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Protokoll des Treffens am 19. Mai 2018 in Leipzig

Attac AG ArbeitFairTeilen, Protokoll des Treffens am 19. Mai 2018 in Leipzig

Anwesend: Margareta, Jutta, Eva, Andreas, Mia, Charlotte, Ingeborg, Sue, Angela und Stephan

Besprechungspunkte:

-          Kooperation mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie

-          Mögliche Kooperation mit dem Leibnitz-Institut-Institut für ökologische Raumentwicklung

-          Berichte und Informationen

-          Kampf um den 8-Stunden-Tag

o   Stand der Debatte / „Experimentierräume“

o   Geburtstagsfeier am 27. Oktober in Erfurt

Wir beginnen mit einer kleinen Vorstellungsrunde und machen uns (Attac AG und KNOE) miteinander bekannt.

Kooperation mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie:

Stephan und Margareta stellen die Attac AG ArbeitFairTeilen in ihrer Entwicklung und ihren aktuellen Projekten vor.

Mia und Charlotte stellen das Konzeptwerk Neue Ökonomie KNOE vor: Das KNOE umfasst ca. 20 Personen, die in verschiedenen Themenfeldern aktiv sind und alle die „kurze Vollzeit“ praktizieren. Ihnen geht es um eine sozial-ökologische Entwicklung, um Degroth und die Einbeziehung von Care in die politische und ökonomische Debatte sowie die Entwicklungen möglicher Utopien. Dazu erarbeiten sie Bildungskonzepte (inhaltlich, methodisch und didaktisch) und bieten Seminare und Workshops an. An einer Netzwerkbildung sind sie interessiert und arbeiten auch aktiv daran. Zum Beispiel gibt es erste positive Gespräche mit der IGBCE nach den Klima-/Braunkohleaktionen. Grundsätzlich ist ihr Ansatz herrschaftskritisch, systemkritisch und wachstumskritisch. Insbesondere über die Bedeutung von Utopie haben wir uns ausgetauscht (mehr Zeit zum leben, lieben, lachen) und über eine Gesellschaft, in der der Zeitwohlstand das beste ist, was den Menschen passiert. Die 4-in1-Perspektive von Frigga Haug ist eine gemeinsame Basis für unsere Zusammenarbeit.

Wir haben uns verständigt, beim Projekt „100 Jahre 8-Stunden-Tag“ zusammen zu arbeiten. Eva wird dazu Kontakt mit Anne vom KNOE aufnehmen.

https://www.konzeptwerk-neue-oekonomie.org/

Mögliche Kooperation mit dem Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung

Stephan berichtet über Gespräche und eine Absichtserklärung unsererseits, als Kooperationspartner am Projekt „Suffizienzpolitk als Transformation von Lebensweisen“ teilzunehmen. Sollte das Projekt und diese Kooperation durch den Projektträger gebilligt werden, würden wir im Praxisbeirat der Nachwuchsgruppe unsere Expertise einbringen zum Thema Arbeitsumverteilung als Aspekt der Aufbrechung tradierter und Frauen benachteiligender Geschlechterrollen. Außerdem würden wir die Forschungsergebnisse für unsere eigene Arbeit nutzen und in die öffentliche Debatte einspeisen sowie eine Fachkonferenz zum Thema Arbeitszeitverkürzung und Geschlechtergerechtigkeit organisieren. Schließlich würden wir die praxisrelevanten Schlussfolgerungen in unserem Netzwerk verbreiten und für unsere Kampagnenarbeit nutzen, eventuell in einer Broschüre mit weiteren Beteiligten. Weitere finanzielle oder personelle Ressourcen werden von uns nicht eingebracht.

Berichte

Andreas berichtet ausführlich vom Palaver in München mit Fritz Böhle, Michael Hirsch und einer Kollegin von Verdi am Vorabend des 1. Mai mit sehr interessanten Argumenten (Video-Mitschnitt: http://www.arbeitszeitverkuerzung-jetzt.de/home/neuigkeiten/artikel/radikale-arbeitszeitverkuerzung-utopie-oder-notwendigkeit-video.html)

Margareta berichtet von der gut besuchten Veranstaltung „Schritt für Schritt ins Paradies“ mit der Betriebsratsvorsitzenden von VW Bertina Murkovic, dem DGB-Sekretär Lars Niggemeyer und Margareta am 22. Mai bei der IG Metall in Hannover. Gefragt waren vor allem die guten Beispiele gelungener Arbeitszeitverkrüzung. Die ökonomische Möglichkeit und Notwendigkeit der Arbeitsumverteilung stand außer Frage – allein, es muss in den Betrieben verankert werden, der Schwung der jüngsten tarifrunde der IG Metall muss verstetigt werden. http://nds.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/D8RDU/28-stunden-sind-genug/

Stephan und Jutta berichten von der Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung für ein Neues Normalarbeitsverhältnis (siehe Supplement der Zeitschrift Sozialismus https://www.sozialismus.de/vorherige_hefte_archiv/supplements/liste/detail/artikel/for-the-many-not-the-fewbr-gute-arbeit-fuer-alle/). Diese Veranstaltung ist weitgehend dokumentiert und kann hier nachvollzogen werden: Link unten. Bedeutsam war die Beteiligung von Annelie Buntenbach vom DGB, Bernd Riexinger von der Linken, Hansi Urban von der IG Metall, Norbert Reuter von verdi, Klaus Dörre von der Uni Jena, sowie 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einschließlich eines internationale Podiums. https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/WVXIR/

Margareta berichtet über den Frühjahrsratschlag zum Thema Klimawandel und damit zusammenhängender Produktionsweise. Insbesondere die attac AG Energie Klima Umwelt EKU arbeitet an dem Projekt, wir ebenfalls, zusammengefasst wird das durch die Steuerungsgruppe zur sozial-ökologischen Transformation. Siehe hier den Vortrag von Margareta zu Arbeit 4.0 und Arbeitszeitverkürzung: http://www.arbeitszeitverkuerzung-jetzt.de/home/neuigkeiten/artikel/arbeit-40-und-arbeitszeitverkuerzung.html

Wir haben uns darauf verständigt, unsere Mailingliste sparsam und immer mit deutlichem Betreff zu benutzen; die Empfängerinnen werden auf die Abbestellmöglichkeit hingewiesen, desgleichen im subscipt.

Bei weitem nicht alle Aktivitäten konnten berichtet werden, insgesamt waren wir recht aktiv, so auch am 1. Mai mit dem von Eva erstellten Flyer – alles zusammen erlaubt ein Lob an uns, an die Aktiven unserer Attac-Gruppe.

Kampf um den 8-Stunden-Tag

Sowohl das Arbeitszeitgesetz als auch die EU-Arbeitszeitrichtlinie stehen ständig unter dem Druck der Auflösung durch die Arbeitgeber und ihre Verbände. Es gibt Gegenwehr von Gewerkschaften und Betriebsräten, aber relativ schwach und nicht gesellschaftlich verankert. Die „Experimentierräume“ aus dem „Weißbuch“ der Ex-Arbeitsministerin A.Nahles stehen nach wie vor im Raum. Gegen die Verlängerung des gesetzlichen 8-Stunden-Tages 100 Jahre nach seiner Einführung im Ergebnis der Novemberrevolution müssen wir laut und deutlich unsere Forderung der 30-Stunden-Woche entgegensetzen. Dabei ist klar, dass die 30-Stunden-Woche die neue Norm sein soll und bestimmte Flexibilität in Tagen, Wochen oder Projekten überhaupt erst ermöglicht. Hervorzuheben ist, dass die 30-Stunden-Woche für viele Teilzeitbeschäftigte eben auch eine deutlich Entgelterhöhung mit sich bringt – neben der Möglichkeit, die zu kurze Arbeitszeit zu verlängern.

Am 27. Oktober führen wir in Erfurt, Haus Dacheröden, eine Festveranstaltung zu 100 Jahre 8-Stunden-Tag durch. Im Haus ist Platz für maximal 100 Personen. Den Festvortrag hält Prof. Ingrid Kurz-Scherf, Ministerpräsident Ramelow wird ein Grußwort sprechen, danach und drumherum soll es kulturelle Beiträge (Chor, Theater, Lesung, Ausstellung) sowie ein Roundtable-Gespräche (Fishbowl) zu den Aspekten Geschlechterverhältnisse, Ökologie, Gesundheit und Globalisierung mit Bezug immer zur Arbeitszeit geben. In der Vorbereitungsgruppe sind Margareta, Eva und Stephan.

Das nächste Treffen ist am 7. September 2018 ab 15 Uhr in Frankfurt. Auf der Tagesordnung könnte neben der Vorbereitung der Veranstaltung in Erfurt und aktuellen Berichten ein Vortrag zur Bedeutung des Finanzmarktes für die Arbeitsmarktpolitik stehen.

Bitte merkt Euch diesen Termin vor: Freitag, 7. September, 15 Uhr in Frankfurt!

Protokoll: Stephan Krull

31. Mai 2018