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COP24 in Kattowitz: Deutschland bremst Fortschritte im Kampf gegen Klimakollaps

Attac setzt auf eine sozial-ökologische Transformation von unten

Es ist kaum zu erwarten, dass mit dem COP24-Gipfel in Kattowitz die notwendigen Schritte zur Vermeidung des globalen Klimakollaps vorbereitet werden. Deutschland gehört derzeit zu den größten Verhinderern dringend notwendiger Maßnahmen.

"Die Bundesregierung erklärt lapidar, die eigenen Klimaziele bis 2020 nicht mehr erreichen zu können, traut sich aber nicht, Braunkohleabbau und -verstromung in Deutschland schnell zu beenden und verschiebt stattdessen die Veröffentlichung der Ergebnisse der Kohlekommission", sagt Achim Heier, Mitglied im Koordinationskreis von Attac. "Anstatt die deutsche Automobilindustrie zu einer drastischen Reduzierung von CO2-, Stickoxid- und Feinstaubbelastung zu zwingen, erwägt sie, durch höhere Grenzwerte noch mehr Menschen krank zu machen."

Für einen Richtungswechsel in der Klimapolitik

Für einen Richtungswechsel in der Klimapolitik muss das herrschende profitgetriebene Wachstumsmodell beendet  werden zugunsten eines sozial-ökologischen Umbaus, der sowohl Naturzerstörung als auch globale Armut überwindet. Die bundesweite Attac-AG "Jenseits des Wachstums" hat gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung einen animierten Kurzfilm produziert, der diesen Zusammenhang anschaulich erläutert.

"Ein solcher Umbau ist von Klima-Gipfeln nicht zu erwarten. Er kann nur von vielen zivilgesellschaftlichen Initiativen, Bewegungen und Bündnissen durchgesetzt werden. Wir haben uns am 1. Dezember  an den Demonstrationen "Klima schützen – Kohle stoppen!" in Berlin und Köln beteiligt und wir freuen uns, dass in Dutzenden Städten weltweit Menschen auf die Straße gehen und Klimastreiks organisieren", sagt Maria Wahle von der bundesweiten Attac-AG "Energie Klima Umwelt".

Ein sofortiger Kohleausstieg in Deutschland ist für Attac Teil der Verpflichtung der Industrieländer, die eigenen unzureichenden Klimaziele zu erhöhen. Das steht seit den Konferenzen  in Marrakesch, Paris und Bonn auf dem Papier, wird aber nicht umgesetzt. Daneben müssen die  Industrieländer, die historisch am meisten CO2 freigesetzt haben und über das meiste Geld verfügen, den ärmeren  ärmeren Ländern, die am meisten unter den Klimaveränderungen leiden, endlich mehr  Geld zur Verfügung zu stellen. Nur so ist der Klimakollaps noch zu verhindern.