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29. November 2018 - Ulrich Bausch:

Sehr geehrter Herr Schalla,

erlauben Sie bitte, dass ich mich an Sie wende. Ich war viele Jahre Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Evang. Bildungswerke in Württemberg, Vorsitzender der EAEW (*)  und bin nun seit über 30 Jahren in der Bildungsarbeit tätig.

Ich kenne Andreas Zumach nun seit etwa zwanzig Jahren und schätze ihn außerordentlich, für seine Expertise, seine Ausgewogenheit und seine seltene Fähigkeit, komplexe Sachverhalte ohne Vereinfachung verständlich zu machen.

Er ist ein Ausnahmetalent in der Erwachsenenbildung.

Ich bin schockiert über Ihre Entscheidung, seine Veranstaltung am 6. Dezember abzusagen.

Dies ist nicht nur ein Eingriff in die Meinungsfreiheit, Sie beschneiden vor allem die grundgesetzlich garantierte Lehrfreiheit, die sich nach herrschender juristischer Meinung keineswegs auf den akademischen Bereich beschränkt, sondern auch für die Erwachsenenbildung, Tagungshäuser usw. gilt.

Warum haben Sie die Kritiker von Herrn Zumach nicht einfach eingeladen?
Dann hätten im zivilisierten Diskurs (diesen pflegt jedenfalls Herr Zumach) die Vorwürfe geklärt werden können. Von solchen Auseinandersetzungen lebt unsere Demokratie. Sie lebt vom Dialog und vom Respekt gegenüber Andersdenkenden.

Wer sich aber dem Dialog verweigert, verweigert sich der Demokratie.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ulrich Bausch

 

* Evangelische Erwachsenen- und Familienbildung in Württemberg (EAEW)