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1. September 2013 - Friedensnobelpreis-Komitee:

Das vom norwegischen Parlament bestimmte fünfköpfige Komitee hat entschieden, dass dem Preisträger von 2009, Barack Hussein Obama, rückwirkend die Auszeichnung aberkannt wird.

Nach der peinlichen Panne von 2012, bei der aufgrund der Vorspiegelung nicht vorhandener Tatsachen der Europäischen Union in Gestalt von José Manuel Barroso der Preis verliehen worden war, habe man sich die Festlegungen des Stifters, Alfred Nobel, in dessen Testament niedergelegt am 27. November 1895, noch einmal genau durchgelesen:

„Mit meinem verbleibenden realisierbaren Vermögen soll auf folgende Weise verfahren werden: das Kapital, das von den Nachlassverwaltern in sichere Wertpapiere realisiert wurde, soll einen Fonds bilden, dessen Zinsen jährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt werden sollen, die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben. Die Zinsen werden in fünf gleiche Teile aufgeteilt: […] und ein Teil an denjenigen, der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt hat. Der Preis [...] für Friedensverfechter [wird] von einem Ausschuss von fünf Personen [vergeben], die vom norwegischen Storting gewählt werden. Es ist mein ausdrücklicher Wille, dass bei der Preisverteilung die Zuteilung nicht an irgendeiner Nationalität festgemacht wird, so dass der Würdigste den Preis erhält, ob er Skandinavier sei oder nicht.“

Das Komitee erklärte, die von der Kommunistischen Partei Russlands beabsichtigte Kampagne sei nun nicht mehr nötig, denn auf Grund des seinerzeitigen Einspruches des Preisträgers, er habe diese Auszeichnung gar nicht verdient, habe das Komitee eine unabhängige Experten-Kommission beauftragt, den Sachverhalt zu prüfen. Die Ergebnisse der gewissenhaften Untersuchungen seien nun übergeben worden und sie belegen, dass der Ausgezeichnete derjenige US-Präsident sei, der in der langen Reihe der von den USA initiierten Kriege und militärischen Interventionendie meisten Kriege gleichzeitig geführt (Afghanistan, Irak, Pakistan, Jemen, Libyen) habe und weiterhin führe, bzw. weitere zu führen beabsichtige, solange er die Möglichkeit dazu noch habe. Das an- und hinhaltende Versäumnis der von ihm regierten Nation, seinen an sich akzeptierten Verpflichtungen aus der Chemiewaffenkonvention (Chemical Weapons Convention) nachzukommen, sei ihm persönlich anzulasten. Auch sei von ihm bekannt, wiederholt die extra-juristische Liquidierung von Personen angeordnet zu haben (eigener Landsleute und Angehörige anderer Nationen), dabei Tod, Verstümmelung und Verletzung von Tausenden unbeteiligter Zivilisten in Kauf nehmend und die Verursachung von Sachschäden. Die Unterminierung internationaler Normen und Missachtung des Völkerrechts sowie der Bestimmungen der UN-Charta stünden im krassen Widerrspruch zu den Zielen des Stiftungsgebers.

Der Komitee legt Wert auf die Aussage, dass bei der Entscheidung rassistische Motive oder Anti-Amerikanismus keine Rolle gespielt hätten. Schließlich seien schon mehrere Auszeichnungen an ehrenwerte Personen aus Afrika gegangen, sogar US-Präsidenten seien ausgezeichnet worden, wenn sie sich ausnahmsweise für eine friedliche Lösung eines Konfliktes eingesetzt hätten. Außerdem würden bis zum heutigen Tage immerwieder Zweifel daran geäußert, dass Herr Obama wirklich ein Amerikaner sei, nicht nur wegen seiner für dieses Land ungewöhnlichen Vor- und Nachnamen.

Ob anstelle des unbegründet Ausgezeichneten der Preis an seinen Landsmann Bradley Manning gehen kann, wird demnächst geprüft. Eine nachvollziehbare Nominierung liegt bereits vor und das Preisgeld könnte jener ohne Zweifel gut gebrauchen, z.B. um seine Zelle etwas wohnlicher einzurichten oder sich vielleicht sogar eine Anwaltskanzlei leisten zu können, die ihm zu den ihm eigentlich verfassungsmäßig zustehenden Rechten verhelfen.

[ Kommentar von Medea Benjamin (in Englisch) ]