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Orientiert sich die KSK Heilbronn am Gemeinwohl?

Unsere AG Nachhaltigkeit hat sich mit der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie beschäftigt, die im gleichnamigen Buch von Christian Felber ausführlich beschrieben ist.

Das Ergebnis unserer Diskussion: 

Wir haben Banken in Heilbronn und Baden-Württemberg angeschrieben, von denen wir uns am ehesten erhoffen, dass sie für fortschrittliche Ideen offen sind. Ideen und Visionen, die unsere Gesellschaft in eine Richtung weiter bringen können, die in eine Zukunft weist, in die wir ohne Angst und Sorgen sondern zuversichtlich und mit Vertrauen blicken können, da sie eine Perspektive für eine solidarische Gesellschaft bieten, in der Gemeinwohlstreben und Kooperation die Leitlinien für die Beteiligten in der Wirtschaft darstellen.

Angeschrieben haben wir die Kreissparkasse Heilbronn und die Volksbank Heilbronn, sowie zusammen mit anderen Attac-Gruppen aus Baden-Württemberg, die Sparda-Bank Baden-Württemberg

Das bisherige Ergebnis:

  1. Die Volksbank Heilbronn hat auf unser Schreiben vom 8.4.2013 nicht geantwortet.
  2. Auch von der Sparda-Bank haben wir auf unsere Anfrage vom 1.7.2013 bisher keine Reaktion erhalten.
  3. Der Vorstand der Kreissparkasse hat uns am 19.4.2013 geschrieben und darauf hingewiesen, dass sich die Kreissparkasse Heilbronn traditionell als dem Gemeinwohl verpflichtet sieht und für ihr Haus keine Notwendigkeit, sich „an einer öffentlich wirksamen Aktion beteiligen zu müssen“. Die KSK hat sich allerdings bereit erklärt, sich „mit der Gemeinwohl-Aktion auseinanderzusetzen und das Thema auch im Rahmen einer Vorstandsdiskussion weiter zu vertiefen.“

Mit der Antwort der Kreissparkasse haben wir uns auseinandergesetzt und nach Anhaltspunkten gesucht, was denn Gemeinwohl-Orientierung im täglichen Geschäft bedeutet. Dabei sind wir auf allgemeine Leitlinien gestoßen, die uns wenig aussagefähig waren. Daraufhin haben wir uns nochmals an die KSK gewandt und vier Punkte formuliert, die für uns mit einer Gemeinwohl-Ausrichtung nicht in Einklang zu bringen sind, bzw. die zumindest Fragen aufwerfen.

  1. So halten wir es für diskussionswürdig inwieweit sich die Gemeinwohl-Ausrichtung der Sparkasse Heilbronn mit den Geschäftspraktiken eines Verbundpartners (hier ist die Landesbank Baden-Württemberg gemeint) in Einklang bringen lassen, der in den Jahren 2008 und 2009 Verluste in Milliardenhöhe schrieb, eine beträchtlicher Zahl an Stellen abbaute, dem die Anteilseigner etliche Milliarden Euro zuschießen mussten, um das Stammkapital zu erhöhen und der dem Vorwurf der Pflichtverletzung ausgesetzt war, da dem seinerzeitigen Vorstand vorgeworfen wurde, hochriskante Investitionen im dreistelligen Millionenbereich getätigt oder genehmigt zu haben.
  1. Mit Blick auf die DekaBank, dem Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe, das bis 2012 mit Grundnahrungsmitteln spekuliert hatte und erst auf Druck der Öffentlichkeit aus diesem Geschäft ausgestiegen ist wollten wir wissen ob die Sparkasse Heilbronn sicher gestellt hat, dass die genannten Spekulationspapiere den Kunden der Sparkasse weder angeboten noch verkauft wurden, bzw. ganz generell, ob die Sparkasse Heilbronn die Angebote der DekaBank einer kritischen Prüfung (s. Punkt 3) unterzieht bevor sie diese “Produkte” ihren Kunden anbietet.
  2. Im Hinblick auf Ziffer 2 fragten wir, ob die KSK Heilbronn Ausschlusskriterien bzw. Grundsätze für bestimmte Geschäfte formuliert hat, an denen sich die Mitarbeiter in ihrem Tagesgeschäft auszurichten haben. Ein gewisser Maßstab ist für uns hier die GLS-Bank, von der wir wissen, dass diese Bank in ihren Anlage- und Finanzierungsgrundsätzen sieben Geschäftsfelder festgelegt hat, in denen sie keine Geschäfte betreibt. Ausgeschlossen sind z.B. Geschäfte im Bereich der Atomenergie, Rüstung und Gentechnik. Die Grundsätze schließen darüber hinaus Geschäftspraktiken aus, die z.B. die Menschenrechte oder Grund- und Arbeitsrechte verletzen oder ein kontroverses Umweltverhalten bzw. kontroverse Wirtschaftspraktiken an den Tag legen. Diese Ausschlusskriterien gelten für alle Kredite, die die GLS vergibt sowie für deren Wertpapier- und Beteiligungsgeschäfte.
  3. Irritiert zeigten wir uns über ein Foto aus dem Jahr 2009, das ein Auto mit der Werbeaufschrift der Sparkasse Heilbronn vor der Sparkasse in Jungholz zeigt, einer Steueroase in Österreich. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 300 Einwohnern sind bei den ansässigen Banken Guthaben von mehreren Milliarden Euro angelegt. Das Auto auf dem Bild hatten wir später auch in der Tiefgarage der Kreissparkasse Heilbronn gesehen (übereinstimmendes Kennzeichen).


Wir sind nun gespannt auf die Antwort. Wir werden darüber berichten.

Wer sich weiter über die Gemeinwohl-Ökonomie informieren möchte, dem sei folgende Internet-Seite ans Herz gelegt:

 http://www.gemeinwohl-oekonomie.de/