Die Regionalgruppe von attac Mainz hat sich im Dezember 2001 gegründet und sieht ihrem zehnjährigen Jubiläum entgegen. Seitdem ist es sowohl gelungen inhaltliche und personelle Kontinuität in der Arbeit weitgehend zu gewährleisten als auch die Basis der Mitglieder und Aktiven dauerhaft so vergrößern.
Bereits von Anfang an war die gemeinsame Arbeit geprägt von einem besonders hohen Maß an gegenseitigen Respekt. Bestehende Konflikte auf der Sach- oder der personellen Ebene wurden stets konstruktiv gelöst, viele gute Freundschaften konnten wachsen. Hierdurch hat sich unsere Streitkultur und Diskursfähigkeit immer weiter entwickelt, wodurch nie die Gefahr irgendwelcher Spaltungen entstand. Dies gelang ausdrücklich auch unter Aufrechterhaltung der Heterogenität der Zusammensetzung der Aktiven hinsichtlich politischer, persönliche Vita und Grundeinstellung.
Eine solch positive Entwicklung ist nicht bloß dem Konsensprinzip zu verdanken, sondern auch dem Willen aller, etwaige Meinungsunterschiede, Konflikte nicht um ihrer selbst Willen eskalieren zu lassen, sondern stets in produktiver Weise auszutragen. Dieses kooperative Klima strahlt natürlich auf die alltägliche Arbeit aus und erhöht die Motivation aller, sich gemäß ihrer Möglichkeiten einzubringen. Unter den Aktiven in der Regionalgruppe sind Menschen unter 40 und auch Frauen dabei noch etwas unterrepräsentiert.
Mit der Vernetzung zu anderen Organisationen, Verbänden, Einzelpersonen können wir sehr zufrieden sein. Diese Bündnisarbeit konkretisiert sich bei der Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen, Aktionen etc. und wechselseitiger Unterstützung.
Insbesondere unsere Veranstaltungsreihe "Mainzer attac-Forum", deren Einzelveranstaltungen wir durchnummeriert haben und von denen inzwischen schon beinahe 30 stattfanden, hat sich als hervorragendes Instrument bewährt, um weitere Vernetzung zu befördern, unsere Bekanntheit zu erhöhen und eines unserer primären Ziele, nämlich das der ökonomischen Alphabetisierung voranzutreiben .
Weltweit haben sich in ca. 50 Ländern mehr als 90.000 Menschen unter dem Dach von attac zusammengefunden. Sie alle eint das Wissen darum, dass der neoliberale Globalisierungsprozess - einseitig von mächtigen Wirtschaftsinteressen dominiert - in den meisten Ländern der Welt zu immer mehr sozialer Ungerechtigkeit, Aushöhlung demokratischer Strukturen sowie zu einer Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen führt, und dass eine international handelnde gesellschaftliche Bewegung notwendig ist, um diesen Prozess aufzuhalten und umzukehren. In Deutschland umfasst attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von Ver.di über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen reicht.
So setzt sich attac beispielsweise ein:
Die WTO fordert im Rahmen des GATS die radikale Privatisierung aller öffentlichen Dienstleistungen. Dieser Prozess muss gestoppt werden. Das Wissen um den engen Zusammenhang zwischen den politischen Entscheidungen auf globaler Ebene und den sich permanent verschlechternden Lebensbedingungen für die breite Masse der Bevölkerung bildet die Voraussetzung dafür, dass sich die Menschen wirksam gegen die neoliberale Globalisierung mit ihren verheerenden Folgen zur Wehr setzen können.
In Mainz sollen die Zusammenhänge zwischen dem Alltag der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und dem weltweiten Globalisierungsprozess mit Hilfe vielfältiger und kreativer Aktionsformen dargestellt und bewusst gemacht werden. Dabei spielt vor allem die Politik der WTO, des IWF und der Weltbank eine wichtige Rolle, wie sie über die EU und die deutsche Regierung ihre neoliberale Denkstrukturen und Vorgaben in die Gemeinwesen hinein tragen und damit das Leben der Bürgerinnen und Bürger bis ins Detail bestimmen.