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28. Juli 2014 - Claudia Karas:

Brief an die Redaktionen des WDR, "das Erste" und der "Deutschen Welle"
zur Presseclub-Sendung [1] am 27.7.2914 zum Thema
„Hass auf ewig? Der Krieg in Gaza und die Ausschreitungen in Europa“:

Guten Tag,

dieser Presseclub beginnt schon mit einer LÜGE, nämlich, dass die

„Entführung und Ermordung dreier junger Israelis auf der einen Seite und eines Palästinensers auf der anderen haben den Konflikt im Gaza-Streifen erneut blutig eskalieren lassen.“

und bemerken verlogen:

„Und der Rest der Welt? Steht ratlos vor diesem ewigen Konflikt.“

Ratlos doch nur insofern, dass auch im Presseclub das Wort „BESATZUNG“ nicht einmal ausgesprochen wird.

Schon die Auswahl der Gäste ist an Einseitigkeit nicht zu überbieten und zeigt wieder einmal die Meinungseinfalt der mit Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Sender:

Mit Sylke Tempel und Gila Lustiger geben Sie gleich zwei Sayanim die prima Gelegenheit, israelische Hasbara (Propaganda) zu verbreiten. Frau Lustiger lügt frech in die Kamera und behauptet, dass Hamas die drei israelischen Jugendlichen getötet hat, obwohl längst bewiesen ist, dass diese nichts damit zu tun hat und kolportiert die perverse israelische Propaganda, die Hamas die Schuld am Tod der Palästinenser gibt!

Andreas Zick denunziert die Proteste gegen das Massaker in Gaza als „israelbezogenen Antisemitismus“ – ein „wissenschaftliches“ Mäntelchen, mit dem man alles und nichts beweisen kann – einzig mit dem Ziel, die berechtigten Proteste gegen die israelischen Massaker zu kriminalisieren. Wer wie Herr Zick zum israelischen Rassismus und Menschenverachtung mit in dieser Gesellschaft weit verbreiteten Parole wie „ARABER INS GAS“, „TOD DEN ARABERN“ und der Verbringung afrikanischer Flüchtlinge in ein Lager in der Wüste feige schweigt, sollte hier nicht von Antisemitismus reden. Diese zionistische Waffe wird nämlich durch den inflationären Gebrauch immer stumpfer.

Bereits 2008 schrieb der israelische Historiker Dr. Meir Magalit in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin:

"... der wirkliche Antisemit ist der,
der angesichts der Menschrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten schweigt, ...
... brauchen wir internationalen Druck,
der die Besatzung beenden kann ...
... daß man bei Menschenrechtsverletzungen nicht schweigen darf,
und daß man gegen jedes Regime, das ein fremdes Volk unterdrückt,
kämpfen muß ...“ [2]

Hat Herr Zick als Mitglied im Beirat der Deutschen Fußball-Liga je protestiert, als zwei jungen palästinensischen Fußballspielern, Jawhar Nasser Jawhar, 19(!) und Adam Abd al-Raouf Halabiya, 17(!), von der israelischen, sogenannten „Verteidigungs“armee absichtlich in die Füße und zu Krüppeln geschossen wurde?

Ausgerechnet diese sogenannte westliche „Werte“gemeinschaft, die für all die Völkermorde in afrikanischen Ländern, an Indianervölkern, den Aboriginals, in Laos und Vietnam, um nur ein paar zu nennen, verantwortlich war und dafür bis heute NIE zur Rechenschaft gezogen wurde, benutzen nun den wohlfeilen Vorwurf des „Antisemitismus“, um wieder einmal eine autochthone Bevölkerung und deren berechtigten Freiheitskampf zu marginalisieren und zu diskreditieren. Aus eben diesem ihnen inhärenten RASSISMUS und Menschenverachtung schweigen alle westlichen Regierungen zu den israelischen Kriegsverbrechen!

Wer „Jude“ bzw. “Judenstaat“ permanent synonym für Israel verwendet wie der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Politiker und die Medien, sollte sich nicht wundern über Parolen auf Demonstrationen wie „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“, vor allem eingedenk der Tatsache, dass viele der Demonstranten familiäre Bindungen nach Palästina haben und verzweifelt um das Leben ihrer Angehörigen bangen, alleingelassen mit ihrer immensen Wut darüber, dass jeder tote israelische Besatzungssoldat mehr Mitgefühl der Bundesregierung erhält als die ermordeten palästinensischen Zivilisten, ganze Familien wurden mittlerweile ausgelöscht, namen- und gesichtslos in unseren gleichgeschalteten Medien, und deren Wut sich deswegen berechtigterweise Bahn bricht.

Sie wissen nur zu gut um den alltäglichen Rassismus in der israelischen Gesellschaft, und während man ihnen hier Empathie für die Opfer des Holocaust abverlangt, sind sie Zeugen des aktuellen israelischen Rassismus, Mord, ethnischer Säuberung, und der Zerstörung jeder Lebensgrundlage in Palästina!

YouTube:

“I am proud to be a racist,”
… and demand the mass expulsion of Africans. [3]

Israeli writer Amos Oz calls anti-Palestinian vandals 'Hebrew neo-Nazis'

…"Our neo-Nazi groups enjoy the support of numerous nationalist or even racist legislators, as well as rabbis who give them what is in my view pseudo-religious justification," ... [4]

Video:

Jewish mob chanting chanting ‘Death to Arabs!’ stops cars in Jerusalem to check drivers’ ethnicity [5]

Auch sind diese Menschen Zeugen der jahrzehntelangen Straflosigkeit und des Schweigens der westlichen „Werte“gemeinschaft, die schweigend und feige hinnimmt, dass israelische Politiker ihre Mordaktionen in Gaza als „Grasmähen in Gaza“ (!) bezeichnen, und sie kennen – hier verschwiegen – auch all die rassistischen Zitate israelischer Politiker, wie die des rechtsradikalen Siedlers Avigdor Lieberman, der seit 2002 die israelische Armee dazu aufruft, in Gaza »keinen Stein auf dem anderen zu lassen« und auch zivile Ziele wie Geschäfte, Banken und Tankstellen „dem Erdboden gleichzumachen" (junge Welt v. 6.11.2006). Auch wir sind nun Zeugen dieser Ungeheuerlichkeit, und man will uns Glauben machen, dass dies der „Selbstverteidigung“ des hochgerüsteten und bis an die Zähne bewaffneten Atomwaffenstaats Israel dient!

Zu all dem hat auch Loay Mudhoon nichts zu sagen, gibt aber als braver „Onkel Tom“ erst mal sein Bekenntnis zur Einmaligkeit des Holocaust, anstatt die Ursache des sog. „Konflikts“ auszusprechen: Besatzung, steter Landraub, ethnische Säuberung!

Auch nicht Sonia Seymour Mikich, einer Journalistin, kein Wunder, „der Atlantikbrücke in Treue verbunden“!! [6]

Kein Friede ohne Gerechtigkeit

Claudia Karas


[1] Presseclub

[2] Offener Brief des Historikers Dr. Meir Margalit an Bundeskanzlerin Angela Merkel

[3] "I am proud to be a racist"

[4] Israeli writer calls anti-Palestinian vandals 'Hebrew neo-Nazis'

[5] Video

[6] Atlantikbrücke bei Wikipedia und in der "Anstalt"

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