Menü

Kieler Attac-Kongress 2013

Attac-Kongress: EUROPA VON UNTEN!

Der Kongress "Europa von unten" setzte der herrschenden neoliberalen Erzählung zur europäischen Krise und den damit verbundenen Kürzungs- und Armutsprogrammen eine solidarische, soziale und demokratische Perspektive entgegen. 

Der Kongress, den Attac mit Bündnispartners veranstaltet, fand am 28.9. und am 29.9.2013 in der Pumpe in 24103 Kiel Haßstr. 22 statt.

Der Kongress bot ein Eröffnungsplenum, Workshops und Abendveranstaltungen. Einzelheiten zum Programmablauf finden Sie im offiziellen Flyer, den Sie hier einsehen / herunterladen können.

Attac - Kongress 2013 im Rückblick

Organisiert wurde diese Veranstaltung von attac/Kiel und den Kooperationspartnern avanti/Kiel, der BI Kiel gegen Atomanlagen, der DKP /SH, der Karawane, der Rosa Luxemburg Stiftung/ SH und Ver.di Kiel - Plön. Die Podiumsdiskussion „Europa in der Krise“, acht Workshops und zwei Plenen, die sich mit verschiedenen Aspekten der EU und der Krise beschäftigten, wurden zu- sammen mit dem Vortrag von Jutta Ditfurth von insgesamt über hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht. 

Den gesamten Artikel von Andreas Meyer können Sie hier lesen.

 

Informationen zum Kieler Kongress vom 30.9. / 1.10.2011

Der Kieler Kongress und seine Ergebnisse:

Der Kieler Kongress fand am 30.9./ 1.10.2011 in Kiel statt. Über diesen von Attac und Kooperationspartnern veranstalteten Kongress informiert eine spezielle Seite: http://www.andereweltistnoetig.de/wordpress/

"Auf der Suche nach einer anderen Welt" unter dieser Überschrift hat Andreas Meyer wesentliche Ergebnisse des Kongresses zusammengefasst.

Kieler Kongress und GES - Wie es dazu kam

GES? Was ist das? - werden sich trotz vorbereitender Zeitungsartikel, trotz der Präsenz im Internet viele fragen. Und was hat der Kieler Kongress mit dem Global Economic Symposium zu tun? Werfen wir hier einen Blick auf dieses Großereignis.

GES: Neoliberalismus und Thinktanks

01.02.2011 In seinem Buch „Kleine Geschichte des Neoliberalismus“ beschreibt David Harvey, unter welchen Bedingungen der Neoliberalismus zur dominierenden Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie werden konnte. Die Anfänge gehen auf das Jahr 1938 zurück, als sich in Paris einige Ökonomen trafen, um eine Sonderform des Wirtschaftsliberalismus zu etablieren; sie sahen sich als Neoliberale.
Erfolgreicher war dann ein solcher Zusammenschluss nach dem Kriege, als Friedrich v. Hayek mit einigen Gesinnungsgenossen, unter ihnen der US-Amerikaner Milton Friedman, die Mont-Pèlerin-Gesellschaft in der Schweiz bei Davos etablierte. Das war 1947. Diese Gesellschaft war von dem Glauben an die reinen Marktprinzipien der neoklassischen Ökonomie beseelt und stand in scharfem Gegensatz zu den vorherrschenden Theorien des Staatsinterventionismus, wie sie vor allem John M. Keynes vertrat.  Aus dieser kleinen randständigen Gesellschaft sollte dann in den nächsten Jahrzehnten die wohl einflussreichste Denkschule (Thinktank) radikal liberaler Wirtschafts- und Gesellschaftstheoretiker werden. Und heute pilgert die internationale MachtElite der Bänker, Manager, Ökonomen und Politiker nach Davos, um sich und ihresgleichen zu treffen und auszutauschen. Mittlerweile geht die Zahl vergleichbarer Thinktanks in die Hunderte, und der eingangs erwähnte Harvey kann in seiner Studie überzeugend nachweisen, dass diese Netzwerkbildung mit zum Erfolg des Neoliberalismus beigetragen hat. Sicherlich war der Erfolg nicht ohne konkrete Politik möglich: Genannt seien hier der Thatcherismus in GB, die Reaganomics in den USA, das Engagement der Chicago Boys unter M. Friedman während der Militärdiktatur in Chile unter Pinochet und nicht zuletzt das Blair-Schröder-Papier, das die neoliberale Wende in der SPD einleitete.

Das GES - Eine kritische Würdigung

Vom 2. bis 4. Oktober findet das Global Economic Symposium dieses Jahr in Kiel statt. Auch dieses Ereignis, dessen englische Bezeichnung sich schlicht als Fachtagung übersetzen ließe, aber vielleicht auch manche an den fast gleichnamigen Dialog Platons (Symposion=“Zusammentrinken“, Gastmahl) erinnern wird, auch dieses Ereignis gehört in die Klasse der Thinktanks und ist über die Unterorganisationen, Stiftungen und die Teilnehmer mit anderen neoliberalen vernetzt. 2008 fand das GES erstmals in Plön statt, und zwar im Schloss hoch über der Stadt. Als Organisatoren zeichnen das Kieler Institut für Weltwirtschaft und das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr Schleswig-Holstein, Hauptsponsor war 2008 und 2009 Fielmann, der ja sein Schloss in Plön für die Tagung zur Verfügung stellte. Eine Auswahl weiterer Sponsoren: Deutsche Bank, Axel Springer, Wintershall, VW usw. 2010 trat der Hauptsponsor Fielmann zurück, so dass das GES reorganisiert werden musste. Tagungsort wird Kiel im jährlichen Wechsel mit einer anderen Ort, die immer im Ausland liegen soll. 2010 war es Istanbul. Dahinter scheint ein Konzept zu stehen, das offenbar auf den Leiter des Instituts für Weltwirtschaft, Dennis Snower, der gleichzeitig die Leitung des GES inne hat, zurückgeht: Die Öffnung der EU nach Osten, um die Türkei zu integrieren. Das spiegelt sich auch in der Liste der Sponsoren wider, die um einige große türkische Firmen erweitert wurde. Übrigens taucht auf der Sponsoren-Liste 2010 erstmals auch der französische Konzern Veolia auf, der gerade dabei ist, ein Verbot des Films „Water makes money“ zu bewirken.

Das Programm von 2011 weist eine differenziertere Tonart auf und hat die neoliberalen Stereotype erkennbar zurückgenommen. 

Wir werden die Ergebnisse, wenn sie vom GES veröffentlicht werden, übersetzen und kritisch würdigen.