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20. Januar 2012 - attac Marokko:

32 Jahre Gefängnisstrafen für Agadil und seine Freunde

Am 19. Januar 2012 hat das Berufungsgericht (Oberlandesgericht) in Safi ungerechte Urteile gegen mehrere Aktivisten der Protestbewegung in Safi und Umgebung (die Aktivisten vom 1. August) gesprochen. Unter anderem gegen Abdeljalil Agadil, Mitglied von ATTAC/CADTM Marokko und von der Bewegung des 20. Februar (M20).

Folgende Strafen sind verhängt worden:

  • Hicham Tani, A. Agadil, Ali Taâban und El Mehdi Ghiwam: 4 Jahre Gefängnis
  • Amine Abou Al Iddam, Omar Martab, Yassine Al Mahili, Abdelkarim Koundi, Abdelkader Al fidadi, Adil Zaid und Amine El Touzani: 2 Jahre Gefängnis
  • Mohamed Assarssar et Boujemaâ: 1 Jahr Gefängnis
  • Miloud Al Habti et Aziz Benchrifa: 4 Monate Gefängnis

Diese Strafen zeigen den repressiven Charakter des marokkanischen Staates. Die „Gerechtigkeit der Reichen“ hat sich durchgesetzt – nach einem Scheinprozeß. Diese Jugendlichen wurden verurteilt, weil sie das Recht auf Arbeit, Freiheit und Würde für die marokkanische Bevölkerung gefordert haben. Aus diesem Grunde haben sie an der M20-Bewegung teilgenommen.Safi, wo 2011 zwei Jugendliche (Kamal Amari und Mohamed Boudourwa) in Folge der blutigen polizeilichen Repression gestorben sind, leidet besonders unter dem lokalen Unterdrückungsapparat. Das Ziel dieser Verhaftungen und dieser Verurteilungen ist, jegliche Verankerung der M20-Bewegung in der Bevölkerung in Safi und anderswo zu verhindern. Und doch hat diese „Bewegung des 20. Februar“ in den letzten 11 Monaten bewiesen, dass sie solange nicht aufgeben werden, wie in unserem Lande Despotismus und Korruption herrschen. Nach diesem ungerechten Urteil erklärt das Sekretariat von ATTAC/CADTM Marokko:

  • Verantwortlich für diesen Schauprozess und diese ungerechten Urteile sind der Staat und seine Institutionen
  • Der Prozess gegen Agadil und seinen Freunde ist politisch, es handelt sich keineswegs um eine reine Strafsache.
  • Wir fordern die sofortige Freilassung der politischen Gefangenen nach den Ereignissen in Safi am 1. August.
  • Verurteilt müssen diejenigen, die wirtschaftliche und politische Verbrechen in unserem Land begehen und nicht diejenigen, die gegen Despotismus und Nepotismus kämpfen.
  • Wir rufen die engagierten Organisationen hier und anderswo dazu auf, ihre Solidaritätsaktionen mit diesen Aktivisten und allen anderen politischen Gefangenen in Marokko fortzusetzen
  • Angesichts dieses Prozesses sind wir mehr denn je überzeugt, dass für einen echten Wandel in Marokko die Abschaffung der Verfassung des absolutistischen Regimes und der Aufbau eines demokratischen Regimes erforderlich sind.

Die Solidarität und der massenhafte Druck werden dazu führen, dass unsere Freunde freigelassen werden, so wie es 2005 erreicht wurde, als die Aktivisten, die in Imini mit 10 Jahren Gefängnis bestraft worden waren, dank der Solidaritätsbewegung freigelassen wurden.

ATTAC/CADTM Marokko, 20. Januar in Rabat

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[ Plakat (in Arabisch und Französisch ] [ mehrere Artikel (in Französisch) ]