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Sendung vom 9. Januar


Denkräume der Zukunft

1. Neujahrsgrüße (ab min 2:12)
Wir beginnen das jahr 2023 mit einen Text zum Jahreswechsel von Antonio Gramsci [1] aus dem Jahr 1916 zu Gehör bringen. Er hasst Neujahr.
Antonio Gramsci war ein italienischer Schriftsteller, Journalist, Politiker und marxistischer Philosoph. 1926 wurde er von den Faschisten verhaftete. Während seiner Zeit im Gefängnis verfasste Gramsci Texte mit philosophischen, soziologischen und politischen Überlegungen, die 32 Hefte füllen. Gramscis Analysen werden bis heute in der Politischen Theorie rezipiert. Er starb 1937 in Rom.
Vor seiner Verhaftung durch die Faschisten beschreibt Antonio Gramsci 1916, warum Neujahr auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. [2]

2. Sozialismus neu entdecken (ab min 6:42)
Wir haben in den letzten Sendungen das Ende des Kapitalismus und die Utopie des Sozialismus behandelt. Wir bleiben thematisch auch dabei. "Sozialismus neu entdecken" heißt ein neues Buch von Michael Brie. Vorgestellt wurde es im Jacobin, einem sozialistischen US-amerikanisches Magazin. Es liefert sozialistische Perspektiven auf Politik, Wirtschaft & Kultur. Dort gibt es ein neues 14-tägiges podcast- Format. In der neuen Folge Hyperpolitik [3] diskutierten Ines Schwerdtner und Nils Schniederjann über die Bücher und Texte, die sie über die Feiertage gelesen haben. Und dazu gehörte auch oben erwähntes Buch. Fokussiert wurde sich dabei auf das Verhältnis Individualität und Gemeinschaft. Vorgestellt wurden auch die beiden Formeln des Sozialismus. Michael Brie beschreibt zum einen die kommunistische und zum anderen die liberale Formel. Ein Abschnitt im Buch heißt "Albert Einsteins sozialistische Intervention in den Kalten Krieg". Einstein, der seit 1933 in den USA lebte, schrieb für die erste Ausgabe der sozialistischen Zeitschrift Monthly Review 1949 den Artikel "Warum Sozialismus?" [4] Dieser wird im Buch verwendet, welches 2022 im VSA Verlag erschienen ist und auch kostenlos heruntergeladen werden kann. [5]

3. Kapitalismus aufheben  - Commonismus könnte die Zukunft sein (ab min 20:24)
Wir stellen die Idee des Commonismus als Alternative zum Kapitalismus und als Gegensatz zum Sozialismus vor. Dabei beziehen wir uns auf das Buch "Kapitalismus aufheben" von Simon Sutterlütti und Stefan Meretz. Der Kapitalismus beherrscht seit dem Ende der sozialistisch geprägten Staaten in Europa als einziges Gesellschaftsmodell unser gesamtes Leben, unsere Politik, unsere Wirtschaft, unsere Kultur. Alternativen werden in kleinen Kreisen diskutiert und in Nischen gelebt- in Ökodörfern, Nachbarschaftsgemeinchaften, Kollektiven u.a.m. Sie sind Keime für ein anderes Leben. Wir werden sie bald angesichts der multiplen Krisen dieser Zeit benötigen. Unter allen Alternativen sticht der Commonismus mit einem grundsätzlich anderen Ansatz hervor. Nicht Reformen, nicht Revolutionen können unser Leben und Überleben verändern und garantieren. Es sind die wahren Bedürfnisse, von denen auszugehen ist und die das Wirtschaftsleben, die Produktion und unseren Konsum wie auch unsere private Lebensgestaltung neu ausrichten. Inklusion statt Exklusion ist die Losung. Niemand soll mehr auf Kosten anderer leben. Nur wenn es allen gut geht, geht es auch dem Individuum gut. Wie dies aussehen soll, beschreiben die Autoren Simon Sutterlütti und Stefan Meretz.
Dazu Ausschnitte aus einer Veranstaltung von Attac München [6]

[1] de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Gramsci
[2] jacobin.de/artikel/antonio-gramsci-ich-hasse-den-neujahrstag-silvester-gefaengnishefte-marxismus-neujahr/
[3] www.youtube.com/watch
[4] monthlyreview.org/2009/05/01/why-socialism/
[5] www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/MBrie_Sozialismus_neu_entdecken_RLS_VSA_2022.pdf
[6] www.attac-muenchen.org/neuigkeiten