Percy Schmeiser in Glandorf
Der kanadische Farmer und Träger des Alternativen Nobelpreises Percy Schmeiser sprach am 17. Juni in Glandorf über seine Auseinandersetzungen mit dem Agromulti Monsanto und über die Gefahren der Gentechnik in der Landwirtschaft.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war riesig: etwa 300 Menschen füllten den Saal der Gaststätte "Plocksaugust" bis auf den letzten Platz, darunter viele Landwirte aus der Region.
Percy Schmeiser schilderte zunächst die unglaublichen Praktiken von Monsanto, die er seit Mitte der 90er Jahre am eigenen Leib zu spüren bekommen hat. (Details findet ihr hier.) Dann folgte - am Beispiel der Erfahrungen mit genveränderten Pflanzen in Kanada - ein leidenschaftlicher Appell, ihre Anwendung in Deutschland zu verhindern. Sein Vortrag traf die Stimmung der meisten Anwesenden im Saal. Am Ende erhielt er stehenden Applaus.
In der anschließenden Podiumsdiskussion kamen CDU-MdL Bäumer, der Landvolk-Vertreter Arendt Meyer zu Wedel und Gerd Kattenstroth von der Aktionsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft zu Wort. Den meisten Druck aus dem Publikum bekam Herr Meyer zu Wehdel: ihm wurde als Vertreter des Bauernverbands vorgeworfen, dass seine Organisation die Landwirte zu wenig über die Gefahren der Gentechnik aufkläre. Herr Bäumer von der CDU kam noch glimpflich davon, weil er sich von der Pro-Gentechnik-Haltung seiner Partei absetzte.
Alles in allem eine Mut machende Veranstaltung, die gezeigt hat, dass es in unserer Region eine breite Ablehnung von gentechnisch veränderten Nahrungs- und Futtermitteln gibt.
Und nur am Rande: attac hatte einen vierseitigen Flyer zur aktuellen globalen Ernährungskrise erstellt, der bis zum letzten Exemplar "unter die Leute gebracht" wurde.