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Weltweit dramatisches Bienensterben durch Pflanzenschutzmittel

Seit mehreren Jahren ist weltweit ein dramatisches Bienensterben zu beobachten. Weltweit nimmt die Zahl der nützlichen Tiere rapide ab. In Deutschland ist im vergangenen Winter jedes dritte Bienenvolk gestorben. 

Einer aktuellen Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA sind unter anderem bestimmte Pflanzenschutzmittel ein Risiko für Bienen. Die Efsa stellte die Studie zu drei untersuchten Substanzen aus der Klasse der sogenannten Neonikotinoide vor. Sie werden von den Unternehmen Byer und Syngenta hergestellt.  Ein Sprecher von EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg sprach von „ziemlich beunruhigenden Schlussfolgerungen“.

Neonicotinoide sind synthetisch hergestellte Nikotinverbindungen, die als Kontakt- und Fraßgifte auf das Nervensystem wirken. Der Wirkstoff wurde insbesondere für den Einsatz als Saatgutbehandlungsmittel ("Beizmittel") entwickelt. Eines der untersuchten Mittel, Clothianidin hatte 2008 in der Rheinebene ein massenhaftes Bienensterben ausgelöst und ist inzwischen für die Bekämpfung des schädlichen Maiswurzelbohrers nicht mehr zugelassen.

Neo-Nikotincide wirken nicht unmittelbar tödlich. Die Bienen werden aber krank und verlieren die Orientierung und finden nicht mehr zurück in den Bienenstock.

Ein Leben ohne Biene ist undenkbar. Bienen spielen eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung vieler Pflanzen. Angesichts eines aktuell weltweit knapp werdenden Nahrungsmittelangebots stellt das Bienensterben eine ernsthafte Bedrohung dar, die wie auch der Bericht des UN-Umweltprogramms betont, unmittelbarere Auswirkungen als der Klimawandel hat.

Etliche EU-Abgeordnete fordern inzwischen die Pestizide vom Markt zu nehmen. Saatguthersteller wie Syngenta und Bayer CropScience bezeichnen die Beizmittel als unverzichtbar für die Landwirtschaft. Dies ist ein wenig stichhaltiges Argument. Durch regelmässiges wechseln der Pflanzen auf dem Acker werden die Schädlinge nachhaltiger bekämfpt als durch toxische Chemiekeulen.

Ende des Monats wollen sich sich die Botschafter der europäischen Staat bei der EU mit dem Thema befassen