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PM von der Aktion "Atomausstieg selber machen!" in Herford

Dazu hatte ein breites Bündnis von AKW-Gegnern in Herford eingeladen. Dem Atomstrom sollte die Rote Karte gezeigt und Anbieterwechsel vorgestellt werden.

Collage von der Veranstaltung
Collage von der Veranstaltung

"Atomausstieg selber machen" war die Devise einer Veranstaltung am Donnerstag, dem 03. März, im Haus der Kirche in der Hansastraße in Herford. Vor einer großen interessierten und zum z. T. recht sachkundigen Zuhörerschaft stellte Sebastian Sladek aus Schönau im Südschwarzwald die Arbeit und das Stromangebot der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) vor.

Die EWS sind aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen. Sie haben das Stromnetz von Schönau gekauft und bieten darüber hinaus seit etlichen Jahren die Stromlieferung an Firmen und Privatkunden bundesweit an. Der von den EWS ins Netz eingespeiste Strom stammt garantiert nicht aus Atomkraftwerken oder Kohlekraftwerken. Er wird hauptsächlich von Wasserkraftwerken aus Norwegen bezogen. Der von den EWS gelieferte Strom ist für den Endverbraucher nicht der billigste. Denn, das war für Herrn Sladek allerdings wichtig, ein Teil der Einnahmen der EWS werden für den weiteren kontinuierlichen Ausbau von alternativen Energien auch hier in Deutschland eingesetzt.

Etwas niedriger für den Kunden ist der Preis des Stroms pro kWh bei dem ebenfalls atomstromfreien Produkt "JürgenStrom" von den Stadtwerken Bad Salzuflen, Detmold, Lemgo und Vlotho. Für diesen Anbieter referierte Matthias Sasse. Drei Viertel des verkauften Stroms werden in eigenen Standorten durch Kraftwärmekopplung hergestellt. Die Stadtwerke haben nämlich eigene Fernwärmenetze, die weiter ausgebaut werden. Fast  zwanzig Prozent des angeboteten Stroms stammt aus alternativen Energien. Auch der "JürgenStrom" wird über die Grenzen der genannten Orte hinaus an bereits vorhandene und neue Kunden verkauft. - Ebenfalls eingeladen waren die Stadtwerke Herford. Sie konnten aber aus terminlichen Gründen keinen Referenten stellen.

Zu Beginn hatte ein Streichquartett von der Musikgruppe "Lebenslaute" gespielt. Nach den Referaten sang ein kleiner Chor mit dem Plenum gemeinsam drei Anti-AKW-Lieder. Bei den anschließenden Fragen und Beiträgen aus der Zuhörerschaft kamen sehr viel eigene Erfahrung und Sachkunde zum Ausdruck. Wiederholt wurde aus dem Publikum die Information gegeben, dass im Kreis Herford an mehreren Stellen bereits 2013 die Konzession zur Betreibung des örtlichen Stromnetzes neu vergeben werde. In der Stadt Herford wird das erst im Jahre 2017 der Fall sein. Die Bürger sollten sich allerdings jetzt schon um das Thema kümmern. Die Ausschreibungen erfolgen bereits rund zwei Jahre vor der Vergabe, wurde gesagt. Allgemeine Zustimmung fand der Gedanke, dass die Stromnetze wieder in die Hand der Kommunen kommen müssten.

Am Ende der Veranstaltung lagen natürlich verschiedenste Formulare zum Wechseln des je eigenen Stromanbieters bereit und wurden mitgenommen.