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Kommunen und Wohnen - Herbst 2019

In einer wachsenden Zahl europäischer und deutscher Städte - von London bis Oldenburg, von Stockholm bis Frankfurt, von Barcelona bis Rüsselsheim - herrscht ein zunehmender Wohnungsmangel. Diese Wohnungsnot ist keine allgemeine, wie in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern eine besondere, auf bestimmte Teilräume, Teilmärkte und Bevölkerungsgruppen beschränkte. Einem anhaltend schrumpfenden Marktsegment „bezahlbarer Wohnungen“ steht – vor allem in Großstädten und Wachstumsregionen - eine steigende Zahl hochpreisiger Luxuswohnungen gegenüber. Hauptbetroffene sind nicht nur die Angehörigen unterer Einkommensschichten, sondern zunehmend auch Angehörige der Mittelschicht.


Ursache dieser Entwicklung sind nicht allein die renditeorientierten Aktivitäten Privater: Aufwertung von Altbaubeständen für einkommensstarke Mieter und Käufer wie auch Errichtung teurer, zunehmend der Kapitalanlage dienender Neubauwohnungen. Sie ist auch Ergebnis der Wohnungspolitik der öffentlichen Hand: drastische Reduzierung des öffentlich geförderten „Sozialen Wohnungsbaus“, der allerdings das Manko hat, immer nur befristet und nicht dauerhaft angelegt zu sein, Streichung der Wohnungsgemeinnützigkeit, Verkauf kommunaler Wohnungsbestände an internationale Finanzinvestoren („Finanzialisierung“ des Immobilienmarktes) etc. Eine maßgebliche Rolle spielt aber auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes mit ständig steigenden Zahlen prekärer Beschäftigungsverhältnisse und stagnierenden wie rückläufigen Löhnen.
Die Wohnungsfrage gehört also in Deutschland, ja Europaweit ganz oben auf die politische Agenda.


Die Tagung soll

  • sich mit den oben genannten Ursachen für die Wohnungsmisere beschäftigen und Auswege aus der Wohnungskrise aufzeigen (Neue Gemeinnützigkeit, Reform des Bodenrechts und der Grundsteuer, kommunaler und genossenschaftlicher Wohnungsbau, Schaffung eines dauerhaften, bezahlbaren und der Renditelogik entzogenen Wohnungsbestandes)
  • positive Beispiele kommunaler Wohnungspolitik beleuchten und
  • politische Interventionsmöglichkeiten diskutieren.


Bei Interesse wenden Sie sich bitte an koordination@kommunenkonferenz.de