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Hintergrundwissen

Karl-Martin Hentschel / Alfred Eibl

Steuer-Revolution!

Ein Konzept zur Rückverteilung von Reichtum, zu mehr Gerechtigkeit und Klimaschutz
AttacBasisText 59

 

30. Mai 1873
Erstes modernes Erbschaftsteuergesetz in Preußen

Am 30. Mai 1873 erlässt der liberale Finanzminister Otto von Camphausen für den wichtigsten deutschen Bundesstaat Preußen als Erster eine von der Finanzverwaltung erhobene Erbschaftssteuer. Da Ehegatten und Kinder davon ausgenommen sind, bleibt ihre Wirkung jedoch gering.

In den angelsächsischen Ländern ist das anders. Dort sei Finanzvermögen nach dem Tod an den Staat gefallen, sagt Historiker Buggeln. "Damit nicht wieder eine neue Form von Adel entsteht."
So bringt die Erbschaftssteuer vor dem Ersten Weltkrieg in Großbritannien 15 Prozent der Steuereinnahmen, im Deutschen Reich nur 1,5 Prozent.

Von Adam Smith bis John Stuart Mill - die Urväter des Wirtschaftsliberalismus sprechen sich in der Regel für eine wirksame Erbschaftssteuer aus. Sie fühlen sich dem Leistungsprinzip verpflichtet. Von einer riesigen Erbschaft profitieren gehört für sie nicht dazu.

 

 

"Privateigentum bedeutet die Garantie für den Einzelnen, die Früchte seiner Arbeit zu genießen", schreibt zum Beispiel der britische Philosoph Mill.
"Die Früchte der Arbeit anderer, die ohne eigenen Verdienst übertragen werden, gehören nicht zu den Zielen, die Privateigentum legitimieren."

ZeitZeichen auf WDR 5 und WDR 3 erinnerte am 30. Mai 2023 an das erste moderne Erbschaftssteuergesetz in Preußen.

Steuergerechtigkeit bei Markus Lanz: