Die Anti-Atom-Bewegung in Herford und Umland setzt ihre Aktivitäten fort
Acht AKW dauerhaft vom Netz - das ist ein klarer Erfolg, nicht zuletzt aufgrund unseres massenhaften Protestes als Anti-Atombewegung, aber der Rest des Atomdeals ist alles andere als erfreulich und für unsere Region eine reine Katastrophe - der mögliche Ausstieg aus der Nukleartechnologie ist das nicht.
Die SOFA (Fachschaft Sozialwissenschaft) Münster listete schon vor der Beschlussfassung im Bundestag durch die Allparteienkoalition, mit Ausnahme der LINKEN, die wichtigsten Kritikpunkte auf, daran hat sich nichts geändert:
"1. Die AKW Grohnde und Lingen soll bis 2021 bzw. 2022 weiterlaufen - Lingen wäre das letzte AKW, das in Deutschland abgeschaltet würde! Die Gefahr eines Super-GAU in unserer direkten Nachbarschaft bliebe uns noch 11 Jahre erhalten!
2. Die UAA Gronau und die Brennelementefertigung in Lingen sollen unbegrenzt weiterlaufen und ausgebaut werden - Deutschland soll also fleißig weiter Uranbrennstoff in alle Welt liefern - das ist kein Atomausstieg, sondern Risikoverlagerung und ein Schlag ins Gesicht der Anti-Atom-Bewegung!
3. Die Leichtbauhalle in Ahaus soll weiter Atommüll aufnehmen, obwohl das Zwischenlager heute nicht mehr genehmigungsfähig wäre.
4. Die Atommüllkonditionierung in Duisburg soll ebenfalls ausgebaut werden, direkt neben einem Wohngebiet. Die Atomforscher von Jülich sind sowieso kein Thema.
5. In Gorleben wird fleißig weitergebuddelt, ganz so, als sei nichts gewesen!
6. Und die Bundesbürgschaften für ausländische AKW sollen natürlich ebenfalls weiterlaufen - damit hat Schwarz-Gelb kein Problem.
Deshalb ist der Atomdeal heute für uns kein Freudentag - NRW und das südwestliche Niedersachsen werden vom Atomausstieg einfach abgehängt!"
Attac HF wird sich darauf einstellen, dass wir in der Anti-Atombewegung einen langen Atem brauchen. Der Druck der Straße und die Opposition in den Parlamenten muss das Ausstiegszenario verstärken und beschleunigen. Der Umstieg zu einem neuen Energiesystem auf der Basis 100% erneuerbarer Energien ist nicht nur eine ökologische Frage, sondern erfordert auch neues Denken und neue Wege einer solidarischen Ökonomie .