20.03.2015: Aktion Agrar gegen billige Milch
Mit dem Fall der Milchquote Ende März 2015 witterten die großen Molkereien das große Geschäft mit dem Export von Milchpulver. Auch die Bundesregierung steht hinter der Eroberung des Weltmarkts mit Milchpulver, denn schließlich ist Deutschland Exportnation und "muss" exportieren. Dabei wird die Milch zum Industrieprodukt, der Hof zur Fabrik. Mit dem Weltmarktpreis und dem Überangebot von Milch in Deutschland kam es zum Preisverfall unterhalb der rentablen Grenze. Die Molkereien trieben die Bauern zu noch größerer Milchproduktion an, um mit dem industriellen Denken der hohen Stückzahl den niedrigen Literpreis auszugleichen.
All dies ist gegen die Kuh, den Bauern, das Dorf, die Kulturlandschaft und auch andere Länder wie die westafrikanischen. Das Kraftfutter mit Sojabohnen wird vor allem dort angebaut, wo einst Regenwald war, zum Großteil mit chemischer Unterstützung von Monsanto. Die Kuhhaltung passt nicht mehr zur Hoffläche, die gesunde Kreislaufwirtschaft weicht einer dauerhaften Haltung der Kühe innen und einer industriellen Landwirtschaft draußen. Viele Bauern fühlen sich bei dieser industriellen Wandlung und Entfremdung vom überzüchteten und eingesperrten Tier nicht mehr glücklich. Nicht zuletzt geht dem Dorfleben der Kuhstall verloren.
Auch die bäuerliche Landwirtschaft in den westafrikanischen Länder leidet unter der deutschen Überproduktion. Freihandelsabkommen bereiten den Weg für billiges Milchpulver, bei dem die lokalen Milchviehalter nicht mithalten können. Der Markt wird gedankenlos zerstört.
Die Aktion Agrar hat das aufgegriffen und mit attac eine Kampagne gestartet:
"Kühe und Bauern nicht verpulvern! Billige Milch zerstört Höfe weltweit"
www.aktion-agrar.de/hoefe-retten - Unterschriftensammlung
www.aktion-agrar.de/milch - Darum geht's
www.aktion-agrar.de/milch/pulver/ - Wer profitiert am Pulver?
Diese 5 großen Molkereien setzen auf massiven Export und profitieren davon, dass Kühe und Bauern zu billigen Rohstoffllieferanten degradiert werden. Anklicken der Infografik zum vergößern.