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Nach einem vom Bündnis Energiewende organisierten energiepolitischen Fachgespräch mit Referenten von ZEAG, NHF und Stadtwerke Schwäbisch Hall, bei dem Referent van Bergen den Heilbronner Zuhörern eröffnete, dass sich auch die Stadtwerke Schwäbisch Hall um die Strom-Konzession beworben haben, informiert auch die Verwaltung der Stadt Heilbronn über den Sachverhalt.

In einem in der Heilbronner Stimme erschienen Artikel werden dann sogar alle fünf Bewerber genannt.

  • Zeag Energie AG,
  • Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG),
  • Stadtwerke Schwäbisch Hall,
  • Stadtwerke Heilbronn und
  • ein Stadtwerkeverbund aus dem Bodenseeraum.

Neu ist für uns Bürger, dass der Standortsicherungsvertrag seitens des Konzerns EnBW nicht verlängert wurde. Man mache sich seine Gedanken darüber!

Der geplante Anteilstausch ~ 10% ZEAG (vom Konzern EnBW an die Stadt Heilbronn) gegen ~ 25% HVG (von der Stadt Heilbronn an EnBW) liegt auf Eis - die Aktien der ZEAG können nicht sicher bewertet werden!

Einerseits ist es zu begrüßen, dass nun etwas mehr Transparenz in der Angelegenheit herrscht. Auf der anderen Seite musste diese Transparenz wohl wieder eingefordert werden.

Wir werden es begrüßen, wenn die "Verwaltung" die Bürger zukünftig aus eigenem Antrieb und umfassend informiert. Gerade bei Themen dieser Bedeutungsschwere, wie Energie-Demokratie, eigentlich eine Selbstverständlichkeit!

Heilbronner Stimme (26.05.2011)

Spannung um Stromkonzession

Von Joachim Friedl

Im Herbst soll der Gemeinderat über die Konzession informiert werden.Foto: Dirks

Heilbronn - Fünf Energieversorgungsunternehmen wollen in den am 20. Dezember 2013 in Heilbronn auslaufenden Stromkonzessionsvertrag einsteigen. Ihr Interesse an diesem lukrativen Geschäft haben angemeldet:

  • Zeag Energie AG,
  • Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG),
  • Stadtwerke Schwäbisch Hall,
  • Stadtwerke Heilbronn und
  • ein Stadtwerkeverbund aus dem Bodenseeraum.

Bisheriger Konzessionsnehmer ist die Zeag.

Drei Möglichkeiten "Die Frage, wer den Zuschlag bekommen wird, kann derzeit nicht beantwortet werden", hält Erste Bürgermeisterin Margarete Krug immer wieder auftauchenden Spekulationen entgegen. Aktuell wird ein Kriterienkatalog erstellt, nach dessen Inhalt mit den Versorgern verhandelt wird. "Die Versorgungssicherheit ist für uns das A und O", sagt Krug.

Angefordert hat das Rathaus von der Zeag die technischen Netzdaten. Sobald sie vorliegen, werden die Werte den Mitbewerbern zur Verfügung gestellt, damit sie ein Angebot abgeben können. Das Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetz der Zeag hat eine Länge von 2033 Kilometern. Der Verkabelungsgrad liegt bei 92,1 Prozent, deutschlandweit sind es 85 Prozent.

Bei der Neuvergabe der Konzession − Nutzung der öffentlichen Flächen − hat Heilbronn, wie Margarete Krug erklärt, drei Möglichkeiten:

Status quo: Vergabe an den bisherigen Betreiber, die Zeag.

Intern: Die Stadt kauft das Netz zurück und überträgt den Netzbetrieb der Stadtwerke Heilbronn GmbH (SWH). Ein Zusammentun von Zeag und Stadtwerke hält der neue Zeag-Vorstand Eckard Veil für die "mit Abstand beste Lösung".

[Anmerk. attac: Natürlich bevorzugt Herr Veil die Lösung mit ZEAG. Im Sinne der Energie-Demokratie sind aber die anderen Bewerber besser geeignet!]

Extern: Die Stadt kauft das Netz zurück, vergibt den Betrieb aber an ein fremdes Unternehmen.

Den Wert des Zeag-Netzes und die daran angeschlossenen Einrichtungen ermittelt momentan die Eversheim-Stuible Treuberater GmbH. Wie die Stuttgarter Experten dem Preis auf die Spur kommen, darüber schweigen sie: "Wir sind zur Verschwiegenheit verpflichtet."

Nicht verlängert wird der zum 30. Juni auslaufende Standortsicherungsvertrag. "Die EnBW war zu einer Verlängerung nicht bereit", sagt Erste Bürgermeisterin Krug. Gründe kennt sie keine. In dem vor zehn Jahren geschlossenen Vertrag waren Garantien für den Zeag-Standort Heilbronn, die Marke und die Arbeitsplätze festgeschrieben. Krug geht davon aus, dass die nicht erfolgte Vertragsverlängerung "keine negativen Auswirkungen hat".

Pause Auf Eis gelegt sind Überlegungen eines Aktientausches. Wie berichtet, wollte sich Heilbronn wieder mit zehn Prozent an der Zeag beteiligen; im Jahr 2000 hatte die Stadt ihren 50,1-Prozent-Anteil an der Zeag an die EnBW für 178,2 Millionen Euro verkauft. Bei dem Tauschgeschäft hätte die EnBW ihre Beteiligung an der Heilbronner Versorgungs GmbH von 25,1 auf 49,9 Prozent aufgestockt. Zurückgestellt wurden die Gespräche, weil die EnBW "bis heute nicht in der Lage war, die Zeag zu bewerten und den Aktienwert zu nennen", sagt Krug.

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