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Das Projekt Mehrwert AG als Schaubild

Beschreibung zur Grafik

  • A) "Von der Vision zum Handeln", konkrete Handlungsansätze für solidarisches Wirtschaften auf lokaler Ebene

  • B) Das Konzept

  • C) Die vier Säulen

  1. Zeitarbeitsunternehmen

  2. Regionalmarkt

  3. Finanzgruppe

  4. Wohn-/Lebensgemeinschaft



A)   "Von der Vision zum Handeln"

 Konkrete Handlungsansätze für solidarisches Wirtschaften auf lokaler Ebene.

Am 26.11.2009 fand ein Vortrag der Novalis-Gesellschaft in der Filderklinik/Filderstadt Bonlanden statt.  Das Referat “Konkrete Handlungsansätze für solidarisches Wirtschaften auf lokaler Ebene“ wurde von Christian Czesla, vereidigter Buchprüfer und Steuerberater aus Stuttgart, gehalten. 
Überraschend stellte sich dabei raus, dass fast punktgenau das Szenario beschrieben wurde, welches auch wir mit unserem Projekt  „Vision für Filderstadt“ seit einigen Wochen diskutieren. Allerdings zeigte der Vortrag ein bereits weitgehend ausgereiftes Konzept auf, wie es z.B. bei der „Regionalwert AG“, im Raum Freiburg realisiert wurde, siehe Internet unter www.regionalwert-ag.de.

Eine Aussage ist besonders eindrucksvoll:
Es gilt nach wie vor  immer noch als unumstößlicher Glaubenssatz, dass es der Zweck eines jeden Unternehmens sei, Gewinne zu erzielen, wobei darunter generell materielle u. finanzielle Gewinne für die Eigentümer verstanden werden. 
Bei solidarischem Wirtschaften ist im Gegensatz dazu das Unternehmensziel „sozialer Gewinn“  sowie „Lebensqualität“ für alle in dem Unternehmen Mitwirkenden, so dass diese auskömmlich davon leben können!

Hier ist also ein Paradigmenwechsel nötig, vergleichbar mit der so genannten kopernikanischen Wende zu Beginn des Zeitalters der Aufklärung. Vor einer solchen Wende stehen wir heute wiederum!
 
Der Referent, Herr Czesla,  sagt in seinem Vortrag, dass er auch anderen Gruppen für Beratungen zur Verfügung stünde, ebenso wie sein, ebenfalls anwesender, Kollege Rechtsanwalt Bernhard Ludwig aus Stuttgart. Dieser ist nach eigenen Angaben auch bereits im „SOFA“ Organisationskomitee sowie im Projekt „COPINO“ in Stuttgart aktiv, wo wir ja, als Gruppe „Attac-Filder e.V.“ bekanntlich ebenfalls Partner sind. Somit hätten wir in den beiden Personen möglicherweise ideale Partner für unser Projekt gefunden, die uns, mit ihrer Praxiserfahrung, nützliche Hilfestellung geben könnten, zumindest für den praktischen Einstieg in unser Vorhaben.


B)  Das Konzept
Vision von einer „Mehrwert AG Filderstadt“

Alle Welt diskutiert derzeit die globalen Krisen und deren Gründe, und es gibt zahlreiche Theorien über Lösungsansätze.
Meist wird bei anderen die Verantwortung gesehen und Lösungen von irgendwoher erhofft.
Unser Konzept sieht vor, Möglichkeiten aufzuspüren, die uns in die Lage versetzen, unser Schicksal hier vor Ort selbst in die Hand zu nehmen, um uns so vor den Auswirkungen der globalen Krisen zu schützen. Dabei können wir uns auf die, im Kapitel A „Von der Vision zum Handeln“ erwähnten konkreten Handlungsansätze für solidarisches Wirtschaften stützen.
 

Unser Konzept beruht, wie die Übersichtsgrafik zeigt, auf  vier Säulen.
Diese sind:
   

  • Projekt I ein Zeitarbeitsunternehmen, das von bisher Arbeitslosen, in Eigeninitiative, auf genossenschaftlicher Basis gegründet ist (siehe Beispiele). Dabei sollte bereits in der Namensgebung zum Ausdruck kommen, dass hier ein Unterschied zu den herkömmlichen, ausbeuterischen Erscheinungsformen von Zeitarbeitsfirmen besteht.

  • Projekt II, ein Regionalmarkt, der das Angebot der lokalen Landwirte, das bisher meist über deren eigenen Hofverkauf vertrieben wird, in einem Verkaufslokal, möglichst zentral zusammenfasst, ähnlich wie beim „Bauernmarkt in Schwäbisch Hall“. Hier könnten auch andere Produkte des so genannten „Fairen Handels“ angeboten werden, so. z.B. die Produktpalette der „Weltläden“ oder von „COPINO“.

  • Projekt III, eine Finanzgruppe, in der sich Kapitalanleger zusammenschließen, die ihr Geld nicht den Banken anvertrauen möchten, welche es in unerwünschten Wirtschaftsbereichen weiter investieren (z.B. Atom- oder Rüstungsindustrie, Gentechnik u.ä.).

  • Anleger also, denen es mehr um sinnvolle Zukunftsinvestitionen geht als um Gewinnmaximierung, s. das weiter unten genannte Stuttgarter Beispiel u.Ä.

  • Projekt IV, eine Wohn- bzw. Lebensgemeinschaft von Menschen, die sich in den o.g. Projekten, oder ähnlichen gemeinnützigen Initiativen, engagieren, aus denen sich eine  Identität stiftende Wirkung ergibt, und die in einer größeren Gemeinschaft leben möchten, ähnlich den vielerorts angestrebten Mehrgenerationengemeinschaften.


Darüber hinaus können sich, innerhalb des Netzes dieser vier Projektbereiche, weitere Einrichtungen gemeinschaftlichen Charakters eintwickeln, so z.B. ein Bürgertreff, Teestube, Spieletreff, Jugendtreff, Integrationstreff, u.Ä.

Attac-Filder würde bei all diesen Projekten - mit einem entsprechend erweiterten Vorstand - als Ideengeber und Koordinationszentrum fungieren, während die einzelnen Projekte, von entsprechend interessieren Menschen, selbstverwaltet operieren. So wie es dem Attac-Konzept eines Informationsnetzwerkes mit Aktionscharakter entspricht.

C) Die Beschreibung der (vorläufig vier) Projektbereiche
   
Projekt I, Unternehmen Zeitarbeit

„Leiharbeiter und Eigentümer zugleich, Arbeitslose bieten Ihre Dienste in einer Genossenschaft an“. Angelehnt an die Initiative, die sich in Stuttgart bereits gegründet hat, stellen wir uns eine solche Lösung auch in Filderstadt vor. In einem Bericht der Stuttgarter Zeitung vom 20.07.2009 heißt es dazu: Niedrige Löhne, ungeregelte Arbeitszeit, ständige Angst vor Jobverlust – darüber klagen viele Zeitarbeiter. Nicht so bei der Verleihfirma „Arbeit zuerst“: in der Genossenschaft ist jeder zugleich Arbeiter und Eigentümer, Gehälter werden demokratisch ausgehandelt und Gewinne geteilt.
Zeitarbeit und Genossenschaft – das muß kein Widerspruch sein. (s. auch www.arbeitzuerst.de)

Auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle Kiss berichtet von einer Initiative, in der sich Hartz-IV-ler  zu einer Selbsthilfegruppe zusammengeschlossen haben, Tel. 0711/6406117.


Projekt II, Unternehmen Regionalmarkt

 Nachhaltig, fair und gesund, aber auch erschwinglich einkaufen, wie geht das zusammen?
 Wirtschaft die solidarisch Werte schafft - eine Vision wird Wirklichkeit!
 Hierzu zunächst einige Stichworte.

  • COPINO – ein neues Getränk, ein neuer Tanz, ein neues Lebensgefühl? 

  • Dahinter steht die Idee engagierter und erfahrener Organisationen und Personen im Südwesten, endlich zusammen zu bringen was schon lange zusammen gehört: biologische, regionale und fair erzeugte und gehandelte Produkte. Dazu wurde im Herbst 2008 eine Handels- und Verbrauchergenossenschaft gegründet. Deren Orientierung ist fairer Handel als Bekenntnis zu dieser einen Welt und zur globalen Gerechtigkeit sowie die Besinnung auf ökologische Landwirtschaft und unsere regionalen Bodenschätze.

  • www.copino.de

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  • „Gute Geschäfte mit guten Gefühlen“ unter diesem Titel schreibt die Stuttgarter Zeitung am 27.November2009: „Kluge Kaufleute erkennen den Trend: immer mehr Kunden machen ihren Einkauf zur Glaubensfrage, ethischer Konsum heißt nachhaltig, fair und gesund einkaufen“

  • Auch versuchen immer mehr einheimische Landwirte, sich mit Direktvermarktung der gnadenlosen Ausbeutung durch Preisdiktate der großen Handelskonzerne zu erwehren um überhaupt noch überleben zu können. Dabei haben sie aber die Schwierigkeit, den Hofverkauf und gleichzeitig ihre landwirtschaftliche Arbeit zu bewältigen. Auf der anderen Seite sind die Verbraucher, für die es schwierig ist, ihre Einkäufe den unterschiedlichen Verkaufszeiten der einzelnen Höfe anzupassen. Hinzu kommt, daß die Höfe häufig dezentral liegen und nur bedingt ohne Auto zu erreichen sind.

  • Hier können lokale Verkaufsläden die Lösung bedeuten, ähnlich dem Modell des Bauernmarktes in Schwäbisch Hall. Geschultes Personal könnte das Zeitarbeitsunternehmen unseres Projekt I, stellen.


   
Projekt III, Finanzgruppe
Alle Projekte erfordern auch ihre Finanzierung und auch dafür gibt es bereits beispielhafte Lösungen. Hier zunächst einige Stichworte:

  • „Wider die Gier im Geldwesen“, unter diesem Titel berichtet die Stuttgarter Zeitung im August 2009 über ein Projekt, bei dem mehr als 80 Stuttgarter gemeinsam sparen und untereinander zinslose Darlehen vergeben.

  • Das Projekt „Regionalwert AG“, am Kaiserstuhl, zeigt ebenfalls, wie solidarisches, regionales Wirtschaften durch ein neues Denken finanzierbar wird.

  • Eine weitere Möglichkeit der solidarischen Finanzierung ist das Mittel der Regionalwährung.

  • Regionalgeld ergänzt die offizielle Landeswährung und dient dem Gemeinwohl.

  • Die regionale Wirtschaft wird belebt und kleine mittelständische Unternehmen unterstützt. Die Kaufkraft wird vor Ort gesteigert.

  • Arbeitsplätze werden erhalten und gefördert.

  • Regionale Produkte können besser vermarktet werden,  die Transportwege sind kurz.

  • Meist werden durch die Regionalwährung auch soziale Projekte unterstützt.

      www.regiogeld.de
      www.roessle-regional.de

 

Projekt  IV) , Wohn-/Lebensgemeinschaft

Zahlreiche Projekte für ein gemeinschaftliches Leben wurden in den letzten Jahren gegründet und zeigen ein Bedürfnis auf. Auch in Filderstadt gibt es Ansätze dafür, wie z.B. die Gruppe „Nettwerk-Filderstadt“. Denkbar wäre, daß sich aus den verschiedenen, hier beschriebenen Projektgruppen, Leute durch eben dieses Engagement zu einer lebendigen Gemeinschaft zusammen finden.

•    Siehe www.gemeinschaftsbildung.com
•    Siehe nettwerk-filderstadt



D)  Kooperations-/Beratungspartner

(Wird fortgesetzt)