DOKUMENTE DER WORKSHOPS
Thematisch geordnet
Stand: 6. November 2018
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DEMOKRATISCHES EUROPA
Kritische politische Bildung zur Europäischen Union
Inwieweit ist Wirtschaftspolitik in der EU demokratisch gestaltbar? Wie sind die Perspektiven von politischer Mitwirkung und Protest aus der Zivilgesellschaft? Um solche Fragen ging es nicht nur in zahlreichen Veranstaltungen auf dem Europa-Kongress, sondern darum geht es auch in Teilen der Attac Bildungsmaterialien (www.attac.de/bima) für Schulen (Sek. I und II) und NGOs die im Workshop vorgestellt und diskutiert wurden. Zunächst wurde ein Meinungsbarometer als exemplarische Aktivität aus dem Material gemeinsam durchgeführt und methodisch-didaktisch reflektiert.
Danach wurde ein Überblick über aktuelle „Ansätze der (emanzipatorischen) Europabildung“ gegeben.
Abschließend wurden weitere Attac-Materialien mit Blick auf ihren Einsatz im Unterricht oder in außerschulischen Lernorten diskutiert.
Durchgeführt wurde der Workshop von Andreas Eis, seit 2015 Professor für Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Kassel und von Holger Oppenhäuser, der die Erstellung der Attac-Bildungsmaterialien koordiniert.
Anlage: PowerPoint-Folien aus dem Workshop als PDF-Dokument
ÖKOLOGISCHES EUROPA
1.
Klimagerechtigkeit grenzenlos – für eine europäische Klimabewegung von unten
PPP von Josef Berghold
PPP von Bernd Liefke
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2.
Europäische Energiepolitik
BUND Landesverband Hessen und Heinrich-Böll-Stiftung Hessen.
Dr. Werner Neumann – Sprecher des Bundesarbeitskreises Energie des BUND
Ralf Zwengel- Heinrich-Böll-Stiftung- Hessen
Workshop Europäische Energiepolitik Zentral oder dezentral ?
Handzettel und Zusammenfassung der Diskussion
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3.
Franz Groll: Mit dem neuen Emissionsbegrenzungssystem zu degrowth
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4.
Agrarwende jetzt in Europa
Prof. Dr. Klaus Buchner: „Industrielle Landwirtschaft ist wesentliche Brutstätte
für antibiotikaresistente Keime“ - Vortrag
FEMINISTISCHES EUROPA
Rechtspopulismus und Feminismus
- Bevölkerungspolitik als quantitative und qualitative Steuerung
- Anti-feministischer Diskurs : Familie Vater-Mutter-Kind als Keimzelle der Nation
- Vorwurf: Feminismus = Ursache für niedrige Geburtenquote bei Bio-Menschen
- Schon lange Netzwerke + Diskurse verwoben / Sprache strategisch verbreitet → Diskurskoalitionen
- Agenda Europa: Konspirative Treffen in Deutschland, Polen und Irlnad
- Verletzte Männlichkeit als Wählerpotential
- Verwobenheit von Anti-Feminismus und Rassismus
- Attraktivität rechter Regierungen wegen sozial- und familienpolitische Maßnahmen.
Gegenstrategien:
- die eigenen Forderungen noch offensiver formulieren
- Auf emanzipatorische Bewegung aufmerksam machen, bsp. Frauenstreik.
- Argumentationstrainings
- Sozialen Ängste die Grundlage entziehen
- „Männlichkeit“ verändern
- Kämpfe (z.B. feministische und antirassitische) solidarisch verbinden
- Diskursatlas Antifeminismus als analytisches und strategisches Instrument
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SOLIDARISCHES EUROPA
Afrika-EU-Beziehungen
Vision: Migrationspolitik
- Entschuldung
- faire Handelsverträge mit eigenen Schutzzöllen
- Förderung genossenschaftlicher Strukturen im Agrarbereich
- Demokratiestütze statt Diktaturförderung (Waffenlieferungen einstellen)
- Beendigung EU-Agrar Dumping
- Subsistenzwirtschaft fördern statt freien Markt
URSACHEN:
- EPAs /Handelsbedingungen
- subventionierte Agrarimporte
- Landgrabbing
- Fischereirechte
- „Entwicklungsarbeit“ durch Konzerne (Mashallplan kompakt für Afrika)
- Monoagrarwirtschaft (Biodiesel) beenden
EU ist im Handeln fragmentiert
DG Handeln + DG Entwicklung
EU-Fonds
Vision: Gerechtigkeit
- Entschädigungen für Skaverei (auch im arabischen Raum) und Völkermord (industrielle Revolution wurde damit finanziert)
Monetär an wen? An die Menschen, die Nachkommen, nicht an die Marionettenregierungen
Als Strukturhilfe, als Schuldenerlaß und Schuldanerkenntnisse
- Klimagerechtigkeit
- Solidarität über Grenzen hinweg
EPA-Warmstart auf Ebene EU-AU wer hat sie aufg…. ?
Vision: Ökologie
keine europäischen Visionen für Afrika, sondern Visionen wie Europa Afrika weniger schadet.
Interessenfreie Hilfe
Keine Müllexporte
Ernährungssouveränität (ökologischer Landbau)
Kein Export vom chemischen Dünger
„geistiges Eigentum“ wahren
Ressourcennutzung reduzieren
unsere Lebensweise ändern - imperiale Lebensweise! - auch eine politische Forderung
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SOZIALES EUROPA
Gesundheit und soziale Sicherheit stehen nicht zum Verkauf!
Europäisches Netzwerk gegen Privatisierung und Kommerzialisierung von Gesundheit und sozialer Sicherheit
http://europe-health-network.net/
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EIN ANDERES EUROPA IST MÖGLICH! IST EINE ANDERE EU MÖGLICH?
USA + EU - Cuba
un mundo mejor es posible!
Gegen
- US-Blockade, die seit 1962 gegen Cuba existiert
- Subversionsangriffe
- Medienkampagnen
Wie?
→ juristisch (Völkerrecht, handelsrecht, EU-Resolution,…)
→ politisch (Protest, Druck,…)
→ Umgehung der US-Blockade durch Finanzmechanismus analog zu Iran-Sanktionen der USA!…
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FRIEDLICHES EUROPA - GEGEN MILITARISMUS
„Friedensprojekt Europa - wie kann es aussehen?
Input von Christine Schweitzer, Geschäftsführerin Bund für Soziale Verteidigung https://www.soziale-verteidigung.de
PPP von Reiner Braun
Eigene Zusammenfassung des WS:
Dimensionen von Frieden in Europa
- Ost-West-Konfrontation
- Militarisierung Europas
- Festung Europa
- Europa in der Welt (Ausbeutung,…)
„Europa „ ist nicht „EU“
Rolle anderer Institutionen (OECD, Europarat, NATO)
Vorschläge von Teilnehmer*innen /Referent*innen:
- Förderung von ziviler Konfliktbearbeitung statt Militarismus
- Gemeinsame Sicherheit
- transnationales Engagement „von unten“, u.a. Bürgerentscheide, Initiative aus ev. Kirche Baden zu „Sicherheit anders denken“, ein „Helsinski II“, Arbeit gegen die Militarisierung der Jugend, Unterstützung der Ini „Abrüsten statt Aufrüsten“, Friedenszug nach Rußland 2020,…
- Weitgehende Einigkeit: Bewegungen zusammendenken: Frieden, Umwelt, Arbeits gegen Rechtsextremismus, Geflüchtetenhilfe usw.
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EU-Militarisierung
(Martin Brunner /Walter Listl)
Je nach Blickwinkel wird die EU als neoliberale politische oder wirtschaftspolitische Formation gesehen. Was dabei oft aus dem Blick gerät, ist die Entwicklung hin zu einer eigenständigen Militärunion mit einem neo-imperialen Anspruch. So wird die EU zu einem zunehmend eigenständig agierenden militärischen Player im internationalen Rahmen.
Der nach dem Zusammenbruch der SU sich öffnende Zeitspalt zur Etablierung einer europäischen Friedensarchitektur, war spätestens mit dem Ausbruch des Krieges in Jugoslawien obsolet und wird seither von den militärischen Bestrebungen der EU konterkariert.
70 Jahre Militarisierung
1947: Dünkirchener Vertrag: militärische Zusammenarbeit Großbritannien und Frankreich
1948: Brüsseler Pakt
1955: WEU (West-europäische Union)
2017: PESCO (permanente strukturierte militärische Kooperation)
Aktionen, die dieser Militarisierung entgegenwirken:
- Aufklärung z.B. an Schulen (Bundeswehr raus Kampagne)
- ziviler Ungehorsam, z.B. Blockade von Rüstungskonzernen
- Soldaten sensibilisieren für das Thema Militarisierung, z.B. Befehlsverweigerung bei Auslandseinsätzen.
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