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Bericht über die Glyphosatdebatte

Am 2.05.2018 veranstaltete das Herforder Bündnis für Gerechten Welthandel eine Podiumsdebatte über das Glyphosat-Verbot im Kreis Herford. Dazu gibt es folgenden Bericht.:

Das „Herforder Bündnis für einen gerechten Welthandel“ hatte zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Glyphosat – Bewirtschaftungsbeschränkung bei Pachtverträgen kommunaler Flächen“ am 2. Mai 2018 eingeladen.
Auf dem Podium saßen Hermann Dedert vom Landwirtschaftlicher Kreisverband Herford – Bielefeld, Gyso von Bonin von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Burkhard Wolff vom Herforder Bündnis für Gerechten Welthandel.
Der Anlass war der Beschluss des Kreises kommunale Flächen bei Verpachtungen mit einem Verbot von Herbiziden und Insektiziden zu versehen. Dieses hat beim Landwirtschaftlichen Kreisverband zu großem Unmut geführt. Er sprach von einem falschen Signal (siehe www.nw.de).
Zuerst wurde Gyso von Bonin befragt, wofür Glyphosat und andere Pestizide von Nutzen seien. Gyso von Bonin führte dabei zuerst aus , wie er zur ökologischen Landwirtschaft gekommen sei. Und zwar wurde ihm der Hof im Kreis Soest von ein ökologischem Förster in den 70-igern verpachtet, der ihm damals schon die Auflage gemacht hatte, keine Pestizide zu verwenden. Herr Bonin sieht keinen wirklichen Nutzen von Glyphosat, allerdings könnten Fungizide beim Weizenanbau notwendig sein, da dieser sehr pilzanfällig ist. Allerdings gäbe es pilzresistentere Züchtungen, welche von den konventionellen Saatgutfirmen allerdings nicht verkauft werden, da diese meist zugleich auch die Fungizide verkaufen. Er selber verwendet resistentere Züchtungen von alternativen Saatgutfirmen.
Hermann Dedert vom Landwirtschaftlicher Kreisverband Herford-Bmielefeld betonte zu erst, dass es wichtig sei mit den Bauern zu reden und nicht nur über sie. In diesem Sinne sieht er die Podiumsdebatte als positiven Anfang. Glyphosat wurde seiner Meinung nach in der Landwirtschaft in der Vergangenheit zu häufig eingesetzt, allerdings auch von der Bahn zur Befreiung der Gleise von Unkraut und von Privatleuten. Ein Verbot von Glyphosat für Privatleute sei auf jeden Fall sinnvoll. Notwendig sei Glyphosat seiner Meinung nach bei der Bodenneubearbeitung, da durch die Flugbearbeitung die Erosionsgefahr steigen würde. Auch seien Herbizide sinnvol für den Einsatrz gegen den Ackerfuchsschwanz. Bei einem generellen Verbot von Pedstiziden sieht er die Lebensmittelversorgung als gefährdet an.
Es gab dann eine kurze Klarstellung von Ingo Ellermann voniniti den Grünen, der den Beschluss des Kreistages mit initiert hatte, dass das Verbot nicht sämtliche Pestizide, sondern nur die Herbizide und Fungizide betrifft,Burkhard Wolf vom Bündnis sieht allerdings den generellen Zwang zum Produktionswachstum kritisch, welcher durch Pestizide gefördertzum wird. Daher sieht er auch den Bezug gerechten Welthanel.
Hermann Dedert betont nochmal, dass kein Bauer bewusst der Natur schadet und das konventionelle Bauern keine Fachkenntnisse hätten. Auch suggerire der Beschluss die Einteilung der Landwirte in gute und böse Bauern. Dabei müsste die Landwirtschaft gemeinsam verbessert werden, Grünflächen am Rande der Acker sei da ein Anfang.
Gayso von Bonin stimmt mit Hermm Dedert überein, dass kein Bauer bewusst dem Boden schade. Allerdings sähe er eine Leichtgläubigkeit in der konventionellen Landwirtschaft. Denn das Ackerfuchsschwanzproblem sei durch die Herbizide verlagert, da es z.B. in UK schon Resistenzen gegen das Herbizid gibt. Es sei wichtig nicht nur auf die Pflanzenschutzmittelvertreiber zu hören.
Bei der Publikumsdebatte, an der sich auch einige Biobauern beteiligten, kam sie dann heraus, dass die konventionellen Bauern in der Vergangenheit auch nicht mit den Biobauern geredet hatten, d.h. meist belächelt wurden. So dass ein Anfang erstmal wäre das die Bauern miteinander reden. Laut Gyso von Bonin gibt es inzwischen auch Debatten über den Ökologischen Landbau im Bauernverband, so dass er überlegt, dort wieder einzutreten. 

Quelle: http://herfordfuergerechtenwelthandel.blogsport.de/2018/05/10/bericht-von-der-podiumsdebatte-ueber-das-verbot-von-herbiziden-und-insektiziden-im-kreis-herford/