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Infoabend attac Emsland, 25.10.2011

Der Infoabend am 25. Oktober 2011 bildete den Abschluss unserer Aktivitäten zur „fairen“ Kleidung. Die Meppener Tagespost, Regionalausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung, veröffentlichte am 29. Oktober folgenden Artikel.

 

„Auf Wertigkeit der Kleidung achten“

 

Die moderne Bekleidungsproduktion stand im Mittelpunkt eines Infoabends der attac-Gruppe Emsland im Meppener Kolpinghaus. Referentin Christiane Schnura von der „Kampagne für Saubere Kleidung“ erläuterte, dass ein Großteil der bei uns verkauften Textilien unter anhaltend ausbeuterischen Bedingungen produziert würde.

Für unzählige Näherinnen in den Entwicklungs- und Schwellenländern seien Sieben-Tage-Woche und 15-Stunden-Schichten in überfüllten Fabrikhallen sowie Misshandlungen durch Vorgesetzte an der Tagesordnung. Gezahlt würden geringste Stundenlöhne im Cent-Bereich, was dem Textilhandel enorme Gewinne bescherte. An diesen Missständen habe sich, so Schnura, in den letzten Jahren kaum etwas geändert; mancherorts sei sogar die Kinderarbeit wieder im Kommen.

Den Verbrauchern in Deutschland rät Schnura, sich beim Kleiderkauf nicht durch „Öko“- oder „Bio“-Siegel täuschen zu lassen, da sich diese nur auf die Güte der Rohstoffe bezögen, nicht aber auf die Produktionsbedingungen in den Textilfabriken. Da auch auf den „Verhaltenskodex“, den sich viele Unternehmen der Bekleidungsindustrie selbst auferlegten, kein Verlass sei, gelte es, wieder ein Gefühl für die Wertigkeit von Kleidung zu entwickeln, den Konsum einzuschränken und so den Preis- und Zeitdruck in der Konfektionierung zu mindern. Wer es sich leisten kann, solle sich Kleidung vor Ort schneidern lassen. Vertrauenswürdig seien in den Augen von Christiane Schnura aber auch die Firmen, die sich der unabhängig kontrollierenden „Fair Wear Foundation“ angeschlossen haben.

Verfasser: Andreas Herrmann, attac Emsland