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2008 - BERLINER COMPAGNIE - Exposé:

DIE  VERTEIDIGUNG DEUTSCHLANDS AM  HINDUKUSCH

Theaterstück der Berliner Compagnie

Die Anregung kam aus der Friedensbewegung. "Vorrang für Zivil" heißt die
Kampagne, die über Alternativen zu militärisch dominierter Außenpolitik
informieren will und für diesen Zweck an unsere Theatergruppe mit der
freundlichen Aufforderung herantrat, ein Stück zum Thema zu produzieren.
Hintergrund ist die anhaltende und sich verschärfende Auseinandersetzung in
der Bundesrepublik über das deutsche militärische Engagement in Afghanistan.
Die Bürger fragen, ob es stimmt, dass mit Hilfe der Bundeswehr dort der
demokratische Aufbau eines Staates abgesichert wird - eine Staates, der dann
keinen Terror mehr exportiert. Wird Deutschland am Hindukusch verteidigt?
Das ist auch die grundlegende Frage unserer theatralischen Untersuchung. Um
das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan geht es in dem Stück. Damit
geht es auch um unser Land, um unsere Gesellschaft; darum, wer wir sein
wollen im Zusammenhang der Völker.


50 000 Tote von Oktober 2001 an bis heute in Afghanistan. Seltsame Befreiung
von Terror, die wieder nur als Terror daherkommt... Je länger man sich mit
den komplexen Zusammenhängen beschäftigt, desto fraglicher erscheinen all
die offiziellen Begründungen. Vielleicht ist, was als "Krieg gegen den
Terror" ausgegeben wird, in Wahrheit ein Eroberungskrieg. Und es geht im
Grunde nur um die Beherrschung ressourcenreicher Regionen sowie eine
geostrategisch vorteilhafte militärische Aufstellung der USA gegenüber
Russland, China und dem Iran. Spielen Schröder/Merkel nicht in Afghanistan
längst den Pudel wie weiland Tony Blair im Irak? Und produzieren diese
Bush-Kriege nicht wieder neuen und größeren Terror? Wird also Deutschlands
Sicherheit nicht am Hindukusch eher aufs Spiel gesetzt? Und steht dieser
ganzen militärischen Unternehmung der NATO, wenn sie so fortgesetzt wird wie
bisher, nicht das Schicksal der sowjetischen Armee im vergangenen, das der
Engländer im 19. Jahrhundert bevor: eine verheerende Niederlage, gleich in
ihrem ersten großen Krieg?


Weil die wahre Geschichte der Kriege die Geschichte der Opfer ist, steht im
Zentrum unseres Stückes jedoch eine afghanische Familie. Ihren bitteren Weg
durch den mittlerweile 30jährigen Krieg begleiten wir: von der Revolution
1978 über den sowjetischen Einmarsch und den darauf folgenden Krieg mit
einer Million Toten, den Krieg zwischen den Mujaheddin danach, die
schreckliche Zeit der Taliban, die Bombardierung Afghanistans durch die USA,
die bis zum heutigen Tag andauernden und vor allem für die Zivilbevölkerung
immer verlustreicheren Kämpfe von OEF und ISAF. Die letzten Szenen spielen
in der Zukunft.


Mit den Familienmitgliedern kommen andere Figuren ins Spiel: Soldaten der
verschiedenen Besatzungsmächte, Aufständische, Mujaheddin, Taliban,
Politiker, Entwicklungshelfer, Friedenskämpfer. Und immer wieder befreit
sich wer aus dem Teufelskreis von Terror und Gegenterror, taucht inmitten
des düsteren Geschehens eine Alternative auf, die Möglichkeit der
friedlichen Lösung eines scheinbar unlösbaren Konflikts. Immer wieder gibt
es auch Grund zur Bewunderung menschlicher Größe... und Gelegenheit zum
Lachen.


Bei all seinem dokumentarischen Charakter wird das Stück der Berliner
Compagnie zugleich voll Musik und Poesie sein und auch über die Sinne das
Suchen nach einer anderen Politik beflügeln. Denn wir sind Teil der
Geschichte und entscheiden mit, in welche Richtung sie sich bewegt.

Gastspiele ab September 2008.

Beratung und Buchung:

Karin Fries
BC-Tourneeplanung
Schleißheimer Str.89
80797 München,

Tel. 089 / 129 8624  Di-Fr 9-13 Uhr
karin-fries@berlinercompagnie.de
www.berlinercompagnie.de