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7. Mai 2011 - Uri Avnery:

FREUE DICH nicht über den Fall deines Feindes und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück/ der Herr könnte es sehen und Missfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden!“

Dies ist eine der schönsten Passagen in der Bibel (Sprüche Salomos 24, 17-18) und tatsächlich in hebräischer Sprache. Sie sind auch schön in der Übersetzung, obwohl keine Übersetzung der Schönheit im Original nahe kommt.

Natürlich ist es normal, froh zu sein, wenn jemandes Feind besiegt wird, und der Durst nach Rache ist leider ein menschlicher Zug. Aber sich hämisch freuen – auf deutsch Schadenfreude - , ist etwas völlig anderes. Es ist hässlich.

Eine alte hebräische Legende erzählt, dass Gott sehr wütend wurde, als er sah, wie die Kinder Israels sich freuten, als ihre ägyptischen Verfolger im Roten Meer ertranken. „Meine Geschöpfe ertrinken im Meer,“ sagte Gott, „und ihr singt?“

Diese Gedanken gingen durch meinen Kopf, als ich am Fernseher die jubelnde Menge der jungen Amerikaner in den Straßen schreien und tanzen sah. Verständlich, aber unschicklich. Die verzerrten Gesichter und die Köpersprache waren dieselben wie die der Mengen im Sudan oder Somalia. Die hässlichen Seiten der menschlichen Natur scheinen überall dieselben zu sein.

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5. Mai 2011 - junge Welt:

"Gezielte Tötung ist niemals gerechtfertigt"
Richter kritisieren Schadenfreude von Merkel und Co. angesichts der Ermordung bin Ladens. Gespräch mit Martin Wenning-Morgenthaler.
[ vollständiges Interview ]
[ 06.05.2011: Wie ein Richter Merkel zur Räson bringen will ]

3. Mai 2011 - Financial Times Deutschland:

Bin Ladens hastige Seebestattung

In großer Eile haben die USA den Leichnam Al-Kaida-Anführers bestattet - irgendwo im Arabischen Meer. Die Prozedur soll muslimischen Regeln entsprochen haben. Doch Seebestattungen sind im Islam unüblich.

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3. Mai 2011 - Uli Gellermann:

Obama bin Laden

Richter Lynch war niemals weg

Allein drei Richter mit dem Namen Lynch gelten als Namensgeber des Begriffes "Lynch-Justiz": Charles, John und William Lynch. Alle stammen aus den USA. Ihr gemeinsames Merkmal war das willkürliche Urteil, ohne Verfahren, ohne Anhörung, ohne Beweisführung, ohne Öffentlichkeit. Die zivilisierten Länder der Welt haben dieser verbrecherischen Form der Justiz längst abgeschworen. Kleine Gruppen, meist Terroristen genannt, übten und üben sich gern in dieser Art Strafgerichtsbarkeit, die keinen Anwalt kennt, sondern nur Schuldige, die kein Gericht kennt, sondern nur das Urteil: Tod. Zumeist wird das Ergebnis solch ungesetzlicher Schnellverfahren von jubelndem Mob begleitet. Wie jüngst in den Städten der USA. Wie auch in den Medien der Bundesrepublik: "Erledigt" titeln die einen, "Zur Strecke gebracht" die anderen". Die Regierungen der westlichen Welt gratulieren den USA, wie sich die Jagdgemeinschaft nach dem Halali, nach der Erledigung des Stück Wild, beglückwünscht: Osama bin Laden ist tot.

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3. Mai 2011 - Joachim Guilliard:

Kurzer Prozess gegen die Aufklärung von 9-11

Vorausgesetzt, es war wirklich Osama Bin Laden, dessen Leiche so schnell im Meer versenkt wurde, so haben die USA ihren Erzfeind nun mit einer „Kill Mission" zur Strecke gebracht, d.h. durch einen gezielten und somit völkerrechtswidrigen Mord auf fremdem Territorium und ohne Wissen deren Behörden. 

[ vollständiger Text eines  Leserbriefs an die Rhein-Neckar-Zeitung ]

2. Mai 2011 - Bundesausschuss Friedensratschlag:

Keine Jubelstürme bei der Friedensbewegung

Zum Tod des angeblichen Al-Kaida-Führers Osama bin Laden erklärte der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in einer ersten Stellungnahme: Wir können in die Triumphgesänge von US-Präsident Obama, Kanzlerin Merkel und NATO-Generalsekretär Rasmussen nicht einstimmen. Alle drei feiern heute den Tod Osama bin Ladens als "Erfolg für alle Menschen" (US-Botschafter Murphy), als "Erfolg für die Sicherheit der NATO-Alliierten" in Afghanistan (Rasmussen) und als "Erfolg für die Kräfte des Friedens" (Angela Merkel). Wenn die Tötung eines Menschen, wie groß auch seine Verbrechen sein mögen, von westlichen Politiker/innen mit "Erleichterung" aufgenommen und gefeiert wird, begeben sie sich auf das Niveau derjenigen Terroristen, denen ein Menschenleben nichts wert ist.

[ vollständige Pressemitteilung ]

25. April 2011 - Der Freitag:

'Unglückliche' Veröffentlichung

Wikileaks veröffentlichte als geheim eingestufte Files zu Guantanamo

Sie befassen sich mit 758 der insgesamt 779 Insassen, aus den Dokumenten geht hervor, daß nur 220 Gefangene als gefährliche Extremisten galten. Etwa 380 wurden als unwichtige Fußsoldaten, mindestens 150 als unschuldig eingeschätzt, sie wurden falsch identifiziert oder waren zur falschen Zeit am falschen Ort.

[ vollständiger Artikel ]