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14 Organisationen fordern Aus für Kurzstreckenflüge

Jetzt Petition von Carla Reemtsma, Robin Wood und Attac unterschreiben!

 

Anlässlich der Koalitionsgespräche fordern 14 Organisationen der Umwelt- und Mobilitätswende-Bewegung, darunter Attac, ein sofortiges Verbot von Ultrakurzstreckenflügen und einen sozial gerechten und ökologischen Ausbau des Bahnverkehrs. Damit erinnern sie SPD, Grüne und FDP an ihre Klimaschutzversprechen im Wahlkampf.

Zusammen mit dem Forderungspapier geht heute eine von Robin Wood und Attac Deutschland organisierte "Züge statt Flüge"-Kampagne an den Start, zu der auch eine Webseite mit Hintergrundinfos sowie eine Petition gehören. Die Petition kann unter change.org/zügestattflüge unterzeichnet werden. Initiiert wurde sie gemeinsam von Carla Reemtsma (Fridays for Future), Robin Wood und Attac.

Das Pariser Abkommen, das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts vom März dieses Jahres und das deutsche Klimaschutzgesetz verlangen, dass klimaschonende Alternativen zum Flugverkehr vorgezogen werden. "Der Flugverkehr ist die klimaschädlichste und ungerechteste Form der Mobilität. Unnötige Kurzstreckenflüge abzuschaffen, ist eine längst überfällige und einfach umzusetzende Sofortmaßnahme für Klimaschutz" sagt Jonas Asal, Flugverkehrsreferent bei der Umweltorganisation Robin Wood.

Die Unterzeichner*innen des Forderungspapiers treten für ein sofortiges Verbot von Ultrakurzstreckenflügen ein, deren Ziele innerhalb von vier Stunden mit dem ICE erreichbar sind. Durch Umsetzung des Deutschlandtakts und weitere Bahnoptimierung könnten bis 600 Kilometer Entfernung ohne Komfortverlust auf die Bahn verlagert werden. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage von September fordern rund 50 Prozent der Befragten sogar ein komplettes Verbot von Inlandsflügen.¹

"Die Hälfte aller innerdeutschen Flüge kann bereits jetzt durch eine Bahnfahrt von maximal vier Stunden ersetzt und dadurch jährlich 1,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden", stellt Werner Reh, Sprecher des Arbeitskreises Verkehr des BUND fest. "Es ist völlig unverständlich, warum Ultrakurzstreckenflüge in Zeiten der Klimakrise überhaupt noch erlaubt sind. Wir brauchen Züge statt Flüge!"

Als zweiten Schritt sollen auch Kurzstreckenflüge bis 1500 Kilometer überflüssig gemacht werden. Attac-Aktivistin Tamara Hanstein sagt: "Die künftige Regierung muss die Weichen für einen zukunftsfähigen Bahnverkehr stellen. Bahnfahren muss deutlich attraktiver und günstiger werden." Die Behörden und Unternehmen müssen ihre Reisekosten-Richtlinien ändern und Anreize setzen, damit die Bahn und Videokonferenzen genutzt werden. Um die Verlagerung des Flugverkehrs zu beschleunigen, ist es notwendig, ungerechte Subventionen für den Flugverkehr zu streichen. 

Zu den Erstunterzeichner*innen des Forderungspapiers zählen: Robin Wood, Attac Deutschland, der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUNDjugend), Stay Grounded, die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF), Am Boden Bleiben, die Initiative Klima-, Umwelt- und Lärmschutz im Luftverkehr e.V., das Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau Leipzig-Halle, Bürger für die Reduzierung der Belastungen des Luftverkehrs in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW HH|SH), das Bündnis Verkehrswende Frankfurt, Schöne Städte e.V., das Forum Ökologie & Papier, sowie die Initiative gegen Fluglärm im Vordertaunus.

¹) Forsa/RTL: Telefonumfrage (3. bis 6.9.2021)