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27. Februar 2020 _ RUBIKON, Nirit Sommerfeld:

Wes Lied du singst
In Israel rufen faschistoide Nationalreligiöse offen zum finalen Sieg über die Palästinenser auf.
Nicht alle in Israel sind gegen den Frieden. Reaktionäre Kräfte können sich diesen jedoch nur als einen triumphalen Siegfrieden vorstellen. Die Unterwerfung, Vertreibung oder Vernichtung des Feindes sei alleine der Garant für die ersehnte Kirchhofsruhe. Eine Plakataktion in Tel Aviv und Presse-Artikel versuchen diese Ideologie in den Köpfen der Menschen zu verankern. Und die deutsche Regierung? Pflegt die „besondere Freundschaft“ zu Israel, die für Deutschland nach verheerenden deutschen Verbrechen an den Juden Staatsräson ist — indem sie sich besonders kritiklos gegenüber der verfehlten Politik der israelischen Regierung verhält. Dabei tun Deutsche auch jüdischen Israelis keinen Gefallen, wenn sie nicht auf einen wirklich fairen Frieden zwischen beiden Seiten des Palästina-Konflikts dringen. Nur dieser würde weitere Gewaltopfer auf beiden Seiten vermeiden helfen.
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5. Mai 2019 - Tel Aviv, Rosa-Luxemburg-Stiftung:

Nirit Sommerfeld im Gespräch mit Moshe Zuckermann

Prof. Moshe Zuckermann spricht über die Entwicklung des Zionismus, die politische Bedeutung des Judentums, den innerisraelischen Rassismus, den Ausgang der Wahlen im Mai 2019, die Perspektiven für eine Lösung des Konflikts und die Hindernisse auf dem Weg dorthin. Vor allem kommt er immer wieder auf die Rolle Deutschlands zu sprechen. Auch über seinen kulturkritischen Hintergrund und über die Rolle von Kulturschaffenden innerhalb Israels äußert er sich. Das Gespräch fand am 5. Mai 2019 in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv statt.
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18. August 2018 - Lebenshaus Schäbische Alb, Nirit Sommrrfeld:

Der Apartheidstaat

Rassismus hat in Israel jetzt Gesetzesrang.
Endlich ist es raus, das Nationalstaatsgesetz, und ich möchte ausnahmsweise Benjamin Netanjahu schulterklopfend bei seinem Spitznamen "Bibi" rufen, fühle ich doch erstmals in unserem gemeinsamen Leben eine Übereinstimmung: Israel ist nicht das Land all seiner Staatsbürger, sondern der Staat seiner jüdischen Bürger.
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19. Januar 2018 - Ha'aretz, Zeev Sternhell:

Christoph Habermann, 21. Februar 2018
Übersetzung des Namensartikels von Zeev Sternhell, Historiker und Mitglied der  Israelischen Akademie für Natur- und Geisteswissenschaften, Professor an der  Hebräischen Universität Jerusalem, Spezialist für die Geschichte des Faschismus in „Le Monde“ vom 20. Februar 2018
Angesichts der Auswüchse des israelischen Nationalismus wagt sich der auf Faschismus  spezialisierte Historiker an einen Vergleich zwischen dem Schicksal der Juden unter den  Nazis vor dem zweiten Weltkrieg und dem der Palästinenser heute in Israel.

In Israel wächst ein Rassismus nah am Nazismus zu seinen Anfängen"

18. April 2016 - Judith Bernstein:

Die israelischen Palästinenser im Meinungsbild der jüdischen Mehrheitsgesellschaft
Die Wahrnehmung der palästinensischen Israelis in der jüdisch-israelischen Gesellschaft lässt sich mit zwei Sätzen beschreiben: Ich zitiere Premierministerin Golda Meir (Arbeitspartei): „Es gibt kein palästinensisches Volk." Und „Wir nehmen die Palästinenser nur dann wahr, wenn sie uns Ärger machen." Der Satz stammt von dem früheren Ministerpräsidenten Yitzhak Shamir („Likud“).
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9. April 2016 - Uri Avnery:

Alles, außer der Hauptsache.
Der Fall des Soldaten A.

Es scheint, dass alles irgendwie Mögliche schon gesagt, geschrieben, verkündet, behauptet und verleugnet worden ist und zwar über den Vorfall, der Israel erschüttert hat.
Der Zwischenfall dreht sich um „den Soldaten von Hebron“. Die Militär-Zensur erlaubt nicht, dass er mit Namen genannt wird. Er kann Soldat A genannt werden.
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24. Oktober 2015 - Uri Avnery:

Weine, geliebtes Land!
Manchmal kann ein kleiner Vorfall die Dunkelheit durchdringen und ein erschreckendes Bild enthüllen.
Dies geschah am letzten Sonntag in Beersheba, der Hauptstadt der Negev.
Das Bild war in der Tat erschreckend.
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12. Oktober 2015 - Judith Bernstein:

Der Tempelberg - das Herzstück des Konflikts
Israels Vorgehen auf dem Tempelberg (Noblem Heiligtum) ist vor allem für junge Palästinenser ein Angriff auf ihre islamische und nationale Identität. Nach den Jahren der Besatzung ist der „Haram Al-Sharif“ die letzte Bastion, für die sie kämpfen werden. Für sie ist dieser Ort ein Symbol der kollektiven Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Angesichts ihrer desolaten Lage und ihrer Perspektivlosigkeit sind sie sogar bereit, für die Würde dieses Ortes zu sterben. Deshalb wird der Kampf um den „Haram Al-Sharif“ weitergehen, auch wenn sich die Welt mit anderen Problemen beschäftigt.
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Judith Bernstein ist Freie Publizistin mit Beiträgen in deutschen Zeitungen, mit Rundfunk- und Fernsehinterviews. Sie ist Mitglied der "Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe München", in dem Palästinenser, Juden und Israelis zusammenarbeiten. Die Dialoggrupe tritt für das Ende der israelischen Besatzung und für die Gleichstellung des arabischen Bevölkerungsteils im Staat Israel ein. Organisation von öffentlichen Veranstaltungen mit Israelis und Palästinensern aus der Friedensszene.


2. Juli 2015 - Uri Avnery:

Die jüdischen Ayatollas
Der Erzbischof von New York verkündet, dass jeder Katholik, der eine Wohnung an einen Juden vermietet, eine tödliche Sünde begeht und die Exkommunikation riskiert.
Ein protestantischer Pastor in Berlin erklärt, dass ein Christ, der einen Juden anstellt, aus seiner Gemeinde verbannt wird.
Unmöglich? Tatsächlich.
Außer in Israel – natürlich umgekehrt.
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2. Juli 2015 - Middle East Eye, C.J. Werlemann:

„Tod den Arabern!“ – der neue inoffizielle Slogan der IDF?
„Ich hege keinen Zweifel in mir, dass die IDF die moralischste Armee der Welt ist,“ sagte der damalige israelische Ministerpräsident Ehud Barak in der Mitte von Israels Belagerung von Gaza 2008-09 – einer Luft und Boden -Invasion, die fast 1500 Palästinenser - die meisten von ihnen Zivilisten – das Leben kostete.
Jeder vom Kasino und Medienmagnaten Sheldon Adelson bis zum jüdisch-amerikanischen Strafverteidiger Alan Dershowitz hat die Behauptung in der Hoffnung wiederholt, dass wenn es oft genug gesagt wird, die Welt glauben wird, dass dies stimmt.
Der Ausdruck wird jetzt sogar von jenen benützt, die keine Verbindung, weder durch Ahnen noch spirituell, zu Israel haben. Offizier Kemp, der frühere Kommandeur aller britischen Militärkräfte in Afghanistan, behauptete auf der Höhe des Angriffes auf Gaza im letzten Sommer, dass „Israel die moralischste Armee hat, die in der Welt jemals bekannt war. „ Wie , jemals? Ich bin mir nicht sicher, aber wahrscheinlich ist es Ghandi, der ein Land befreite, ohne einen einzigen Schuss abzugeben ….
Dass „Israels Militär die moralischste Armee der Welt ist“, ist ein Ausdruck, der so oft von vielen pro-Israel-Propagandisten wiederholt wird, steht nun als inoffizieller Slogan für die IDF.
Es ist ein fragwürdiger, obskurer Slogan, der Israel tatsächlich die vernichtende Bodeninvasion und Luftangriffe Gazas im letzten Jahr unter falschen Vorwänden gab. Indem Hamas und Gaza mit dem Kidnapping und Mord der drei jungen Israelis in der Westbank in Verbindung brachte, ließ die IDF Bomben im Wert von $ 370 Mill auf einen der am dichtesten bewohnte Orte der Erde fallen.
Israels Bemühung, „den Rasen zu mähen“ oder wie andere es ausdrücken „Besatzungsmanagement“ resultiert im Tod von mehr als 2000 Palästinensern (und 10.000 Verletzten), die meisten von ihnen Zivilisten, mehr als 500 von ihnen waren Kinder. Beginnen wir nicht mit den weit verbreiteten und bestätigten Behauptungen, die IDF benütze palästinensische Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“.
OK, beginnen wir: Das israelische Oberste Gericht fand, dass die IDF Palästinenser in den Jahren 2000 bis 2005 allein 1200 mal als menschliche Schutzschilde benützt hat.
Zurück zur Belagerung des Gazastreifens. Der Schaden von Gazas Infrastruktur und Wirtschaft war verheerend: Mehr als 400 Geschäfte wurden vernichtet; Israels Bombardements zerstörte 10.000 Wohnungen, 24 medizinische Einrichtungen wurden getroffen, wie auch Gaza einziges Elektrizitätswerk.Israel schätzt, dass 390.000 Panzergranaten, 34.000 Artilleriegranaten und 4,8 Mill. Geschosse während des Kampfes bereit gestellt wurden.
Wenn die Bevölkerung von Gaza auf 1,8 Millionen geschätzt wird, dann hat die IDF fast zwei Geschosse pro Person abgeschossen. ….
Wenn man einen Slogan für die IDF anwenden sollte, der wirklich bezeichnend ist auch für große Teile der israelischen Gesellschaft und des Militärs von heute, könnte man Schlimmeres tun, als den Namen „Tod den Arabern!“ anwenden.
Auf der Höhe der Belagerung von 2014 fand eine Volksbefragung des israelischen Demokratischen Instituts statt: diese fand heraus, dass 95 % der Israelis die Invasion unterstütze; ja fast die Hälfte beklagte sich, dass die IDF nicht genug Gewalt angewandt habe. Mit andern Worten: „Tod den Arabern!“
Während Max Blumenthal durch Trümmer von Gaza lief, verbuchte er eine Anzahl von palästinensischen Gebäuden, die während der Invasion von der IDF als militärische Außenposten verwendet worden sind. An ihnen waren Graffitis mit den Worten „Tod den Arabern!“ zu sehen.
Verwüstete palästinensische Wohnungen sind nicht nur ein frustrierter Ausdruck des Krieges für „Tod den Arabern“, er wurde zu einer Bewegung innerhalb Israels selbst: Siedler schreien es bei Demos in Jerusalem, außerhalb einer muslimischen Hochzeit, schreiben es an eine arabische Schule ….
Dies ist die Sprache des Neo-Faschismus und das Verhalten eines zunehmend faschistischen Staates.

(dt. Ellen Rohlfs, die nicht die Kraft hatte, diesen Artikel mit dem schrecklichen Inhalt ganz zu übersetzen.)
[ Vorlage in Englisch ]

7. Mai 2015 - Martin Breidert:

Offener Brief:

Sehr geehrter Herr Schneider,

in den ARD-Tagesthemen vom 7.5. 2015 stellten Sie die neue israelische Justizministerin Ajelet Schaked vor, dass sie die Absicht habe, die Befugnisse des Obersten Gerichts einzuschränken.
Bei uns in Deutschland ist sie noch durch ganze andere Äußerungen bekannt geworden:

"Alle Palästinenser sind unsere Feinde. Das schließt auch die Mütter mit ein. Wir müssen sie alle töten, damit sie keine neuen kleinen Schlangen ausbrüten können und ihre Häuser dem Erdboden gleich machen."
( Quelle )

Was eigentlich ein glasklarer Fall von Forderung eines Genozids ist, dient als Karrieresprungbrett.
Von diesen ungewöhnlichen Ansichten der künftigen Justizministerin haben haben Sie leider in Ihrem Bericht nichts erwähnt.
Der bisherige Verteidigungsminister Moshe Yaalon hat ausgerechnet im Israel Law Center angekündigt, dass man sich nicht mehr an das humanitäre Kriegsvölkerrecht halten werde (s. unten).

Ist man in Israel völlig durchgeknallt? Und dann beklagt man vermeintlichen Antisemitismus.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Breidert


Moshe Yaalon speaking at the 2015 Shurat HaDin conference.
Israeli defense minister Moshe Yaalon on Tuesday said Israel would attack entire civilian neighborhoods during any future assault on Gaza or Lebanon.
Speaking at a conference in Jerusalem, Yaalon threatened that

“we are going to hurt Lebanese civilians to include kids of the family. We went through a very long deep discussion … we did it then, we did it in [the] Gaza Strip, we are going to do it in any round of hostilities in the future.”


10. März 2015 - Süddeutsche Zeitung, Christoph Meyer:

Wahlkampf in Israel:
Lieberman will arabischen Gegnern "den Kopf abhacken"

  • Israelis arabischer Herkunft, die sich dem Staat gegenüber illoyal verhielten, sollten geköpft werden, findet der israelische Außenminister Avigdor Lieberman.
  • Der nationalkonservative Politiker fällt immer wieder durch rassistische Äußerungen auf. Er forderte mehrfach, israelische Araber in die Palästinensergebiete umzusiedeln.

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11. November 2014 - Quantara, Ulrike Schleicher:

Die Knesset-Abgeordnete Hanin Soabi

Gefürchtet, gehasst, geschasst

Hanin Soabi kämpft um Gerechtigkeit für die Palästinenser. Mit ihrer harschen Kritik fordert sie in Israel immer wieder Staat und Gesellschaft heraus. Die Konsequenzen nimmt sie in Kauf. Ulrike Schleicher hat die streitbare israelische Politikerin in Jerusalem getroffen.

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9. August 2014 - Dieter Neuhaus:

Unglaublich!
Moshe Feiglin, stellvertretender Sprecher der israelischen Knesset und Mitglied der Regieserungspartei Likud, hat am 15 Juli, als Israels militärische Brutalität gegen die verzweifelten palästinensischen Menschen im hermetisch abgeriegelten Gazastreifen einen neuen Höhepunkt erreicht hatte, Folgendes erklärt:

„Gaza ist Teil Israels und wird es immer bleiben. Die (kriegerische) Befreiung unseres Landes ist der einzige Grund, das Leben unserer (israelischen) Soldaten zu riskieren, um das Land zu erobern. Nach der Beseitigung des Terrors, der von Gaza kommt, wird dieses Gebiet Israel zugeschlagen und es wird mit Juden besiedelt werden.“

 

Weiter meint Feiglin, dass die meisten Araber Gaza ohnehin verlassen möchten. Die ägyptische Sinaiwüste müsse das Ziel ihrer Vertreibung sein.
Dieser Mann ist schon mit weiteren merkwürdigen Sprüchen aufgefallen, etwa:

  • „Ein Haar auf dem Haupt eines israelischen Soldaten ist kostbarer als die gesamte Bevölkerung von Gaza“
  • „Nur Juden verdienen es, Bürger Israels zu sein (‚full citizens’)
  • „2000 Jahre haben die Juden von einem jüdischen Staat geträumt, nicht aber von einem demokratischen Staat“.
  • Bezogen auf Araber: „Man kann einem Affen nicht das Sprechen beibringen und keinen Araber die Demokratie lehren. Wir haben es mit einer Gesellschaft von Dieben und Räubern zu tun. Die Araber zerstören alles, was sie anfassen“.
  • Die Tat des extremistischen israelisch-jüdischen Massenmörders Baruch Goldstein, der 29 Muslime in einer Moschee erschossen hat, bezeichnete Feiglin als „Akt des Widerstands“.
  • „US-Vizepräsident Biden ist ein kranker Aussätziger“
  • „Hitler war ein unvergleichliches militärisches Genie. Der Nazismus hat Deutschland aus der Niederung in eine phantastische physische und ideologische Höhe erhoben“.
  • „Es gibt kein palästinensisches Volk“.

Der guten Ordnung halber sei darauf hingewiesen, dass Feiglins Karriere auch nicht dadurch gestoppt werden konnte, dass er gelegentlich Widerspruch aus der eigenen Partei oder der Knesset erfuhr. Großbritannien hat ihm die Einreise verboten, was ihn aber nicht anfocht: “Da Großbritannien Terroristen wie Ibrahim Mousavi mit offenen Armen empfängt, verstehe ich, dass Ihre Politik darauf abzielt, Terror zu ermutigen und zu unterstützen“.
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