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Antikapitalistische Demo am 24.03.2012 in Herford

Im Vorfeld des internationalen Aktionstages zur Eurokrise am 31.03 gab es in Herford am Samstag, 24.3.2012, eine Antikapitalistische Demo. Es war ein ganz normaler Samstag und doch geschah für Herforder Verhältnisse Ungewöhnliches mit Signalwirkung über die Region hinaus. Ein parteiübergreifendes Jugendbündnis hatte sich im FlaFla zusammen gefunden und beschlossen, mit einer „Antikapitalistischen Demo“  von „Menschen in Herford“ darauf aufmerksam zu machen, dass weder „faule Griechen“, noch „gierige Banker“ und erst recht nicht ganz normale Arbeitnehmer und Kommunen, die angeblich über ihre Verhältnisse gelebt haben sollen, die Ursachen für Schuldenkrise, Armut, Lohnsenkungen, Kriege und ökologische Katastrophen sind. Das kapitalistische System selbst ist die Krise, so konnte man auf dem Leittransparent lesen. Die neoliberale Politik hat weltweit in der Logik der Jagd nach Höchstprofiten, Standortkonkurrenz und geopolitischen Machtkämpfen die Krisen verschärft.
Ulrich Adler, Ratsmitglied für die Linkspartei in Löhne, der sich als Redner bereit erklärt hatte, zog den Bogen von antikapitalistischer Kritik und Gegenbewegungen weltweit bis zu hoffnungsvollen kommunalen Alternativen.
„Der Kapitalismus muss überwunden werden, oder er zieht Mensch und Natur mit in seinen Untergang“, zitierte er den bekannten Befreiungstheologen Leonardo Boff.

Mut machend, auch auf kommunaler Ebene Alternativen zu setzen, beschrieb ein Beispiel aus der kleinen andalusischen Gemeinde Marinaledas. In regelmäßigen Bürgerversammlungen, der „Asamblea“, werden die Probleme und Interessen der Bewohner besprochen, die Beschlüsse umgesetzt.
Im krisengeschüttelten Spanien mit über 40 Prozent Jugendarbeitslosigkeit organisiert sich eine Gemeinde ihre örtlichen Lebensbedingungen gegenläufig zur herrschenden Verarmung.(hb)