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Eingeschränkte Erneute Öffentliche Auslegung des FNP-Entwurfs 2022 Sabine Kumkar, 74354 Besigheim

Stellungnahme
1. Im Erläuterungsbericht des neuen FNP-Entwurfs wurden für alle geplanten Flächen zusätzlich Hinweise zur landwirtschaftlichen Nutzung und ggf. zur Wertigkeit der Böden in dieser Hinsicht aufgenommen. Das ist löblich und unbedingt zu beachten. - Fast überall wurden hohe Wertigkeiten festgestellt, teilweise sogar sehr hohe. Das ist ein für uns alle lebenswichtiger Aspekt, der die Hauptrolle bei allen Entscheidungen zu spielen hat!
Alle Böden, die bisher nicht zugebaut sind und noch landwirtschaftlich genutzt werden (oder dafür potentiell nutzbar sind), bedürfen des absoluten Schutzes und dürfen auf keinen Fall dieser Funktionen beraubt werden! Sie müssen auch weiterhin für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, für unsere Ernährung, für den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz des Klimas etc. zur Verfügung stehen. Es muss vor diesem Hintergrund sogar alles daran gesetzt werden, den Zustand der im Moment (noch) nicht ganz so hochwertigen Böden stetig zu verbessern, da wegen der schon viel zu vielen verloren gegangenen Flächen gute Böden um so wichtiger sind!


2. Beispielhaft zitiere ich aus dem Bericht zu den Flächen für die in Besigheim geplanten Wohngebiete „Erweiterung Schimmelfeld“ sowie „Erweiterung Seiten“. Dort heißt es gleichlautend:
„Die Flächen werden hauptsächlich ackerbaulich genutzt. Sie werden derzeit von mehreren Haupterwerbslandwirten bewirtschaftet. Die natürliche Bodenfruchtbarkeit wird mit hoch bis sehr hoch bewertet. Die Böden liegen in der Vorrangflur I und sind damit überwiegend land-
bauwürdige Flächen.“
Allein diese Aussagen sollten jede Umnutzung verbieten! - Zum einen müssen die wirtschaftlichen Grundlagen für Haupterwerbslandwirte nicht durch Zerstörung ihrer Arbeitsmöglichkeiten erhalten werden (das sind auch Arbeitsplätze!!!). - Zum anderen würden auch hier die immer wieder angeführten sog. „Zielkonflikte“ (Nachfrage nach Wohnen kontra Landwirtschaft) andernfalls wieder dazu führen, dass Landwirtschaft und Schutzgüter wie so oft den Kürzeren ziehen.
Die Zeiten hierfür sind aber definitiv vorbei, wenn wir unsere Lebensgrundlagen, und die aller Menschen auf dieser Erde, nicht endgültig mutwillig aufs Spiel setzen wollen! Wir müssen endlich andere Wege finden, allen Menschen ein würdiges und bezahlbares Wohnen zu ermöglichen, als die Vernichtung weiterer Ackerböden! Dazu müssen wir alle beitragen, auch wenn es einiges an Kreativität und wahrer Innovation erfordert. Ich habe den festen Glauben, dass wir Menschen dazu fähig sind.


3. In Bezug auf das in den Benzäckern in Mundelsheim geplante Gewerbegebiet oder auch auf das Vorhaben „Gewerbegebiet Wasen“ in Besigheim gilt das entsprechende: Auch hier kann es keine Kompromisse mehr geben, wenn es um den Erhalt der Flächen geht.
Wir sind mehr als am Limit damit, was den Flächen“verbrauch“, gerade in unserer dicht besiedelten Region, da gilt tatsächlich ganz simpel und klar “Ende Gelände“! - Das ist der Ausgangspunkt, auf dem wir heute stehen, da helfen uns auch keine Paragrafen oder sonstigen menschengemachten Konstrukte – die Natur und die Erde kennen solche Kompromisse nicht! Sie haben ja ziemlich lange „mitgespielt“, aber dass das so nicht weitergeht, zeigt sich doch überall! Und das können alle wahrnehmen (wenn sie es denn wollen), dass das keine Polemik, keine Panikmache, sondern Tatsache ist.

4. Zu „Sprollweg“ in Besigheim:
Auch diese relativ kleine Fläche am Rande der ehemaligen Lehmgrube ist als Grünfläche unbedingt zu erhalten. Auch wenn sie vielleicht nicht dieselbe hohe Bedeutung haben sollte, wie der Hauptteil der inzwischen als Naturdenkmal auszuweisenden Fläche. Die Lage am Hang zur Lehmgrube mit den bestehenden Heckenstrukturen sind jedoch allemal von hoher ökologischer Wertigkeit, z.B. als Nahrungsquelle für Wildbienen und Nistplätze für Vögel, wie nicht nur Herr Dr. Benjamin Tempel mehrfach ausgeführt hat.