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12. Mai 2008: Serbien braucht dieses Europa nicht

Parlamentswahlen in Serbien am Sonntag 11.5.2008

Serbien braucht dieses Europa nicht

Von Schicksalswahlen in Serbien zu schreiben oder zu sprechen, ist absolut realitätsfremd, ja realitätsfern. Schicksal hat mit Fatalismus zu tun. Mit Handlungen, wo der menschliche Wille wesentlich ist, hat das nichts zu tun. Gerade dies geschieht am Sonntag in Serbien. Ein stolzes Volk entscheidet frei und selbstbewußt, wohin es will und mit wem es das will: Ein erheblicher Anteil nicht mit einem verräterischen Europa, das nach seiner feigen Aggression gegen Belgrad 1999 eine wichtige historische serbische Provinz wie das Kosovo abgespalten hat in gemeinsamer Sache mit separatistischen dubiosen Kräften, die auch zusammen mit Mafia-Organisationen agieren. Dieses Europa verdient Serbien nicht. Es kann von Serbien lernen, wenn es fähig und bereit dazu wäre. Aber das ist nicht der Fall. Praktizierte Demokratie und stolz auf eigene Werte zu sein, alles das fehlt hier. In der Tat hat Europa seine Werte verspielt, indem es sich den US-amerikanischen Interessen unnötig gebeugt hat, Interessen, die gewiß nicht den europäischen gleich sind. Die Abspaltung des Kosovo war selbstverständlich im Interesse Amerikas, aber sicher nicht im Interesse Europas, wie der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder eindeutig öffentlich in einem ausführlichen Interview mit der russischen Presseagentur Novosti am 5.5.2008 klargestellt hat, ein Interview, das die führenden deutschen Zeitungen hätten veröffentlichen müssen. (www.de.rian.ru). Aber Nein: Keine einzige große deutsche Tageszeitung veröffentlicht das Interview des vorherigen deutschen Kanzlers. Statt dessen alles, was von Bush kommt.

Serbien braucht dieses Europa nicht. Das hat der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica klar gesehen und mehrmals gesagt. Nicht Serbien isoliert sich, sondern Europa. Die Welt ist nicht Europa. Gott sei dank. Serbien gewinnt Respekt und Bewunderung der ganzen Welt, die viel breiter und vernünftiger ist als eine winzige, dumm-arrogante Europa-Clique, die nur etwas von Gleichschaltung mit der US-Administration versteht wie ein gekaufter Javier Solana, ehemaliger NATO-Generalsekretär und heutiger EU-Kommissar (Fussnote1), und seine Kumpanen, in Deutschland ein Ex-General Naumann, die Ex-Verteidigungsminister Rühe und Scharping und viele andere CDU/CSU, SPD-FDP- und Grüne-Größen mit ihrer NATO-connection (z.B. die Mehrheit der Mitglieder im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages), ganz zu schweigen von den Leuten, die Kanzleramtsakten verschwinden und Geldkoffer an die CDU gehen ließen. Luz María De Stéfano de Lenkait

(1) Daß ausgerechnet Javier Solana, einstiger NATO-Generalsekretär, der den Angriffskrieg gegen Jugoslawien, die Verbrechen der NATO dort mitzuverantworten hat, von der EU-Diplomatie wegen der Kosovo-Problematik, die der EU zuzuschreiben ist, vor kurzem ins serbische Territorium geschickt wurde, schreit zum Himmel als eine Taktlosigkeit sondergleichen.

Luz María De Stéfano de Lenkait,

Juristin und Diplomatin a.D.