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Fünf-Meter-Tomate liegt vor der Reinoldikirche

Fünf-Meter-Tomate liegt vor der Reinoldikirche

Protest-Aktion gegen gentechnisch veränderte Nahrung

Mit einer fünf Meter großen Tomate protestierten gestern der Bund für Umwelt, Globalisierungskritiker von Attac und Naturschutz Deutschland gegen die geplante Einführung gentechnisch veränderter Lebensmittel.

Das gemeinsame Ziel: "Die Bürger sollen über die Risiken der Gentechnik aufgeklärt werden. Es geht uns nicht darum, dumpfe Ängste zu wecken", betonte Gerd Plobner von den Vereinigten Kirchenkreisen. Stapelweise lagen Broschüren, Handzettel und Waschzettel mit Informationen aus - und wurden auch mitgenommen.

Brian Weller trug sich in einer der Unterschriftenlisten ein, die im Sommer bei einer Aktion in Genf an die Welthandelsorganisation übergeben werden soll. "Dieses ganze Gen-Zeug kann nicht richtig sein. Kein Mensch weiß, was in den Lebensmitteln drin ist, die genveränderten müssen auf jeden Fall gekennzeichnet werden", sagte der 27-Jährige. Damit sprach er den Organisatoren aus der Seele. Plobner betonte, dass der Verbraucher wenigstens die Wahl haben müsse, ob er gentechnisch veränderte Produkte kaufen will oder nicht - dafür müssten die Produkte aber gekennzeichnet sein.

In Dortmund trugen sich innerhalb von nur eineinhalb Stunden 154 Menschen in die Unterschriftenliste ein. Wie die 21-jährige Sarah Stürmer, die mit dem Kinderwagen vor dem Tapeziertisch Halt machte. Mit Blick auf ihre 16 Monate alte Tochter Maxi sagte sie: "Ich habe mir einen Einkaufsratgeber für gentechnikfreien Genuss eingesteckt." Die 70-jährige Irmtraud Weber zückte ebenfalls den Stift zur Unterschrift und erzählte: "Als ich kürzlich aus dem Urlaub zurück kam, sahen die drei Wochen alten Tomaten noch aus wie neu. Nach sechs Wochen hatten sie immer noch keine einzige schrumpelige Stelle. Da habe ich sie komplett weggeworfen." MeHa

WAZ, Samstag 06.03.2004