Castor-Transporte in 2020? Ja, leider! Denn die Bundesregierung hat im November nichts besseres zu tun gehabt, als den Lockdown zu nutzen, um einen Atomtransport von Sellafield (UK) nach Biblis mit über 10 000 Polizisten durchzudrücken. Da abends deutlich wurde, dass die Route durch Hannover führen würde, war uns klar: Dies darf nicht unwidersprochen bleiben! Deshalb haben wir spontan eine kleine Aktion am Bahnhof Linden/Fischerhof durchgeführt. Denn obwohl Industrie und Politik etwas anderes propagieren: Atomkraft bleibt scheiße!

Wir richten uns einerseits gegen die planlose Hin- und Herverschieberei hochradioaktiven Atommülls von einem Zwischenlager ins nächste. Andererseits verstehen wir unsere Aktion auch symbolisch: Castor-Transporte gibt es, weil es Atommüll gibt. Und Atommüll produziert Deutschland fleißig weiter. Noch immer sind nicht alle Atomkraftwerke vom Netz, und Anlagen wie Lingen oder Gronau sind sogar vom »Atomausstieg« ausgenommen.

Es gab ausschließlich positive Reaktionen auf unsere Aktion, sogar von der Bundespolizei, die uns auf dem Bahnsteig stehen lassen wollte, sich aber nicht gegen ihre niedersächsischen Kollegen durchsetzen konnte. So entstand das Foto mit dem Castor im Hintergrund leider vor dem Bahnhof, dennoch konnten wir deutlich machen: Wir bleiben wachsam – wer Atomkraft sät, wird Widerstand ernten. Denn früher wie heute gilt: Sicher ist bei Atomkraft nur eins: das Risiko!