu der Demonstration am 2.10. finden sich hier und bei Indymedia.
An der siebten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 4. Oktober 2004 ging die Teilnehmer/innen/zahl weiter zurück und zwar auf 70 Personen. Die Demonstration bewegte sich über die gewohnte Route zum Marktplatz. Der Soziologe Lars Schmitt beschäftigte sich in seiner Rede mit der Frage, warum so wenig Menschen gegen Hartz IV demonstrieren und wie man das ändern kann. Ein anderer Redner gab einen Bericht von der Demonstration am 2.10. in Berlin.
An der achten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 11. Oktober 2004 namen leider nur noch 50-60 Personen teil. Die Demonstration bewegte sich über die gewohnte Route zum Marktplatz. Der Redner George Fülberth (PDS) beschäftigte sich mit der Umsetzung von Hartz IV durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf, der im Rahmen des Optionsmodells die Langzeitarbeitslosen selbst betreuen will.
An der neunten und vorerst letzten Marburger Demo gegen Sozialabbau am 18. Oktober 2004 namen 60 Personen teil. Die Demonstration bewegte sich über die Route Universitätsstraße - Rudolfsplatz - Biegenstraße - Uferstraße zum ehemaligen EAM-Gebäude, wo der Landkreis Marburg-Biedenkopf in Zukunft die Langzeitarbeitslosen "betreuen" dh. schikanieren will. Redner beschäftigten sich mit der Umsetzung von Hartz IV im Landkreis. Hiermit sind die Marburger Demonstrationen gegen Sozialabbau wegen zu geringer Teilnehmer/innen/zahl vorerst beendet.
Website der Montagsdemonstation in Marburg: Marburger Montag.de
Allgemeine Informationen zu den Montagsdemonstrationen gegen Hartz IV gibt es auf der Website der attac-Aktion genug für alle.
Eine andere Welt ist möglich! Es gibt genug für alle - weltweit!
Weitere Bilder (teilweise hochauflösend) hier