Menü

„T-Shirt für 99 Cent, wie kann das sein?“ Das ist die Frage, die die Heilbronner attac-Gruppe bei ihren Aktionswochen „Saubere Kleidung“ aufwarf. Doch nicht nur die deprimierenden Antworten auf diese Frage, nämlich durch unmenschliche Ausbeutung von Arbeitskräften in beispielsweise China und Bangladesh, sondern auch das Aufzeigen von Änderungsmöglichkeiten hatte sich das globalisierungskritische Netzwerk auf die Fahnen geschrieben.

Eine Möglichkeit bewusster beim Einkauf von Kleidung zu sein bot sich einigen Heilbronnern, die die Gelegenheit zur Werksbesichtigung von hessnatur in Butzbach nutzen. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Volkshochschule Heilbronn bot die Firma hessnatur einen Einblick hinter die Kulissen des Versandhändlers in Sachen „Sauberer Kleidung“.

hessnatur ist ein Versandhaus für konsequent natürliche Bekleidung. Das Unternehmen ist seit 2005 Mitglied der holländischen Fair Wear Foundation, einer Organisation, die von Vertretern aus Gewerkschaften, Nicht-Regierungsorganisationen und Herstellerverbänden getragen wird.
Sie begleitet die Arbeit von Hess Natur und prüft und bewertet sie auf konsequente Sicherstellung von sozialgerechten Arbeitsbedingungen.

In einem informativen Vortrag wurden den Besuchern sowohl Produktionskette als auch Firmenphilosophie näher gebracht. Die Besucher erfuhren, dass Mensch, Gesellschaft und Umweltschutz in diesem Unternehmen im Mittelpunkt stehen. Ein Überblick über die „textile Kette“ (Anbau, Garnerstellung, Veredelung, Konfektion, Transport) zeigte interessante Aspekte und Einsichten von der Rohstofferzeugung bis hin zum Vertrieb auf.

Bei einem Besuchs des Lagers, bei dem vom Wareneingang der frisch gelieferten Ware über Versand bis hin zur Handhabung von Warenrückläufern ein umfangreicher Einblick gegebenen wurde, konnten die Besucher etwas bemerkenswertes feststellen – im gesamten Lager war die Luft sauber und rein – ein bemerkenswertes Detail, ermöglicht durch den Verzicht auf die sonst üblichen Chemikalien, mit denen Kleidung behandelt wird.

Das Erfahrene machte Lust im werkseigenen Verkaufsbereich selbst auf die Suche nach Kleidung zu gehen, die garantiert anders erzeugt wurde als die sogenannte Discounterware mit all ihren negativen Hintergründen – eine Gelegenheit die gerne genutzt wurde.

Zurück in Heilbronn, hat der eine oder andere Teilnehmer nun mehr Hintergründe bewusster beim Einkauf von Kleidung zu sein, auch wenn die Gelegenheit „saubere Kleidung“ zu erwerben noch nicht so umfangreich gegeben ist. Sicher fragen aber immer mehr Bürger gezielt in den Geschäften nach Herkunft und Herstellungsbedingungen ihrer Kleidung – tun Sie es auch!