Menü

Veranstaltungen zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" 13.01.2017 / 03.02.2017

 

Der Siemensvorstandschef Joe Kaeser sagt es,
Der Telekomchef Timotheus Höttges diskutiert darüber,
DM-Gründer Götz Werner plädiert dafür,
Das Wirtschaftsforum in Davos thematisiert es,
Wirtschaftswissenschaftler wie Paul Krugmann und J.Stiglitz sind dafür,
viele zivilgesellschaftliche Organisationen und Verbände wie Attac, Brot für die Welt u.a. sind dafür,
selbst in den Tagesthemen der ARD wird es erklärt:

Das bedingungslose Grundeinkommen

Es gibt viele Gründe, warum immer öfter darüber gesprochen wird, einige davon:

die Automatisierung im Lauf der nächsten 10 Jahre wird viele Arbeitskräfte freisetzen, vor allem im Dienstleistungsbereich

es werden nicht im gleichen Maß neue Arbeitsplätze geschaffen werden können

bereits heute können viele Erwerbstätige nicht von ihrem Lohn leben, sondern brauchen staatliche Aufstockung

auch die künftigen Rentner werden nicht mehr von ihren Renten leben können

die sozialen Sicherungssysteme sind brüchig geworden, sie diskriminieren die Menschen und berauben sie oft ihrer Würde

die wachsende soziale Ungerechtigkeit (gefühlt: die Regierung kooperiert mit den Wirtschaftseliten und lässt einen großen Teil der arbeitenden Bevölkerung an den gesellschaftlichen Rand drängen) könnte zu politischen Unruhen führen, die vermieden werden sollen.

Was ist die Antwort auf die sozialen Fragen, die die digitale Revolution aufwirft, aber auch der Migrationsdruck durch die Armut und Perspektivlosigkeit der Menschen in Afrika, in Afghanistan und anderswo?

Reicht es aus, das Bildungswesen zu verbessern, so dass es den Menschen jene Fähigkeiten vermittelt, die sie für die neuen Jobs benötigen?

Oder muss man nicht das Einkommen anders verteilen?

Wenn immer mehr Arbeit von den Maschinen verrichtet wird, müsste dann nicht menschliche Arbeit und Einkommen voneinander entkoppelt werden?

Die Idee: Das bedingungslose Grundeinkommen

Es sieht vor, dass jeder und jede – egal ob er/sie eine Erwerbsarbeit hat oder nicht – vom Staat ein festes Mindesteinkommen garantiert bekommt, das zum Leben und zur gesellschaftlichen Teilhabe reicht.

Es wäre jetzt an der Zeit, dass Regierung und Politik eine breite Diskussion anstoßen, wie es im Einzelnen gestaltet und finanziert werden soll. Denn darüber gehen die Vorstellungen auseinander.

Genau darum machen wir eine Ausstellung und organisieren Vorträge und Spiele dazu, wie der folgenden Einladung zu entnehmen ist.

Diskussionsveranstaltung "Bedingungsloses Grundeinkommen: Pro und Contra" 03.02.2017

Diskussionsveranstaltung "Bedingungsloses Grundeinkommen: Pro und Contra"

Die Regionalgruppe Bergstraße des globalisierungskritischen Netzwerks Attac hatte sich für den Beginn des letzten Jahres vorgenommen, die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens auch auf der lokalen Ebene in  die öffentliche Diskussion zu tragen, denn wenn keine Gegenstrategien entwickelt werden, wird die ungerechte Einkommensverteilung große soziale Sprengkraft entwickeln. Zu diesem Zweck hatte die Gruppe für 4 Wochen eine Ausstellung zu dem Thema im Bensheimer Mehrgenerationenhaus organisiert, die bei vielen Besuchern auf großes Interesse stieß.

Am 3.2.17 fand im vollbesetzten Klostercafé dieses Hauses eine Podiumsdiskussion zu dem Thema statt. Von Bernd Sterzelmeier moderiert, diskutierten Dr. Strengmann-Kuhn (MdB der Grünen/Bündnis 90) und Dr. Kai Eicke-Wolf (DGB) das Pro und Contra, wobei sie in der Forderung nach einer Erhöhung der Einkommen, in der Kritik an der Armutsentwicklung und der Hartz IV-Gesetzgebung  übereinstimmten, aber die Lösung über ein bedingungsloses Grundeinkommen von der Gewerkschaftsseite abgelehnt wird, weil sie das Einkommen nicht von der Arbeit abkoppeln wollen.

Während Dr. Strengmann-Kuhn als Vorteile sieht, dass die Diskriminierung der Hartz-IV-Bezieher beendet würde, dass in dem Bereich viel Bürokratie abgebaut werden könnte, dass ArbeitnehmerInnen die Freiheit bekämen, Arbeitszeit zu reduzieren, ohne ihre Existenz aufs Spiel zu setzen, führt Dr. Eicke-Wolf die Gefahr ins Feld, dass ein Fachkräftemangel in gesellschaftlich wichtigen Bereichen wie z.B. der Pflege auftreten könnte, weil heute überforderte Arbeitnehmerinnen dann ihre Arbeitszeit reduzieren würden, was gleichzeitig bedeutet, dass dann nicht mehr für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft wird.

Nach einer angeregten Diskussion mit den Besuchern stand fest, dass es noch einiger Experimente bedarf, um zu erfahren, wie die Menschen auf ein solches Angebot reagieren würden und welches die gesellschaftlichen Folgen wären.