Podiumsdiskussion zur Zukunft des Nahverkehrs in Herford
Die Linien für den Busverkehr in Herford/Minden wurden wegen der Insolvenz der VMR an die Bahntochter BVO (Busverkehr Ostwestfalen GmbH) vergeben.
Dem Manager der BVO wurde als erstes die Gelegenheit gegeben die BVO in einem Power-Point Vortrag zu präsentieren. Die BVO ist eine direkte Tochter der DB Regio Bus, welche wiederum zur Deutschen Bahn gehört Die BVO betreibt ihren Busverkehr teils mit direkt bei der BVO angestellten MitarbeiterInnen und teils durch Subunternehmen. Die Subunternehmen würden allerdings die gleichen Standards gewährleisten. Für den Linienverkehr in Herford/Minden wird die BVO 29 neue Busse beschaffen und 80 BusfahrerInnen neu einstellen. Nach Angabe des Geschäftsfühers der BVO Siegfried Moog, werden diese ein Gehalt von ungefähr 1900 Euro bekommen. Auf kritische Nachfragen räumte Herr Moog ein, dass es auch ein wenig weniger sein könnte, da das Gehalt durch Zuschläge unterschiedlich ausfallen könnte. Des weiteren könnte nur eine Teil der 80 MitartbeiterInnen aus dem Bestand des VMR rekrutiert werden. Denn bei der Übernahme aller BusfaherInnen würde es sich um ein Übernahme handeln.
Danach bekam der Geschäftsfüher der Nahverkehsgesellschaft für Herford Minden (MHV) Achim Overrath die Gelegenheit die MHV OWL zu präsentieren. Der gefühlte 1 ½ Studen dauernde Vortrag zeigte im Wesentlichen auf, dass die Haupteinahmequelle des Nahverkehrs die Schülerbeförderung sei. Die Schülerzahlen würden allerdings auf Grund des demografischen Wandels zurückgehen. Neue Fahrgäste seien schwer zu gewinnen, da Menschen die ein Auto haben, nur bei sehr guten Service der Nahverkehr benutzen würden. Besseren Service könnte der Nahverkehr aber nur leisten, wenn es mehr Einnahmen, d.h. mehr Fahrgäste gäbe. Insgesamt sei der Einzelfahrpreis immer noch zu niedrig. Auf den Einwand einer Frau, dass ihre Ärztin gemeint hätte, viele ihrer Patientinnen hätten Schwierigkeiten den Fahrpreis für den Arztbesuch zu bezahlen, hat Herr Overath seine Aussagen dann relativiert. Der Einzelpreis wäre in Relation zum Preis für Zeitfahrkarten zu niedrig.Eine Mutter brachte dann noch den Einwand, dass viele SchülerInnen sobald sie könnten, auf den Nahverkehr verzichten würden. Denn die meisten SchülerInnen müssten während der Fahrt stehen und so wäre die Fahrt extrem stressig.
Eine weitere Diskussion kam nicht zu Stande, da zwei Stunden vorbei waren und die Grünen gemeint hatten, eine Veranstaltung die länger als zwei Stunden dauern würde, wäre für die Menschen zu anstrengend. Wieso sie dann den Vertretern von der BVO und MHV keine Zeitbeschränkung für ihre Vorträge gegeben haben, wurde nicht geklärt. Die Vorträge waren zum Teil auch recht lang, da sie mehr für EntscheidungsträgerInnen gedacht waren, als für BürgerInnen. Was auch zeigt, dass sowohl vom BVO als von MHV kein wirkliches Interesse an den Menschen besteht. Auch hätte der Geschäftsführer der MHV die zahlreich anwesenden SchülerInnen nach ihren Bedürfnissen direkt fragen können, dieses hat er aber nicht getan. (rh)