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Bericht von der Filmvorführung Monsanto mit Gift und Genen

Der Film "Monsanto, mit Gift und Genen" wurde in der Kleinen Markthalle in Herford am Mittwoch, dem 27. Mai 2009, vormittags um 10.00 Uhr für Schüler und am Abend um 20.00 Uhr für die Allgemeinheit vorgeführt. Filmpartner am Ort waren die Attac-Gruppe Herford und die IPPNW-Gruppe Herford. Die Gruppen hatten sich den Film vorher angesehen und den Gedanken gehabt, dass man bei der Vorführung für die Schüler nur die zweite Hälfte des Filmes zeigen sollte, damit anschließend noch Zeit für eine Diskussion bliebe. Darauf hatten die Gruppen sich vorbereitet. Am Mittwochvormittag kamen eine Klasse angehender Landwirte aus dem Berufskolleg in Herford und und die Schülerinnen und Schüler eines Biologie-Leistungskurses, Klasse 12, aus Spenge. Beim Gespräch vor der Vorführung ergab sich, dass die Unterrichtenden der beiden Klassen sich dafür aussprachen, der Film möge in seiner Gänze gezeigt werden. Es wurde deutlich, dass es auf eine Diskussion unmittelbar nach dem Sehen des Films nicht so sehr ankam, denn die Klassen würden innerhalb des Unterrichts noch darüber sprechen. Die Vorführung begann mit der filmischen Vorstellung der Filmpartner Greenpeace, Attac, Brot für die Welt und Inkota. Dann folgte die umfangreiche Recherche von Marie-Monique Robin über den Biotechnologie-Konzern Monsanto. Im ersten Teil wurde eindrücklich erinnert an die giftigen Produkte PCB und die Urwaldentlaubungsmittel. Und es wurde vor Augen gestellt, wie Menschen durch diese Chemikalien krank geworden sind und starben. Das in Vietnam im Krieg eingesetzte Urwaldentlaubungsmittel hat viele Erbschäden und somit geschädigte Kinder zur Folge. Der zweite Teil des Films widmete sich dem Thema des genveränderten Saatgutes für Soja,  Mais und Baumwolle. Das genveränderte Saatgut wird auf solchen Flächen eingesetzt, bei denen zuvor alle übrigen Pflanzen durch ein von Monsanto geliefertes Vernichtungsmittel beseitigt worden sind. Nur die genveränderte Saat gedeiht dann noch. Allerdings wurde gezeigt, wie dieses Verfahren z. B. bei den Baumwollpflanzen neue Krankheiten hervorruft. Wichtiges Thema war dann die Auswirkung der Konzernpolitik auf die Menschen, auf die Landwirte. Sie geraten unter den Druck und in die Abhänghigkeit von dem Konzern. Der Konzern setzt in den USA eigene Ermittler ein, die die Landwirte kontrollieren und z. T. ungerechtfertigt vor Gericht bringen. Die Mexikaner fürchten die Kontamination und Gefährdung ihrer einheimischen Sorten, Sorten, die sie gern erhalten möchten. Und eine besonders tragische Folge der Monsanto-Politik ist die Verarmung bei sehr vielen Bauern in Indien. Bekannt ist die hohe Selbstmordrate der indischen 
Baumwollanbauer. Alles in allem dauerte die Vorführung fast zwei volle Stunden. Aus dem Plenum heraus wurde angesagt, dass nun für eine Diskussion keine Gelegenheit mehr sei. Allerdings wurde noch die Frage gestellt, wieviele Jahre denn die Rechte der Firma an dem von ihr verkauften Saatgut andauern könnten. Und jemand legte Wert auf die Feststellung, dass die Selbstmorde der indischen Bauern nicht allein der Firma Monsanto anzulasten seien, sondern dass sie mit dem gesamten Wirtschaftsystem zusammenhingen. (gerhard paschke, mai 2009)