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Im Folgenden findet Ihr Videos von bisherigen Veranstaltungen der Attac AG gegen Rechts:


"Braunes Erbe. Wie die reichsten Unternehmerdynastien am Nationalsozialismus Geld verdienten und dieses z.B. in die Automobilindustrie investierten" - Online-Veranstaltung mit David de Jong vom 02. August 2023

Quandt (BMW), Flick (Daimler Benz), von Finck, Porsche und Piëch (VW, Audi & Porsche) sowie Oetker: Das sind die Namen von Unternehmerdynastien, die bis heute zu den reichsten der Bundesrepublik gehören - und die massiv vom Erbe des Nationalsozialismus im sogenannten „Dritten Reich“ profitierten: Die feindliche Übernahme von jüdischen Unternehmen unter dem Label der „Arisierung“, die Ausbeutung von Zwangsarbeiter*innen und die Organisation der nahezu reibungslosen Produktion von Waffen für Hitlers Vernichtungskrieg zählten zum Repertoire der vermögenden, teils als Kriegsverbrecher, verurteilten Unternehmer, denen die heutigen Erb*innen ihre Milliardenvermögen verdanken. Nicht selten wurde dieses Vermögen in die deutsche Automobilindustrie investiert (und andere Erb*innen stecken ihr Geld in die Förderung von Parteien und Organisationen am äußersten rechten Rand).

Die Aufarbeitung ihres braunen Erbes ist den bis heute vermögendsten Deutschen bisher meist nur unter massivem öffentlichen Druck und dann oft mehr schlecht als recht gelungen; oft wurde kaum Entschädigung an die in der Geschichte ihrer Unternehmen ausgebeuteten Zwangsarbeiter*innen und deren Angehörige gezahlt. Stattdessen geben einige von ihnen einen kleinen Teil ihres Vermögens für die Gründung und Förderung von Stiftungen ab, die oft nach ihren Vätern und Großvätern benannt sind. Nicht selten sind dies ehemalige NS-Verbrecher, deren dunkle Vergangenheit nicht genannt wird. Gleichzeitig forderte Sven Quandt im Jahr 2007, Teilerbe des Batterieriesens „Varta", dass Deutschland "endlich mal versuchen [müsse,] zu vergessen.“ Zu seinen Verwandten gehören Stefan Quandt, „Deutschlands reichster Erbe“, und Susanne Klatten, die heute den Automobilkonzern BMW kontrollieren. Diese Familien haben von Verbrechen gegen die Menschlichkeit profitiert, die mit Billigung bis Unterstützung durch den Patriarchen der Familie, Günther Quandt, und seinen Sohn Herbert Quandt im Nationalsozialismus geplant und vollzogen worden sind.
Viele der reichsten deutschen Unternehmer*innen und Investor*innen schweigen sich über dies Verbrechen bis heute nach Möglichkeit weitgehend aus und versuchen, einem öffentlichen Diskurs aus dem Weg zu gehen. So zeigen es die Recherchen von David de Jong, Autor des Buchs „Braunes Erbe. Die dunkle Geschichte der reichsten Unternehmerdynastien“ (Kiepenheuer und Witsch, 2022).

Woher stammt das Geld der reichsten deutschen Unternehmerdynastien? Wer profitierte von diesen Vermögen und wo wird dieses Geld z. B. im Automobilsektor, aber auch in der Förderung antidemokratischer Bewegungen eingesetzt?

Darüber sprachen wir am Mittwoch, 02. August 2023 mit dem Autor und Journalisten David de Jong.


"Gekränkte Freiheit. Libertär-autoritäre Proteste und ihre Bedeutung für soziale Bewegungen wie Attac" - Online-Veranstaltung mit Prof. Dr. Oliver Nachtwey vom 24.04.2023

Rechtsautoritäre Bewegungen ändern ihre Form. Der autoritäre Charakter der 1930er Jahre entstand in einer spezifischen historischen Situation und die „neue“ Rechte von heute unterscheidet sich in bestimmten Merkmalen von der „klassischen“ Rechten.

Es ist jedoch umstritten, welche Aktivist:innen heute in ihrer fundamentalen Kritik des Establishments reaktionär sind und welche progressive Anliegen vertreten: Sind etwa Corona-Protestierende Opfer eines Systems, die in progressive Bewegungen eingebunden werden können? Oder haben sie Motive, die aus Attac-Sicht rückschrittlich sind? Wie sind aktuelle Friedensproteste einzuordnen?

Es wird außerdem argumentiert, die Linke kümmere sich zu sehr um „Wokeness“ und zu wenig um soziale Belange.

Darüber haben wir am Montag, 24. April 2023 mit unserem Gast, Prof. Dr. Oliver Nachtwey, diskutiert.


"Der Traum vom russischen Großreich Die Ideologie hinter dem russischen Angriffskrieg und wie die deutschsprachige Rechte dazu steht" - Online-Veranstaltung mit Natascha Strobl vom 16.05.2022

Unser Gast, die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl beschäftigt sich mit Sprache, Rhetorik und Ideologie der extremen Rechten. Im letzten Herbst erschien im Suhrkamp Verlag ihr Buch „Radikalisierter Konservatismus", das Politik und Stil Konservativer wie Donald Trump und Sebastian Kurz analysiert und dabei ein neues Phänomen offenbart.

In Bezug auf den Krieg in der Ukraine geht es für Strobl um mehr als globale Machtpolitik. „Putin folgt entgegen dem Klischee nicht allein kühl kalkulierten Machtinteressen. Er träumt davon, sich mit einem neuen russischen Großreich zu einer Art modernen Zaren zu machen." Hinter dieser Idee stehen die Theorien des faschistischen Ideologen Alexander Dugin, der mit seiner Vorstellung von „Eurasien" und seiner „Vierten politischen Theorie" seit Jahren nicht nur Putin, sondern auch Teile der europäischen Rechten beeinflusst.

Darüber haben wir am Montag, 16. Mai 2022, mit Natascha Strobl diskutiert.


"Die Corona-Protest und die extreme Rechte" - Online-Veranstaltung mit Alexander Häusler vom 26.04.2022

Alexander Häusler arbeitet am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus (FORENA) der Universität Düsseldorf. Im Sommer 2020 hat die Forschungsstelle die Corona-Proteste und die Rolle der extremen Rechten darin am Beispiel Nordrhein-Westfalens untersucht.

Am Dienstag, 26.04.2022, sprachen wir mit ihm über die "Corona-Proteste und die extreme Rechte". In der Veranstaltung ging es um die Ergebnisse der FORENA-Studie, um ihre Übertragbarkeit auf andere Regionen und um die seitherige Entwicklung.


"Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsfeindlichkeit" - Online-Veranstaltung mit Korinna Hennig vom 18.02.2022

Viele Menschen haben durch Corona einen neuen Zugang zur Wissenschaft gefunden. Die Wissenschaftskommunikation hat in der Pandemie große Fortschritte gemacht. So hören hunderttausende Menschen das Coronavirus-Update von NDR-Info mit den Virolog*innen Christian Drosten und Sandra Ciesek. Parallel dazu hat sich jedoch eine entgegengesetzte Bewegung entwickelt, die wissenschaftliche Methoden und Ergebnisse massiv in Zweifel zieht. Einzelne Wissenschaftler*innen werden angefeindet, seriöse Medien grundsätzlich in Frage gestellt.

Im Gespräch mit Korinna Hennig, Wissenschaftsredakteurin und Moderatorin des Coronavirus-Update bei NDR Info wurden zentrale Aspekte der wissenschaftlichen und journalistischen Kommunikation über die Pandemie beleuchtet. Im Rahmen der Veranstaltung blickten wir auch über die Corona-Pandemie hinaus und diskutierten Fragen wie: Was bedeuten gezielte Desinformation von mächtigen Lobbyist*innen für Wissenschaft und Gesellschaft? Wie lässt sich die drohende Klimakatstrophe angesichts der grassierenden Wissenschaftsfeindlichkeit dennoch abwenden?

Unser Gast, Korinna Hennig, ist Wissenschaftsredakteurin und Moderatorin des Coronavirus-Updates sowie des Podcasts "Synapsen" von NDR Info.

Mit ihr sprachen wir am Freitag, 18.02.2022, über "Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsfeindlichkeit".


"Corona-Proteste in Deutschland. Eine soziologische Analyse der zentralen Motive der Bewegung" - Online-Veranstaltung mit Dr. Nadine Frei vom 26.01.2022

Die staatlichen Verordnungen und Empfehlungen zur Eindämmung des Corona-Virus stießen in deutschsprachigen Ländern schon sehr früh auf politischen Unmut. Unter dem schillernden Begriff «Hygienedemos» fanden ab April 2020 Demonstrationen in Berlin statt, später firmierten diese unter der Selbstbezeichnung «Querdenken». Die empirische Untersuchung der Corona-Proteste zeigt trotz Heterogenität der Demonstrant:innen eine bedeutsame Gemeinsamkeitauf: Die Teilnehmer:innen und Sympathisant:innen der Proteste, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richten, vergemeinschaften sich über ein starkes Selbstverständnis als Kritiker:innen. Die Demonstrant:innen verstehen sich gleichzeitig als informierte Expert:innen und heroische Widerstandskämpfer:innen, was sie aus ihrer Sicht geradezu dazu berechtige, ihren Dissens auch auf radikale Weise auf die Straße zu tragen. Im Zentrum der Protestbewegung steht ein libertäres Freiheitsverständnis, in dem Selbstbestimmung und Eigenverantwortung nahezu absolut gesetzt werden. Unter anderem diese Merkmale verweisen auf ein immanentes Radikalisierungspotential dieser Protestbewegung. Im Vortrag werden zentrale Motive, Beweggründe und Milieuzugehörigkeiten der Demonstrant:innen charakterisiert und soziologisch eingeordnet. 

Die Referetin, Dr. Nadine Frei, promovierte über Deutungen des Geldes im Fachbereich Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (kultur-)soziologische Theorien, insbesondere Geld- und Wirtschaftssoziologie, und Methoden qualitativer Sozialforschung. Aktuell hat sie einen Lehrauftrag an der Universität Basel.

Mit ihr sprachen wir am 26.01.2022 über die "Corona-Proteste in Deutschland. Eine soziologische Analyse der zentralen Motive der Bewegung"


"Verschwörungsmythen mit antisemitischem Kern - Merkmale, Gefährlichkeit, Handlungsoptionen" - Online-Veranstaltung mit "Aufstehen gegen Rassismus" vom 23.11.2021

Maxi und Christian koordinieren die Stammtischkämpfer*innen-Seminare des bundesweiten Bündnisses Aufstehen gegen Rassismus, das von Attac Deutschland 2015 mitbegründet wurde und in dem wir uns seit seiner Gründung engagieren. Die Workshops des Bündnisses richten sich gegen rassistische und rechte Parolen.

Seit 2020 und dem Aufkommen einer rechten Straßenbewegung, die sich aus sog. Maßnahmenskeptiker*innen und Pandemieleugner*innen, Esoteriker*innen, AfD-Anhänger*innen und Nazi-Hools zusammensetzt, bearbeitet das Bündnis einen zusätzlichen Schwerpunkt: Verschwörungsmythen und Antisemitismus. Auch wenn Verschwörungsdenken und Antisemitismus keine neuen Phänomene sind, haben sie in Zeiten der Pandemie Hochkonjunktur. Immer mehr Menschen sind in ihrem Alltag mit entsprechenden Aussagen konfrontiert und für die radikale Rechte haben Verschwörungsideologien als verbindendes Element und Mobilisierungsthema an Bedeutung gewonnen.

Was zeichnet die antisemitischen Welterklärungsversuche aus? Was macht sie so gefährlich? Und wie können wir dagegenhalten? Darüber sprachen wir am Dienstag, den 23.11.2021, mit den Vertreter*innen von Aufstehen gegen Rassismus.


"Sozial-ökologische Transformation, Rechte und Verschwörungsmythen" - Podium mit Prof. Dr. Beate Küpper im Rahmen der Attac Sommerakademie 2021

Im Wahlprogramm der AfD heißt es: "Das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen faktisch auf null zu senken, führt zu einem radikalen Umbau von Industrie und Gesellschaft ('Die Große Transformation' / 'The Great Reset') und bedroht unsere Freiheit". Die beim Weltwirtschaftsforum in Davos versammelte Elite aus Politik und Wirtschaft planten einen "Klimasozialismus", ist dazu aus dem Umfeld der Partei zu hören.

Welche Zusammenhänge gibt es zwischen der notwendigen sozial-ökologischen Transformation einerseits sowie der Politik rechter Akteure und Verschwörungsmythen andererseits und was heißt das für emanzipatorische Politik?

Darüber diskutierten wir im Rahmen der Attac Sommerakademie 2021 mit Prof. Dr. Beate Küpper. Beate Küpper erforscht rechte Einstellungen in Deutschland. Sie war am Projekt "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland" um Wilhelm Heitmeyer beteiligt und berichtete im Rahmen der Veranstaltung über Ergebnisse der jüngsten "Mitte Studie" der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mit Fritz Reusswig zusammen hat sie 2021 den Aufsatz „Wächst jetzt zusammen, was zusammengehört? Klima- und Corona-Krise als neue Reallabore rechter Akteursallianzen“ veröffentlicht.


"Verschwörungsmythen: Ursachen, Gefahren und Gegenstrategien" - Online-Veranstaltung mit Katharina Nocun vom 25. Februar 2021

Am 25. Februar 2021 eröffnete Katharina Nocun mit einem Gastvortrag eine von der Attac AG gegen Rechts in Kooperation mit der Bildungskooperative für gerechte Globalisierung e.V. durchgeführte Online-Veranstaltungsreihe, die im ersten Halbjahr 2021 insgesamt sechs Veranstaltungen umfasste.

Katharina Nocun ist Mitautorin des 2020 erschienen Sachbuchbestseller "Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen"; 2021 erschien das von ihr mitverfasste Sachbuch "True Facts: Was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft". 


"Das rechte Geschlecht? Geschlechterpolitiken in der autoritären und extremen Rechten" - Online-Veranstaltung mit Juliane Lang vom 25. März 2021

Die autoritäre und extreme Rechte setzt geschlechterpolitische Themen aktuell stärker als zuvor auf die eigene Agenda – und wirbt damit aggressiv um alte und neue UnterstützerInnen. Ihre ProtagonistInnen inszenieren sich als Kämpfer und Kämpferinnen gegen ein angebliches „Gender-Gaga" und für die traditionelle Familie. Was steckt dahinter?

Der Vortrag von Juliane Lang beleuchtet Themen und Strategien der autoritären und extremen Rechten im Bereich der Geschlechterpolitik – und fragt nach Schnittmengen mit Debatten um Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in anderen Teilen der Gesellschaft.

Juliane Lang arbeitet wissenschaftlich und in der politischen Bildungsarbeit zu Themen rund um Geschlecht und die extreme Rechte.


"Rechte Diskursstrategien: Wie Akteure von rechtsaußen die Gesellschaft verändern wollen" - Online-Veranstaltung mit Natascha Strobl vom 22. April 2021

Sprache wird von Rechtsextremen als Waffe im Kulturkampf eingesetzt. Dabei wenden sie eine Vielzahl rhetorischer Strategien an. Diesen ging Natascha Strobl in ihrem Vortrag auf den Grund und diskutierte sie anhand von konkreten Beispielen.

Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin und lebt in Wien. Sie ist Mitverfasserin des Attac-Basistexts 47: "Rechte Kulturrevolution. Wer und was ist die Neue Rechte vion heute?", der im Webshop von Attac Deutschland erworben werden kann.