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Märkte

Hier beschäftigen wir uns mit der Definition sogenannter vollkommener Märkte. Sie umfasst folgende Kriterien:

Markttransparenz: Jeder Marktteilnehmer hat eine vollständige Marktübersicht über ein Produkt oder eine Produktgruppe, d. h. er kennt alle Preisforderungen bzw. Gebote der anderen Seite.

Homogenität der Güter: Alle gehandelten Güter oder Dienstleistungen sind sachlich gleichartig, d. h. nach Meinung des Nachfragers unterscheiden sie sich weder in Qualität noch Aufmachung oder Verpackung.

Präferenzen/Vorlieben zwischen den Marktteilnehmern: Gibt es nicht. Dazu zählen:

a) sachliche: Der Nachfrager entscheidet sich unabhängig von besonders ansprechender Werbung oder Gestaltung für ein Gut.

b) räumliche: Anbieter oder Nachfrager haben keine Standortvorteile wie etwa einen besonders günstigen Standort für ein Geschäft. Angebot und Nachfrage treffen vielmehr auf einem Punktmarkt (z. B. auf Wochenmärkten, Auktionen oder Börsen) zusammen.

c) zeitliche: Sämtliche Anbieter müssen in der Lage sein, sofort zu liefern, und alle Nachfrager müssen bereit sein, die Güter sofort abzunehmen.

d) persönliche: Es ist unerheblich, bei wem gekauft und an wen verkauft wird.

Gleichzeitigkeit: Es dürfen keinerlei Verzögerungen zwischen Angebot und Nachfrage auftreten (wie z. B. Lieferfristen); Anpassungsprozesse werden sofort vollzogen (d. h. es herrscht unendlich hohe Reaktionsgeschwindigkeit).

Polypol: Vielen Nachfragern stehen viele Anbieter gegenüber.

 

Worin bestehen die Probleme dieses Marktmodells?

Da diese Definition auf die Realität nicht zutrifft, spricht man auch von unvollkommenen Märkten. Das Problem ist jedoch, dass dieses fiktive Martkmodell als die Grundlage für viele Prozesse auf den Märkten betrachtet wird. In Lehrbüchern fehlt sogar oft der Verweis auf die nicht gegebenen Randbedingungen. Letztendlich sind also alle Versuche, wirtschaftliche Abläufe mit diesem Modell zu erklären, nichts Anderes als "lustige Gedankenspiele", die mit den wirklichen Prozessen rein gar nichts zu tun haben.