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Ostermarsch 2015

Am Ostersamstag 2015, dem 4. April fand auch in Norden wieder ein Ostermarsch statt.

Rund 30 Menschen zogen vom Norder Tor über den Neuen Weg und die Osterstrasse zum Torfmarkt. Dort fand zwischen geparkten Autos die Schlusskundgebung statt.

 

Auf dem Neuen Weg begegneten wir tausenden Gästen, Ausflüglern und Wochenendeinkäufern. So wurde auch in der kleinen Küstenstadt die Kritik am Kriegsgeschehen breit wahrgenommen.

In Norden spielte dieses Jahr ein Zitat aus der am 1. Juli 1969 gehaltenen Antrittsrede des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann eine zentrale Rolle:

NICHT DER KRIEG IST DER ERNSTFALL …., SONDERN DER FRIEDEN IST DER ERNSTFALL, IN DEM WIR UNS ALLE ZU BEWÄHREN HABEN“

Rede und Flugblatt der Norder Friedensinitiative finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

 

 

Auch in unserer Nachbarschaft, im ostfriesischen Wittmund findet in diesem Jahr - am Ostermontag, 11:30 Uhr - ein Ostermarsch statt.

Montag, 06.04.2015 Wittmund:
7. Ostermarsch in Wittmund "Frieden schaffen ohne Waffen", Start/Treffpunkt: 11.30 Uhr, Phantomdenkmal vor der Richthofenkaserne, anschl. Demo nach Wittmund, Abschlusskundgebung: ca. 13 Uhr, Heinich-Heine-Str., VA: Aktionsbündnis für Frieden und Entmilitarisierung, Harlingerland gegen Rechts (HgR)
Kontakt: Linksbündnis.Wittmund, Bernd Mayer
E-Mail:   eoipso_bernd_mayer(at)gmx(Punkt)net

Abschlusskundgebung auf dem Torfmarkt

 

Rede und Flugblatt der Norder Friedensini

 

Die Rede von Peter Ganser, Friedensinitiative Norden, bei der Abschlußkundgebung auf dem Norder Torfmarkt:

 

 

"Der folgende Beitrag der Norder Friedensinitiative beschäftigt sich mit den Kräften, die unser politisches Bewusstsein beeinflussen , und besteht aus einem allgemeineren und einem lokalen Teil.

Der allgemeinere:

Wir leben in einer Welt, in der der Friedensnobelpreis wiederholt zu einer Lachnummer verkommen ist,

und in einem medialen Umfeld

  • in dem uns der Ex-General Kujat bei der Enthüllung der Fälschung von Bildmaterial eine größere Hilfe ist als die Vertreter der Medien,

  • in dem wir, um wichtige Zusammenhänge zu erfassen, zunehmend auf Satiresendungen angewiesen sind,

  • in dem als seriös geltende Informationsquellen tagelang Falschmeldungen verbreiten und das auch nach Korrektur von kompetenter Seite nicht einstellen,

  • in dem Fakten zunehmend ersetzt werden durch Vermutungen und sachliche Bewertung mehr und mehr durch diskreditierende Häme.


Wir sind Objekt einer riesigen und gefährlichen Bewusstseinsindustrie.

Bereits 2008 machte Russland dem „Westen“ eindeutig klar, dass es ein weiteres Ausgreifen der NATO nach Osten als militärische Bedrohung betrachten würde. Der damalige US-amerikanische Botschafter in Moskau, William Burns, riet von einem derartigen Schritt dringend ab. Er könne zu Gewalt führen, und möglicherweise zu einem Bürgerkrieg, der Russland zwingen würde, sich zu entscheiden, ob es interveniere. Man musste also wissen, was man 2013/14 tat. Man legte einen Brand.


Russland sieht Gründe, sich bedroht zu fühlen: es reagierte.


Und die gängigen Medien? Sie begnügten sich nicht damit, die völkerrechtlich umstrittenen Reaktionen Russlands zu verurteilen, nein, sie deuteten sie im Gleichschritt mit der Politik um in den Ausdruck eines imperialen Revanchismus, der mental in der Tradition von Zarismus und Sowjetkommunismus stehe. Und diese Sicht bestimmt inzwischen die Schlagzeilen.


Mit welcher Konsequenz? Der Umwandlung des Baltikums in ein antirussisches Aufmarschgebiet, der Forderung nach Bewaffnung der Kiewer Seite des ukrainischen Bürgerkriegs - also gerade der Seite, die Verhandlungen verweigert und die Entscheidung durch Krieg

gesucht hat - , und einer drohenden Spirale der Gewalt.


Die uns medial vermittelte Scheinrealität droht uns in eine Logik angeblich notwendiger Rüstungsausgaben, Waffenexporte und Auslandseinsätze, und nach Ansicht nicht weniger Analysten in einen Weltkrieg zu führen.

Spätestens das sollte uns veranlassen, die Rolle der konformen Medien vernehmbar in Frage zu stellen, durch sie ausgelöste Zweifel wann immer möglich über alternative Quellen zu klären und im Übrigen in unseren Protest eine alte Forderung wiederaufzunehmen, die nach einer Demokratisierung der Presse.


Noch einige kurze Bemerkungen zu unserer Norder Situation:

Unsere Lokalpresse vermittelt uns täglich ihre Sicht der weltpolitischen Vorgänge. Beiträge von Lesern dazu riskieren zurückgewiesen zu werden wegen fehlenden lokalen Bezugs. Als wenn die globale Entwicklung uns im Ernstfall nicht auch lokal träfe! Es ist lange an der Zeit, im Kampf der Meinungen Leserinnen und Leser aus Konsumenten zu Partnern zu machen und die Spalte Leserbriefe auf alles auszuweiten, was die professionellen Meinungsmacher uns zu verkaufen versuchen.


Abschließend möchte ich mich für Euer und Ihr Kommen bedanken

und unserem Protest einen langen Atem wünschen. Was sich zu entwickeln droht, ist zu furchtbar, Tatenlosigkeit vor uns und anderen verantworten zu können."

 

Die Friedensinitiative verteilte während des Ostermarsches dieses Flugblatt.