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6. Juli 2013 - Antiimperialistische Koordination, Wilhelm Langthaler:

Demokratischer Putsch?

Armee zurückdrängen und islamische Basis ansprechen

Die Muslimbrüder haben es zu weit getrieben, den Bogen überspannt. Selbst den Massenansturm zum Schluss konnten sie nicht als Einflussverlust lesen und sie zu einem ernsthaften Kompromiss bewegen. Um einer weiteren Eskalation vorzubeugen und die Volksbewegung nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, schritt die ägyptische Armee mit einem sanften Coup ein.

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4. Juli 2013 - Pedram Shahyar:

Die permanente Revolution

Die Wucht der ägyptischen Revolution übertrifft alle Erwartungen. Nach dem Sturz des 30 Jahre lang herrschenden Polizeistaats unter Mubarrak, der Absetzung der übermächtigen Militärrat SCAF unter Tantawi fiel gestern der islamistischer Präsident Morsi. Dieser Tag ist ein historischer Einschnitt nicht nur für Ägypten, sondern für den gesamten Nahen und Mittleren Osten. Die ägyptischen Moslembrüder sind nichts Geringeres als die Begründer des politischen Islams, die nun durch eine bisher nie dagewesen Mobilisierung von Menschen entmachtet werden.

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30. September 2011 - Rüdiger Heescher:

Ein paar Hintergründe zu den Anfängen in Ägypten.

Ägypten am Scheideweg in eine neue Ära?

Geschichtlich gesehen hat Ägypten immer wieder Umwälzungen erfahren und kennt den Wandel der Zeiten aus einer 5000 Jahre alten Geschichte nur zu gut. Die Pharaonen leben aber weiter im Gedächtnis der Ägypter und es werden heute Witze über Mubarak gemacht. Mubarak zeigt sich stolz auf Bildern mit Ronald Reagan, Maggie Thatcher oder Helmut Schmidt. Auf einmal holt er ein Bild von sich mit Napoleon heraus. Die Lacher sind auf der Seite des Witzeerzählers. Aber dieses Verhalten zeigt auch das Verständnis, in dem sich Mubarak sieht und auch von einer ägyptischen Bevölkerung geteilt wurde. Bis jetzt! Seit dem 25.1.2011 ist alles anders geworden.

vollständiger Beitrag bei [ ngo-online ] [ Freiheitsliebe ]

April 2011 - IMI (Ausdruck), Christin Bernhold:

Amr Moussa –

zwischen Revolution, Militär und westlicher Interessenpolitik

Der Generalsekretär der Arabischen Liga (AL), Amr Moussa, steht momentan ungewohnt prominent im internationalen Rampenlicht: Er wird erstens in den nächsten Monaten sein Amt in der AL niederlegen und gilt seit dem Sturz Mubaraks neben dem ehemaligen IAEO-Generaldirektor Mohammed el-Baradei als aussichtsreicher Kandidat für die im Herbst stattfindenden Präsidentschaftswahlen in Ägypten. Moussa hatte zweitens im Namen der AL die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen gefordert und so der „Koalition der Kriegswilligen“ einen großen Dienst erwiesen – konnten sie doch diese „noch nie zuvor gesehene Unterstützung“ der AL als Legitimation, oder sogar als „politischen Imperativ“1 für ihren Militäreinsatz gegen Gaddafis Truppen nutzen. Wohl hat sich Moussa damit – im Hinblick auf sein mögliches Präsidentenamt und die dadurch wachsende Bedeutung zukünftig guter Beziehungen zwischen ihm und der sogenannten Internationalen Gemeinschaft – auch selbst einen Dienst erwiesen. Will er nämlich das Oberhaupt einer demokratisch legitimierten und international anerkannten Regierung in Ägypten werden, muss er sich nicht nur bei seinen potenziellen Wählern beliebt machen, sondern auch beim ägyptischen Militär und den westlichen Verbündeten des arabischen Staates. Kein Wunder also, dass viele seiner derzeitigen Handlungen nach Eiertanz und Taktiererei aussehen – Moussa steht quasi im Wahlkampf zwischen den Fronten, die er alle bedienen will. Denn die Unterstützung aus dem Westen bringt ihm nichts, wenn er im eigenen Land als willige Marionette der Militäreliten und der imperialistischen Staaten angesehen wird.

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3. März 2011 - metainfo-hh:

Erfolg der ägyptischen Proteste: Premierminister tritt zurück

Dynamik der Protestbewegung setzt sich fort

Auch mit dem Rücktritt Mubaraks hat die ägyptische Revolution ihr Ziel noch nicht erreicht. Der von Mubarak eingesetzte Regierungschef Shafiq blieb weiterhin im Amt. Während der letzten großen Demonstrationen forderte die Protestbewegung von der Militärführung die Amtsenthebung Shafiqs. Als Nachfolger wurde nun der frühere Verkehrsminister Sharaf benannt. Dieser hatte sich selbst an den Demonstrationen beteiligt, die zu Mubaraks Sturz führten.

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26. Februar 2011 - der Freitag, Mohssen Massarat:

System aus den Fugen

Säulen der Stabilität und der Energieversorgung im Nahen Osten gehen verloren – der Westen muss schleunigst umdenken

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19. Februar 2011 - Marx 21:

Internet-Tagebuch aus Kairo

von Philip Bethge

19.02.2011: Bericht von der Siegesfeier

20.02.2011: Die Angst vor den Neuwahlen

23.02.2011: Erfolgreicher Streik in Mahalla

24.02.2011: Vereint und doch verschieden

24.02.2011: Ägypter wollen Gerechtigkeit

24.02.2011: Der Alltag hat sich verändert

11. Februar 2011 - metainfo-hh:

Ägyptische Protestbewegung feiert ihre Durchsetzung

Nachdem die vom Mubarak-Regime und von den westlichen Politikern und Medien erhoffte oder erwartete Zermürbung der Protestbewegung keinen Erfolg zeitigte, sondern die Breite des Widerstands stattdessen stetig zunahm, kann nun die Bevölkerung den Durchbruch mit dem Rücktritt des Diktators nach 3 Jahrzehnten feiern, auch wenn hiermit nur ein erster Schritt erfolgte. Daß dies gelang trotz vielfacher Bemühungen, das Regime zu stabilisieren und entgegen starker Interessen der USA und der anderen arabischen Regime, macht aus dem Vorgang ein zentrales Ereignis.

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9. Februar 2011 - Sand im Getriebe:

SiG #88, u.a mit folgenden Beiträgen:

Mamdouh Habashi:
    Mubarak-Nachfolger muss vom Volk legitimiert werden

DFG-VK u.a.:
    Waffenexporte nach Ägypten beenden!

Uri Avnery:
    Welche Lehren zieht Israel aus dem Aufstand in Ägypten?

 

8. Februar 2011 - metainfo-hh:

Medien zu Ägypten:

Akzeptanz der Dikatur, wenige Lichtblicke

Die westlichen Medien sind wieder zurückgekehrt zu ihrem "business as usual" gegenüber befreundeten Diktaturen. Dies wird üblicherweise zweigleisig betrieben: aktuell mit einer Vielzahl von Lippenbekenntnissen für Demokratie, Freiheit und Menschenrechten. Gleichzeitig werden nun dem ägyptischen Gewaltregime sämtliche Hintertüren geöffnet, die seine Fortsetzung - mit aufpoliertem Anstrich - ermöglichen.

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7. Februar 2011 - Human Rights Watch:

Human Rights Watch spricht von fast 300 Toten in Ägypten

Menschenrechtsgruppe schätzt Opferzahlen nach Besuchen in Spitälern

[ vollständiger Artikel in NZZ ] [ ... in FTD ]

7. Februar 2011 - metainfo-hh:

Gebetsmühlen drehen für die Dikatatur

Nachdem für einige Tage bei den liberalen Medien Verständnis aufflackerte für den Widerstand gegen die ägyptische Diktatur hat sich nun der Wind wieder gedreht und staatstragende Beiträge, die für Toleranz und "Geduld" gegenüber dem Gewaltregime werben, dominieren wieder die Medienlandschaft.

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7. Februar 2011 - telepolis:

Langsam zurück zum "alten Ägypten"

Möglichst viel im Dunkeln arbeiten: Vizepräsident Suleimans Übergangsprozess negiert zentrale Forderungen der Protestbewegung. Der Westen sieht nur, was er sehen soll. Alles wie gehabt in Ägypten?

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6. Februar 2011 - metainfo-hh:

Die Stärke muslimischer Netzwerke im neoliberalen Umfeld

Aktuell wird immer wieder diskutiert (oder lamentiert) mit Blick auf die Moslem-Bruderschaften, insbesondere der nordafrikanischen Länder, und eine Bedrohung der westlichen Welt sowie insbesondere Israels durch fundamentalistische Machtübernahmen. Ausgeblendet wird bei diesen Diskussionen fast durchweg, worauf die Stärke dieser muslimischen Netzwerke beruht: wer diese Spur verfolgt, stellt fest, dass nun der Finger zurück zeigt: auf das System des westlichen Neoliberalismus.

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5. Februar 2011 - metainfo-hh:

70 Milliarden: Privatbesitz des Diktators in einem armen Land

Nach Berechnungen von englischen Nahost-Experten könnte das Vermögen der Mubarak-Familie 70 Milliarden Dollar umfassen. Geld, das weltweit angelegt ist, auf Schweizer Banken, in deutschen und englischen Immobilien aber auch in anderen Kontinenten. Der größte Teil der ägyptischen Bevölkerung gehört der wirtschaftlichen Unterschicht an. Dafür belegt der Diktator des Landes und seine Familie einen Spitzenplatz unter den Superreichen des Planeten und kann damit mutmasslich Bill Gates ausstechen.

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3. Februar 2011 - Luz Maria de Stefano Zuloaga de Lenkait:

Die Vorgänge in Ägypten und ihre mögliche Bedeutung für Israel sind Anlass für folgende Stellungnahme zum

Leitartikel in Süddeutsche Zeitung vom 1.2.2011:
„Israels Ängste“ von Peter Münch

Ägypten mit Recht auf eigenes Modell

Zu aller erst muss man großen Respekt und Bewunderung vor dem ägyptischen Volk bezeugen, ein Volk, das seine millenarische Zivilisation zeigt, indem es sich bei dem „Marsch der Millionen“ zivilisiert, ruhig und besonnen verhalten hat (1.2.2011). Der niederträchtige Plan der despotischen Regierung Mubarak durch angeordnete Plünderungen, ausgeführt durch Polizisten, Chaos zu verursachen, um die Demonstranten zu diskreditieren, war gescheitert und damit die kriminelle Polizei verschwunden (31.1.2011). Die Armee hat die Forderungen der Millionen Demonstranten als legitim erklärt und das Weiße Haus signalisierte, den Wunsch eines friedlichen Übergangs zur Demokratie in Ägypten. Der Mann des Wandels ist eine ausgezeichnete Persönlichkeit: Der ägyptische Friedensnobelspreisträger von 2005 und Ex-Generaldirektor der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien, Mohammed El Baradei.

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3. Februar 2011 - Noam Chomsky:

Dies ist der bemerkenswerteste regionale Aufstand, an den ich mich erinnere

[ vollständiges Interview mit Democracy Now!] [ Original in Englisch ]

Le Monde Diplomatique, Alain Gresh:

Die dritte Welle innerhalb der arabischen Welt

 „Auf, Kinder des Vaterlands! Der Tag des Ruhms ist da!“ An diesem 14. Juli werden die Bewohner per Radio mit der „Marseillaise“ geweckt. Die Menschen strömen auf die Straßen und rufen: „Es lebe die Republik!“, „Tod dem König“. Sie wissen noch nicht, dass der Monarch und ein Teil seiner Familie exekutiert worden sind. Am Abend liest der große Dichter Abdel Wahhab Bayati vor der amerikanischen Botschaft ein Gedicht vor:

Fanfare für die Helden“:

In meiner Heimat erhebt sich die Sonne
Und die Fanfaren ertönen für die Helden,
Oh, viel Geliebte, erwachet,
Denn wir sind frei wie das Feuer,
Frei wie der Vogel und wie der Tag.

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31. Januar 2011 - metainfo-hh:

Wie die ägyptische Revolution die westliche Machtelite bedroht

Propaganda für den Erhalt der Mubarak-Diktatur und gegen die Bevölkerung

Viele schauen aktuell nach Ägypten, wo die Hoffnung auf Demokratisierung und Befreiung von der Diktatur eine ansteckende Wirkung verbreitet. Das Problem einer solchen ansteckenden Wirkung wird nun jedoch von den großen Medien und den übrigen Propagandaapparaten in den westlichen Ländern oder anderen autoritär regierten Staaten ins Visier genommen: hier taucht man die Vorgänge der ägyptischen Revolution deshalb nun in überwiegend düstere Farben: des Chaos, der Anarchie, der Gesetzlosigkeit und der Plünderungen

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30. Januar 2011 - Kommentar ...

... zu einem Artikel in der Stuttgarter Zeitung:

Zwischen Moral und Interesse

Ich finde Ihre Verteidigung der seit Jahren anhaltenden Politik der westlichen Regierungen Ägypten und Tunesien gegenüber ziemlich zynisch. Es fehlt viel Hintergrund und historischer Kontext.
Ich verstehe, dass in einer kurzen Kolumne, man die ganzen miserablen Fehlkalkulationen der letzten 60 Jahre kaum auflisten kann, aber man sollte sie auf jeden Fall berücksichtigen.

[ vollständiger Kommentar am Ende des Artikels ]

30. Januar 2011 - metainfo-hh:

Die ägyptische Revolution und plündernde Polizei

Nach Berichten von Beobachtern, die seit langer Zeit mit den Verhältnissen im Land vertraut sind, ist es angemessen, das gegenwärtige Geschehen in Ägypten als eine Revolution zu bezeichnen. Selbst wenn es noch nicht zum angestrebten Rücktritt des Diktators gekommen ist, hat sich die Lage doch in einer Form gewandelt, dass Mubarak keine Zukunft mehr bleibt. Entscheidend waren offenbar die Ereignisse vom Freitag, als die Bevölkerung die verhasste Polizei des Despoten im Verlauf massiver Auseinandersetzungen in die Flucht schlug. Der Erfolg wird nun gemeinsam mit der Armee gefeiert.

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29. Januar 2011 - metainfo-hh:

Die Stützen der Diktatur

Steht das Ende der jahrhundertealten neokolonialen Dominanz bevor?

Nur selten wird in westlichen Medien berichtet über die Stzen der Diktatur in den nordafrikanischen und anderen arabischen Ländern, die gleichzeitig gern als Beispiele dafür zitiert werden, dass demokratische Verhältnisse in islamischen Ländern nicht möglich seien. Das westliche Publikum ist deshalb weitgehend unwissend, wenn es um die tatsächlichen Machtverhältnisse in diesen Ländern und deren Hintergrund geht: mitverursacht werden sie nämlich durch Kräfte, mit denen die Medien des Westens sympathisieren und deren PR sie vielfach betreiben.

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3. Januar 2011 - Luz Maria de Stefano Zuloaga de Lenkait:

Gleich zu Beginn dieses Neuen Jahres 2011 gibt der schreckliche Anschlag auf Christen in Ägypten und seine Behandlung in der Süddeutschen Zeitung Anlass zu einer Stellungnahme zu

Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 3.1.2011:
„Terror gegen Christen in Ägypten“ von Christiane Schlötzer

und SZ-Kommentar:
„Ägyptens Fassade bröckelt“ von Tomas Avenarius

Schuldzuweisung keine Aufgabe der Medien, schon gar nicht voreilig

Auch wenn das Massaker an Christen in Ägypten am 2.1.2011 die ganze Welt erschüttert, ist eine Schuldzuweisung wie im SZ-Artikel vom 3.1.2011 „Terror gegen Christen in Ägypten“ von Christiane Schlötzer, an wen auch immer, nicht nur voreilig, sondern auch keine Aufgabe der Medien. Genauso voreilig war die Schuldzuweisung für das Terror-Attentat gegen die Zwillingstürme in New York am 11.9.2001, schon bevor das FBI zu ermitteln begann. Die Gleichschaltung der Medien hinter dem US-Kommando erzielte den Angriff auf Afghanistan. Al-Qaida wurde als Aggressor bezeichnet. Ohne Beweise, ohne Ermittlungen. Dieselbe voreilige unbewiesene Verurteilung durch westliche Medien ist auffällig in Bezug auf das unmenschliche Attentat in Ägypten.

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5. Februar 2011 - Uri Avnery:

Eine Villa im Dschungel

Wir sind inmitten eines geologischen Geschehens. Ein Erdbeben von historischen Dimensionen verändert die Landschaft unserer Region. Berge werden zu Tälern, Inseln tauchen aus dem Meer auf, Vulkane bedecken das Land mit Lava.

Die Menschen fürchten sich vor der Veränderung. Wenn dies geschieht, neigen sie dazu, dies zu leugnen, zu ignorieren, geben vor, dass nichts wirklich Bedeutendes geschieht.

Die Israelis sind hier keine Ausnahme. Während im benachbarten Ägypten erderschütternde Dinge geschehen, war Israel mit einem Skandal in den oberen Rängen der Armee beschäftigt. Der Verteidigungsminister verabscheut den amtierenden Stabschef und macht daraus kein Geheimnis. Der mutmaßlich neue Chef wurde als Lügner enthüllt, und seine Ernennung wurde zurückgezogen. Das waren die Schlagzeilen.

Aber was jetzt in Ägypten geschieht, wird unser Leben verändern.

[ vollständiger Beitrag ] [ ... in "junge welt" ]