Sendung vom 13. Juni 2022
1. In Frankreich formiert sich starke Konkurrenz von links
Jean-Luc Mélenchon kam in der Präsidentschaftswahl in Frankeich 2022 mit seiner Partei La France insoumise auf den dritten Platz hinter Marine Le Pen vom Rassemblement National. Nun gründete er ein neues Linksbündnis namens NUPES, mit dem er die Parlamentswahl in Frankreich am 12. und 19. Juni gewinnen möchte.
Seit Juni 2017 ist Mélenchon Abgeordneter in der französischen Nationalversammlung. Sein erklärtes Ziel ist der Bruch mit dem System. Entsprechend liest sich sein Wahlprogramm: antikapitalistisch und radikal-ökolgisch. Er propagiert das Ende jeder Austeritätspolitik und will die präsidentielle Monarchie in Frankreich durch eine Sechste Republik beenden.
Die Gründung der „Nouvelle Union Populaire Écologique et Sociale“ („Neue ökologische und soziale Volksunion“) hat viele in Erstaunen versetzt. Denn hier versammeln sich Kommunisten, Sozialisten und Grüne unter einem Dach und geben sich ein gemeinsames Programm. NUPES traten am 1. Mai 2022 die Parteien „La France Insoumise“ (LFI), „Parti Socialiste“ (PS), „Parti communiste français“ (PSF), „Europe Écologie – Les Verts“ (EELV), „Ensemble!“ (E!), „Génération.s“ (G.s) und weitere kleinere Parteien bei. Damit hat sich eine breite Linksallianz gebildet, die Emmanuel Macron gefährlich werden könnte.
Wir beobachten Frankreich weiter mit großem Interesse und wünschen uns ein solches Bündnis auch in Deutschland.