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Sendung vom 10. Januar 2022

Was ist Gesundheit? Wie gesund sind wir und wie unsere Erde?

Zu Anfang wünschen wir euch natürlich ein gesundes neues Jahr. Und da wir meinen, dass neben einer Energie- und Klimawende auch eine Gesundheitswende notwendig ist, beginnen wir damit.

1. Eine Gesundheits-Wende in der Medizinforschung ist notwendig!

Die Pandemie hat das fragile System unserer Gesundheitsversorgung ins Rampenlicht gezogen.
Seit über 30 Jahren ist dieses System politisch so zubereitet worden, dass es eine exzellente Beute privater Investoren wurde.
Gänzlich in den Hintergrund geriet die Frage nach den schädlichen und kostenträchtigen Folgen der Medizin. „Medical Error“ heißt das Zauber-wort und nimmt  die Nebenwirkungen von Arzneimitteln in den Blick.  „Medical Error“ wird in den USA inzwischen als dritthäufigste Todes-Ursache genannt. Dem Phänomen Medical Error ist unser Beitrag gewidmet. Um den schädlichen Folgen der pharmazeutischen Medizin zu begegnen, bedarf es einer kritischen Zivilgesellschaft und eines Umdenkens dessen, was Gesundheit bedeutet. Gesundheit muss präventiv gesehen werden. Es geht um gute Ernährung, um gesunde Lebens-, Arbeits- und Wohnbedin-gungen. Und es geht um soziale Gerechtigkeit, denn Gesundheit ist an Privilegien der wohlsituierten Gesellschaftsschichten gebunden. Wer arm ist, stirbt früher. Gesundheitswende ist gefordert, wie es die Energie-wende gibt.
Dazu hören wir einen Beitrag von Prof. Dr. Eberhard Göpel, welcher am 16. Juni 2017 auf der Internetseite der Vereinigung Deutscher Wissenschaft VDW veröffentlicht wurde. Prof. Dr. Eberhard Göpel ist Professor für Gesundheitsförderung an der Universität Bielefeld und der Hochschule Magdeburg im Bereich der Gesundheitswissenschaften für die Entwicklung eines neuen Studienbereiches und Berufsfeldes für die Gesundheitsförderung mit dem Schwerpunkt der kommunalen Gesundheitsförderung. Er vertritt die Ansicht, welche er hinreichend begründet, dass sich die unkritisch-eindimensionale Ausrichtung der medizinischen Forschung und Praxis auf technische Eingriffe in die Mikrostrukturen der menschlichen Körper zu einer Gefahr für die Gesundheit der Menschen entwickelt hat. „Medical Error“ wird in den USA inzwischen als dritthäufigste Todes-Ursache genannt.[1]

Musik: Wise Guys- Aber sonst gesund [2]

2. Genug gespalten

Am 12. Dezember 2021 war in der Frankfurter Rundschau ein Beitag von Fabian Scheidler mit diesem Titel zu lesen. [3] Dort weißt er u.a. daruaf hin, dass in Krisenzeiten die Gefahr besteht, Ängste, Frustrationen und Wut auf Sündenböcke abzulenken, wie wir es derzeit erleben. Man definiert eine Fremdgruppe, die man als Gefährder, als Angreifer, als Schuldige brandmarkt. So können die Konflikte und Widersprüche in der In-Group ausgeblendet und auf den Kampf gegen einen äußeren Feind verlagert werden. Er beschreibt die Ursachen der vielen beschleunigten Kriesen, die tief in die Fundamente unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems hinein reichen, das ohne permanentes Wachstum nicht existieren kann. Jenseits der Pandemie haben wir es mit einer viel größeren Aufgabe zu tun, die ohne breite gesellschaftliche Kooperation nicht zu bewältigen ist. Wir stehen unmittelbar vor entscheidenden Kipppunkten im Klimasystem. Werden diese Punkte überschritten, kommen unaufhaltsame Kettenreaktionen in Gang, die weite Regionen der Erde unbewohnbar machen werden. Wir haben schlichtweg keine Zeit für weitere Grabenkämpfe. Stattdessen brauchen wir endlich integrierte Konzepte, die die verschiedenen Krisen an der gemeinsamen Wurzel packen. Stichwort Klima und Gesundheit. Wir brauchen statt weiterer Spaltungen vereinende Projekte für eine lebenswerte Zukunft. Dafür gibt es von uns volle Zustimmung. Wir berichten weiter von einer der vielen anderen Katastrophen, die sich unbemerkt verschärft hat- den Hunger auf der Welt. Wir reden von struktuellem Rassismus, der sich auch in der Impfstoff- Apartheid gegenüber Afrika zeigt. [4] Gerade einmal drei Prozent der weltweiten Impfungen gegen Covid19 wurden in Afrika verabreicht. Trotzdem ist die befürchtete Corona-Katastrophe auf dem Kontinent bisher ausgeblieben. Virologen spekulieren über Gründe: "70 Prozent unserer Bevölkerung sind unter 30. Das Durchschnittsalter liegt bei 17 Jahren. <br />Als Ergänzung noch ein paar Zahlen: Die durchschnittliche Lebenserwartung des gesamten afrikanischen Kontinents beläuft sich auf rund 64 Jahre. Die niedrigste Lebenserwartung liegt bei 53 Jahren in Zentralafrika. Im Gegensatz dazu liegt in Deutschland die Lebenserwartung bei 81. Auch darüber müssten wir reden, wenn wir jetzt so oft betonen wie wichtig Solidarität und Nächstenliebe sind.<br />Noch zwei Zahlen: In zwei Jahren Corona gab es ca. 5,3 Millionen Tote weltweite im Zusammnenhang mit Corona. In dieser Zeit ist die Weltbevölkerung um ca. 190 Millionen Menschen gewachsen. Eine Ausrottung der Menschheit durch Corona ist also nicht zu erwarten. Durch Klimawandel und Kriege schon.[5] [6] [7]

Musik: Paul Simon - Under African Skies (Live from The African Concert, 1987) [8]

3. Europa wehrt sich gegen SLAPP

Mit diesem Beitrag machen wir die Praktiken großer Konzerne publik, die kritische Menschen und kritische Organisationen mit strategischen Klagen mundtot machen wollen, indem sie ihre materielle Existenz und ihre Zeit und ihre Lebensenergie angreifen. Ihr Ziel ist nicht darauf gerichtet, Erfolg zu haben. Ziel ist das Mürbemachen einer kritischen Öffentlichkeit. Die Abkürzung SLAPP steht für „Strategic Lawsuits against Public Partici-pation” - zu Deutsch strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung. Dagegen wendet sich die Coalition against SLAPPs  - als Agronym CASE – genannt. Sie fordert dazu auf, einen Brief an die Viezepräsidentin der EU Vera Jarouva und den EU-Justizkommissar Didier Reynders zu unter-schreiben. Mit diesem Brief wird die EU aufgefordert, SLAPPS in Europa zu verbieten. In unserer Sendung von September 2020 berichteten wir bereits über eine solche strategische Klage. Es war die Klage gegen das Umweltinstitut München, das über das Wunder von Mals berichtete, dem Bestreben von Tiroler Bauern, Pestizide auf Apfelplantagen zu untersagen. Solchen Klagen werden in Kanada und in den USA bereits Grenzen ge-setzt. In der EU zögert man angesichts einer kräftigen Lobby-Industrie.[9]

Musik: Igor Bourco's Uralsky Jazzmen - slapstick music video (song That's A Plenty) [10]

[1] vdw-ev.de/prof-dr-eberhard-goepel-eine-gesundheits-wende-in-der-medizinforschung-ist-notwendig/

[2] www.youtube.com/watch

[3] www.fr.de/meinung/gastbeitraege/genug-gespalten-91174453.html

[4] www.deutschlandfunk.de/welthungerindex-2021-massive-hungersnoete-sind-wieder-100.html

[5] de.statista.com/statistik/daten/studie/751234/umfrage/lebenserwartung-in-der-zentralafrikanischen-republik/

[6] www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/07/PD21_331_12621.html

[7] countrymeters.info/de/World

[8] www.youtube.com/watch

[9] www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/slapp-klagen.html

[10] www.youtube.com/watch