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Deutsche und französische AustauschschülerInnen recherchieren zum Thema Europa und die Globalisierung

HNA 18.6.2008

Junge Franzosen aus der Bretagne starteten mit Kasselern gemeinsam ein Zeitungsprojekt

37 Schüler aus Guingamp in der Bretagne waren fast zwei Wochen zu Gast in Kassel. Mit ihren Austauschpartnern an der Heinrich-Schütz-Schule, der Jacob-Grimm-Schule und der Reformschule recherchierten die jungen Franzosen zum Thema Europa und die Globalisierung. Das deutsch-französische Jugendwerk hat das Zeitungsprojekt „Les jeunes écrivent l´Europe“ (Jugendliche schreiben über Europa) ausgeschrieben und den Austausch gefördert.

Also zogen die Acht- bis Zehntklässler als Reporter los, recherchierten, besuchten Firmen und Institutionen, suchten sich Interviewpartner und verfassten schließlich Artikel. Dabei haben sich die jungen Reporter bemüht, auch regionale und lokale Aspekte einzubeziehen und natürlich sind Vergleiche zwischen Frankreich und Deutschland in die Artikel eingeflossen. Eine kleine Auswahl der Arbeiten veröffentlichen wir auf dieser Seite, weitere sind im Internet zu finden. (hoh)

 

Sozialticket soll helfen

Schüler informieren sich über Ziele von Attac und deren Arbeit

Interview mit einem Mitglieds von ATTAC Kassel

ATTAC ist eine globalisierungskritische Bewegung, die 1998 in Frankreich gegründet wurde und der sich bis heute ca. 90.000 Mitglieder in Europa angeschlossen haben. Es ist ihnen wichtig, nicht als Partei oder als kommerziell und als nach Macht strebend angesehen zu werden, sondern als „Bewegung“. ATTAC will Menschen „in Bewegung setzen“, sich gegen die negativen Folgen der Globalisierung einzusetzen. Sie wollen, dass das Versprechen der Globalisierung, „Wohlstand für alle“ endlich eingelöst wird und die Kluft zwischen Arm und Reich nicht mehr größer, sondern kleiner wird.

Um diese Ziele zu erreichen, machen sie Aktionen immer genau gegen bestimmte Missstände, damit die Forderungen eindeutig sind und keiner ausweichen kann. Ihre Aktionen finden sowohl auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene statt.

Ihre letzte Aktion auf internationaler (europäischer) Ebene richtete sich gegen das europäische Freihandelsabkommen mit einigen afrikanischen Ländern (EPA – Economic Partnership Agreement). Wenn dieses Abkommen zustande kommt, müssten die Europäer keinen Einfuhrzoll mehr nach Afrika zahlen, von den verkauften Produkten würde fast kein Gewinn in Afrika bleiben.

Die aktuelle Aktion auf nationaler Ebene in Deutschland läuft unter dem Motto „Den Stromkonzernen den Stecker ziehen!“, sie richtet sich gegen die Monopolstellung und Alleinbestimmung der 4 großen Stromkonzerne. ATTAC fordert, dass das Netz öffentlich und demokratisch verwaltet wird und dass die Konzerne endlich etwas für den Klimaschutz tun.
Bei dieser Aktion arbeiten die 250 Ortsgruppen in Deutschland zusammen. Sonst führen diese Ortsgruppen Aktionen auf lokaler Ebene durch, die Kasseler Ortsgruppe hat 300 Mitglieder.

Ihr aktuelles Projekt ist das „Sozialticket“. Da bei Hartz IV nur 19,80 € im Monat für Verkehr eingeplant ist, eine Monatskarte aber 47 € kostet, soll für Arbeitslose, Arme, Schüler und Rentner ein Ticket für 15 € für die Stadt und 25 € für den Kreis Kassel eingeführt werden. 2004 schlossen sie mit Kirchen und vielen Bürgern erfolgreich ein Bündnis gegen die Wasserprivatisierung. Eine andere Aktion richtete sich gegen die Privatisierung der gesamten Stadtwerke.

Autoren: Patricia WELP, Mathis WENDORFF, Sophie MULACK, Léa LE DIOURON, Sara PATUREL, Tangi KERLOUET

 

Was ist Globalisierung

Eine Übersicht

Definition: Unter Globalisierung versteht man die Veränderung der Weltwirtschaft, die zu mehr länderübegreifenden Transaktionen führt. Auch im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich findet eine Globalisierung statt.

Beispielsweise werden heutzutage viele Produkte in den westlichen Industrieländern kaum noch hergestellt, sondern nur noch in China und anderen Billiglohnländern. Hierzu zählen zum Beispiel Produkte wie Textilien und einfache Spielzeuge.

Kapital- und Warenverkehr: Der weltweite statistisch nachweisbare Warenhandel stieg zwischen 1948 und 2004 auf über das 27-fache, während die statistisch dokumentierte Produktion von Gütern sich nur auf knapp das achtfache vergrößerte. Die Zahl der direkten Auslandsinvestitionen stieg zwischen 1970 und 2005 von 13 auf über 900 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2004 wurden weltweit Waren im Wert von etwa 8.900 Mrd. US-Dollar und Dienstleistungen in der Höhe von etwa 2.200 Mrd. US-Dollar exportiert.

Transport und Personenverkehr: Die Zahl der Personen-Kilometer im internationalen Flugverkehr und die Transportmenge der Luftfracht haben sich seit 1950 mehr als verhundertfacht. 2004 wurden weltweit täglich über 5,1 Mio. Passagiere auf In- und Auslandsflügen befördert. Die grenzüberschreitend beförderte Luftfrachtmenge lag im Jahr 2003 bei über 20 Millionen Tonnen. Da die Fracht im Durchschnitt 7.000 Kilometer transportiert wurde, belief sich das Luftfrachtaufkommen auf etwa 140 Milliarden Tonnen-Kilometer. Auch der Umfang der zu See transportierten Güter ist seit 1920 stark gestiegen. 2004 wurden 6,76 Milliarden Tonnen über viertausend Seemeilen transportiert. Das Seefrachtaufkommen hat sich allein in den vergangenen vier Jahrzehnten von weniger als 6.000 Milliarden Tonnen-Meilen auf über 27.500 Milliarden Tonnen-Meilen erhöht.

Vorteile: Vor allem aus ökonomischer Perspektive wird die Globalisierung häufig begrüßt. Besonders wird erwartet, dass durch mehr Handel und eine verstärkte Arbeitsteilung die Armut bekämpft werden kann. Die Politik der Importsubstitution, mit der in den 60ern und 70ern vor allem in Ländern Lateinamerikas und Afrikas aber auch beispielsweise in Indien versucht wurde, durch hohe Zölle auf Importe der eigenen Industrie den heimischen Markt zu sichern und so Wirtschaftswachstum auszulösen, wird als gescheitert betrachtet. Erst durch eine verstärkte Außenorientierung der Handelspolitik seien Länder wie China, Indien und die asiatischen Tigerstaaten in die Lage gekommen, ihre Wirtschaftsleistung zu vergrößern und Armut zu bekämpfen.

Marc HUBENTHAL, Valentin DÖRING, Axel LE GOFF, Johann LAURENT

 

Gewinnen heißt Überleben

Die Globalisierung ist ein gefährliches Spiel mit Gewinnern und Verlierern

Mit dem Voranschreiten der modernen Technik war es nicht zu verhindern, dass ein Phänomen wie die Globalisierung auftritt. Vor allem im 20. Jahrhundert gab es einen rasanten Fortschritt in der Entwicklung moderner Transport- und Kommunikationsmittel, der eine wirtschaftliche Vernetzung auf globaler Ebene in diesem Maße erst ermöglichte.

In der Globalisierung kristallisieren sich die Gewinner und Verlierer stark heraus. Die Vorteile haben vor allem die großen Industriestaaten in Amerika und Europa, und auch China profitiert. Die großen Konzerne wie Nestlé oder McDonalds haben dort ihren Sitz und auch sie gehören zu den Gewinnern. Durch ihre Filialen in vielen Ländern verdienen sie viel Geld und können ihre Preise niedrig halten. Kleinere Unternehmen haben neben ihnen keine Chance. Sie werden aufgekauft, weil sie Insolvenz anmelden müssen.

Die Entwicklungsländer sind im Gegensatz zu den großen Staaten die entscheidenden Verlierer. Die Konzerne produzieren dort billig ihre Ware. Die Arbeiter werden schlecht bezahlt und die Länder wegen ihrer Rohstoffe ausgebeutet. Auf politischer Ebene gibt es zwei entscheidende Vorteile. In der EU ist es nun einfacher zu Reisen und zwischen den Ländern besteht eine bessere Kommunikation.

Unserer Meinung nach ist eine Globalisierung politisch gesehen vertretbar. Es ist wichtig, dass die Länder sich untereinander über politische und kulturelle Erfahrungen verständigen. Außerdem ist es richtig, dass in bestimmten Maße ein internationaler Austausch der Waren besteht. Durch die Globalisierung geschieht das aus unserer Sicht aber zu viel und die Individualität und Vielfalt der einzelnen Staaten wird eingeschränkt.

Außerdem muss die Ausbeutung der ärmeren Länder gestoppt werden. Es entsteht immer mehr Armut, weswegen die Menschen in schlechten Verhältnissen leben müssen. Das ist nicht korrekt. Wir finden, jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben mit genügend Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und einem Dach über dem Kopf!

Autoren: Jana KAUL (Reformschule), Lisa JÜRGENS (Reformschule), Mathilde DANIEL, Louise RENARD

 

Globale Verschmutzung?

Wie die Globalisierung die Zerstörung der Natur vorantreibt

Über Vor- und Nachteile der Globalisierung kann man diskutieren, eins ist aber klar: Die Maßnahmen zur Verbesserungen des Schutzes der Natur und des Klimas sind im Gegensatz zu der entstehenden Umweltbelastung verschwindend gering.

Ein großes Problem, das die Globalisierung mit sich bringt, ist der auf die Verknüpfung der Wirtschaftszweige einzelner Länder folgende Wirtschaftszuwachs. Denn mit allgegenwärtigem Angebot steigt auch der Konsum, und so wird mehr und mehr produziert. Dabei werden unglaubliche Mengen an Rohstoff verbraucht, die Vorräte fossiler – und nur teilweise nachwachsender – Ressourcen schwinden.

Ein ebenso massiver Angriff auf die Unversehrtheit der Natur sind allerdings die Frachttransporte. Aufgrund des durch die Globalisierung erweiterten und verdichteten Transportnetzes lassen viele Firmen in Entwicklungsländern produzieren, in denen Fabriken und Arbeitskräfte wesentlich billiger sind als in den Industriestaaten. Oft sind hier Umwelt- und Sozialstandards so gut wie nicht vorhanden, oder lassen sich ohne weiteres durch Korruption umgehen.

Anstatt das Produkt in einem Land zu produzieren, werden sie oft für jeden einzelnen Produktionsschritt in ein anderes Land geflogen, gefahren oder verschifft, in dem die benötigten Rohstoffe möglichst billig sind. Eine handelsübliche Jeans hat zum Beispiel bei ihrer Ankunft in einem deutschen Laden über 64.000 km Transportstrecke hinter sich gebracht. Der Treibstoffverbrauch auf dieser Strecke ist natürlich enorm.

Auch die Abfallentsorgung ist weltweit derart unterschiedlich geregelt, dass große Firmen ihren Abfall zum Teil Schiffsweise nach Afrika transportieren lassen, um ihn dort erheblich billiger, ohne „störende“ Umweltvorschriften zu entsorgen.

Eine internationale Regelung für die Abfallbeseitigung könnte das vielleicht teilweise verhindern, auch wenn unserer Meinung nach eine Einigung aller Staaten unwahrscheinlich ist. Es wird zwar gerne über Umweltschutz und soziale Standards geredet – aber dabei bleibt es meistens auch. Denn die Gewinner der Globalisierung werden fürs erste nicht direkt von den Folgen ihres unverantwortlichen Handelns betroffen sein.

Autoren: Leonie-Sophie LAPP, Leona DOMES, Catleen KERLOUET, Camille TOUPIN

 

Klimawandel heute

Dieses Thema betrifft jeden!

Der Klimawandel kommt nicht von allein, die Globalisierung trägt einen großen Teil der Schuld. Der zunehmende wirtschaftliche Austausch zwischen den Ländern treibt den Klimawandel voran, indem sie durch Export- und Importwege Abgase und somit CO2 produzieren. Dieses schadet der Umwelt und somit dem Klima.

Die Regierung hat bereits auf den Klimawandel reagiert: es werden Gesetze zum Umweltschutz erlassen. So zum Beispiel das Erneuerbare-Energien-Gesetz, es dient der Förderung von Energienversorgungsanlagen. Es wurde 2000 beschlossen und löst das Stromeinsparungsgesetz von 1991 ab. Viele Bürger sind schon auf erneuerbare Energien umgestiegen.

Sie lassen sich Solaranlagen zur Warmwasser- oder zur Stromproduktion montieren, die aber leider noch sehr teuer sind. Eine Folge des Klimawandels ist der Anstieg des Meeresspiegels, was große Überschwemmung zur Folge hat. Nun noch einige Zahlen über Deutschland: Wir brauchen für das Auto fahren im durchschnitt 700 Terawattstunden. Wenn wir 15 Mio. Tonnen CO2 einsparen würden, könnten wir diese Zahl um 5 % senken. Wir brauchen über 500 terawattstunden für Strom, können es allerdings um 8% sinken lassen, indem wir 20 Mio. Tonnen CO2 einsparen. Unser Wärmebedarf liegt bei 900 Terawattstunden und könnte um 19 % sinken, wenn wir 70 Mio. Tonnen CO2 einsparen würden.

Autoren: Karina RÜGER, Viola IDE, Claire COUEDE, Eléonore GRANGE

 

Solarenergie zur Rettung des Weltklimas

SMA Niestetal, der weltweit größte und erfolgreichste Solarenergieproduzent wandelt seit 1981 die Solarenergie in Elektrizität um

„Wir sind Realisten und versuchen das Unmögliche“, so lautet der Werbeslogan von SMA (Systeme, Mess- und Anlagetechnik). Im Rahmen des Schüleraustauschs zwischen der HSS, der JGS , der Reformschule und einem französischen Gymnasium in Guingamo (Bretagne) besuchten deutsche und französische Schüler das Unternehmen SMA.

Allein 1800 von 2000 Arbeitern der SMA sind in Niestetal/Sandershausen angestellt. Weitere Filialen befinden sich in Australien, China, Korea, Italien, Amerika, Frankreich und Griechenland. SMA stellt keine Solarzellen sondern nur Geräte zur Umwandlung von Solarenergie in Elektrizität her. Die Installation einer solchen Photovoltaikanlage kostet 25000€ bis 30000€, wobei man erst nach 25 bis 30 Jahren Profit erzielt. Diese werden auch speziell für beispielsweise Flugzeuge, Computer usw. hergestellt. Der Umsatz dabei ist immens, schon im Jahr 2007 betrugen die Einnahmen 327 Mio. €.

Die Produkte sind sehr vorteilhaft und zukunftsorientiert. Sie werden finanziell gefördert, erzielen Rendite zwischen 6% und 8%, haben eine lange Leistungsgarantie (25 Jahre), der Käufer erhält sicher einen Gewinn, sie benötigen kaum Wartung, sie sind jederzeit modular erweiterbar, steigern den Wert der Immobilie, sind steuerlich absetzbar und die Mehrwertsteuer wird vom Finanzamt zurückerstattet. Außerdem bekommt jemand, der erneuerbare Energien verwendet, Zuschüsse vom Staat zur solaren Warmwassererzeugung und Gebäudeheizung. Wenn man eine Photovoltaikanlage besitzt, zählt man beim Finanzamt als Kleinunternehmer. Durch eine rechtzeitige Installation steigt mit der Zeit der Wert dieser Anlage. Damit sorgt man für eine gute Altersversorgung.

Autoren: Jan ROHDE, Jonathon HAIGH, André STÄDTLER, Charles LE CORRE

 

Arbeitslosigkeit – Ein Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich

Arbeitslosigkeit ist eines der schwierigsten und größten Probleme in Deutschland…aber nicht nur in Deutschland, auch in Frankreich haben vielen Menschen Probleme, Arbeit zu finden.

Zum Beispiel Karina, eine junge Deutsche von 25 Jahren, die wie so viele andere arbeitslos ist. Sie hat einen Handelsschulabschluss und hangelt sich seit 3 Jahren von einem Minijob zum anderen, ohne eine feste Arbeit zu finden. Sie lebt ständig in einer prekären Situation.
Sie hat bei einer Freundin Unterschlupf gefunden, da sie sich selbst von ihren mickrigen Einkünften keine angemessene Unterkunft leisten kann. Trotz ihrer guten Ausbildung bietet man ihr nur Jobs als Bedienung oder Kassiererin an. Seit etwas über drei Monaten ist sie beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldet. Sie kommt nur mühsam über die Runden und muss ihre Eltern um Hilfe anbetteln.

Auch wenn Frankreich mit 7,8% besser dasteht als Deutschland mit 8% Arbeitslosen der Bevölkerung, muss in beiden Ländern noch viel passieren. So gab es 2007 in Frankreich 4.914.000 und in Deutschland 6.400.000 Arbeitslose. Doch nicht nur die Arbeitslosigkeit allgemein, sondern auch die Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin ein großes Problem. So sind 15% aller Deutschen und 21% alle Franzosen zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos. Die Regierungen versuchen zwar, mehr Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitslosen zu unterstützen, aber Maßnahmen wie diese schlucken viel Geld und Zeit. Doch auch die Tatsache, dass nur 48% der Deutschen und 34% der Franzosen zwischen 15 und 25 Jahren jemals eine Arbeitsstelle hatten, ist mehr als erschreckend.

Also man sieht, es muss noch viel passieren, bis man sagen kann: „Es gibt wenig Arbeitslose!“

Autoren: David KRESS, Carolin SAWOLLEK, Mélanie LE ROUX, Simon IRAND, Tristan GELY, Phillip NECK

 

Kind – Schüler – Arbeitsloser

Abschluss! Und dann?

Etwa 3,5 Mio. Deutsche kennen ihn – den Gang zum Arbeitsamt. Auf der Suche nach einer neuen Anstellung sind viele von ihnen schon zu oft gesehenen „Gästen“ geworden, während andere hingegen zu Hause bleiben, um das meist aussichtslose Unterfangen lieber gleich zu umgehen.

Laut Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, stimmt die oben genannte Zahl nicht. Er schätzt sie, auf Grund der vielen ungezählten Arbeitslosen, auf ca. 5 Mio.

Trotz der Tatsache, dass nicht jeder Suchende auch eine geeignete Stelle findet, ist die deutsche Arbeitslosenquote in den letzten Jahren auf ca.6-7% der Bevölkerung gesunken. Auffällig sticht hierbei Baden-Württemberg heraus, welches mit 4,1% zu den Spitzenreitern der Bundesrepublik zählt. Hessen hingegen bewegt sich mit 6,6% im stabilen Mittelfeld.
Parallel zur stetig sinkenden allgemeinen Rate der Arbeitslosigkeit, ist die Quote der deutschen, unbeschäftigten Jugendlichen unter 25 Jahren deutlich gestiegen.

Aufgrund dieser Zahlen gab es in den letzten Wochen viele Demonstrationen von Seiten Jugendlicher. Kinder – Schüler – Arbeitslose. Zusammen gingen sie unter anderem für mehr Arbeitsplätze und eine bessere Bildungspolitik auf die Straße. So auch in Kassel, wo sich am 12.06. über 4000 Schüler versammelten um gemeinsam zu streiken.

Aufmerksam machen und Veränderung schaffen, das war das große Ziel. Die Aufmerksamkeit haben sie bekommen, ob die Erwartungen sich erfüllen, wird sich zeigen.

Autoren: Lara Görtz-Mann, Johanna Kersting, Kezia Knauf, Daniel Mélanie, Le Clerc Lisa