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16. November 2019 - attac Hamburg:

Attac Hamburg verurteilt den Staatsstreich in Bolivien und die Intervention des Militärs. Wir erklären uns solidarisch mit Evo Morales und der Bewegung für den Sozialismus, MAS.

Seit der Regierungsübernahme von Morales 2006 hat eine Umverteilung der Reichtümer des Landes von der reichen Oberschicht und den internationalen Konzernen zu den Armen und der Mittelschicht stattgefunden.

Die Erdgasindustrie von Bolivien wurde  verstaatlicht, es gab zahlreiche Sozialprogramme zugunsten der Bevölkerung. Die Einnahmen für den Staatshaushalt konnten gesteigert und der Lebensstandard für die Bevölkerung erhöht werden. Laut Weltbank fiel die Armut in Bolivien während Morales Amtszeit von 63 auf 35 Prozent.

Zudem war erstmals in der Geschichte Boliviens überhaupt ein indigener Politiker Oberhaupt einer Regierung. Jahrhundertelang hat eine weiße Oberschicht Bolivien wirtschaftlich und politisch dominiert und die indigene Bevölkerung unterdrückt.

Die neue selbsternannte  Interimsregierung ist dagegen ein rein weißes und von rechten, konservativen und rassistischen Politikern geprägtes Kabinett.

Zu befürchten ist, dass das Land wieder internationalen Konzernen (mit denen die Regierung Morales durchaus kooperiert hat) ausgeliefert wird und die sozialen Errungenschaften, insb. Verbesserungen für die indigene Bevölkerung, rückgängig gemacht werden.

Die Bundesregierung nennt dies einen “wichtiger Schritt hin zu einer friedlichen Lösung” und gibt damit ihren Segen für den Staatsstreich. Sie gibt damit klar zu verstehen, dass sie auf der Seite derjenigen steht, die Boliviens Rohstoffe ausplündern wollen: Das US-amerikanische und auch das deutsche Kapital.