03.05.2015: Kul.tour '15 stoppt TTIP, CETA, TISA! in Besigheim
Wir hatten in einem breiten Bündnis mit Umweltschutzorganisationen, Kultureinrichtungen bis hin zu verschiedenen Parteien "Ein Fest der kulturellen Vielfalt" auf die Beine gestellt, um über die geplanten Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA zu informieren. Besigheim war die erste Station von 7 Städten der Kul.Tour '15 stoppt TTIP, CETA, TISA quer durch Deutschland.
Obwohl für uns eine Premiere, lief das Open-Air ohne Hänger von 14 bis 18 Uhr. Dabei konnte der Regen der Stimmung nichts anhaben. Sicher wäre bei schönem Wetter der Kelterplatz ganz gefüllt gewesen, aber das vielfältige Programm unterhielt doch eine beachtliche Besucherschar: mit klassischer Musik vom "Quartetto con Flauto", Protest-Folk vom us-amerikanischen Liedermacher David Rovics, Mitmach-Rhythmen mit Till Ohlhausens CircleDrumming, einer satirischen Einlage des Besigheimer Regisseurs Rüdiger Erk von der Studio-Bühne. Die Leiterin und Regisseurin Edith Koerber vom Stuttgarter Theater "tri-bühne" sprach über die Gefährdung der Kultur durch TTIP. Jazz-Freunde kamen beim Regina-Büchner-Quartett mit Saxophon, Bass und Schlagzeug auf ihre Kosten. Für einen stimmungsvollen Abschluss sorgte "Der kleine Blechzirkus". Das Sextett mit dem Besigheimer Künstler Uli Gsell an der Tuba dürfte so manchem von den Protesten gegen Stuttgart 21 bekannt sein.
Unser Dank gilt den Kuchenspendern, Standbetreuern, den Moderatoren und der Organisation sowie der Trattoria Morgan mit der Pizzabäckerei und Charlis Wein mit dem Getränkestand.
Bericht & Fotos von der Tour-Crew
Video von Volker Teichert
Bilder unten auf dieser Seite
Pressespiegel
Die Bietigheimer Zeitung läßt die Künstler und Veranstalter zu Wort kommen.
Die Ludwigsburger Kreiszeitung für Besigheim berichtet über die kreative Kritik an TTIP, CETA + TISA vor Ort.
Mit abgedruckt auch ein Statement des Vorsitzenden vom CDU-Stadtverband Dr. Uttam Das. Wie sooft wird die sachliche Kritik als Unsicherheit verbreitende Meinungsmache diskreditiert und vehement behauptet, die erkämpften Errungenschaften seien nicht gefährdet und die Parlamente behielten ihre Souveränität. Auch die Lüge von der Wohltat der bisherigen Abkommen für die beteiligten Länder wird in den Ring geworfen. Herr Das kennt eben nicht die Wirkung völkerrechtlicher Verträge, das Kleingedruckte über das Einfrieren von Standards und den Verriss der von der EU in Auftrag gegebenen Studien. In der Folge gab eine Diskussion in den Leserbriefen:
Herr Helmut Fischer von der BMU nimmt zu den platten TTIP-Werbesätzen des Besigheimer CDU-Vorsitzenden Das Stellung und fragt, ob dieser im Gegensatz zu den USA das Vorsorgeprinzip kenne.
In Runde 2 streitet der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Dr. Das ab, die alternativlose, durchboxende, am Deregulierungsdogma orientierte und auf falschen Zahlen und gekauften Studien aufbauende TTIP-Politik der CDU habe nichts mit dem Lügensatz des SED-Regimes zu tun, man habe nicht vor, eine Mauer zu bauen. Die Hälfte an Transparenz ist im wohl genug, denn nur die europäischen Verhandlungsdokumente sind einsehbar. Was vom Selbstverständnis des Herrn Das über eine demokratische Partei zu halten ist, zeigt seine Forderung "Ministerpräsident Kretschmann müsse bei der eigenen Basis noch Überzeugungsarbeit leisten".
Frau Sabine Kumkar von attac Besigheim nimmt zu den Äußerungen von Herrn Dr. Uttam Das Stellung und verweist zur Unterrichtung auf das Buch von Thilo Bode, wo die Freihandelslügen entlarvt und die begünstigten Konzerne enttarnt werden. Wir brauchen eine andere Wirtschaft, eine Wirtschaft die wieder den Menschen ein gutes Leben ermöglicht. Dafür braucht es TTIP, CETA und TISA nicht.