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30. Juni 2007: Permanente Auszeit für Tony Blair

Kommentar zu möglicher neuen Rolle von Tony Blair im Nahost-Quartett

Permanente Auszeit für Tony Blair

Die deutsche Bundeskanzlerin hätte sich längst von einer auf Lügen und Völkerrechtsbruch basierenden Außenpolitik distanzieren müssen, anstatt gegenüber Präsident Bush wiederholt von Gemeinsamkeit zu reden, die gar nicht existiert und nicht existieren darf angesichts der eskalierenden internationalen Lage im Nahen Osten mit unabsehbaren Folgen. Sollte sich Deutschland aus seiner traumatischen Abhängigkeit nicht befreien können, bleibt die Bundesregierung auch zukünftig unfähig, für eine gerechte Lüsung im Nahen Osten als Vermittler zu intervenieren. Ihre bisherige Voreingenommenheit ist offensichtlich: Gegenüber Israel und gegenüber dem großen Boss, die Kontrollmacht Deutschlands.
Vollkommen unpassend ist in diesem Zusammenhang der anmaßende amerikanische Vorschlag, den jetzt abgedankten britischen Premier Tony Blair in das Nahost-Quartett einzubeziehen. Das schon diskreditierte
Nahost-Quartet erhielte damit durch einen Tony Blair den endgültigen Todesstoß. Ein Lügner bleibt immer ein Lügner. Vor allem ein tradierter Lügner wie Tony Blair. Dieses beschämende Kennzeichen wird ihm überallhin folgen, denn die ganze Welt weiß das nur zu gut seit dem Überfall auf den Irak. Übrigens sind die Falschheit und Heuchelei ein Stereotyp der britischen Diplomatie, wo Lüge, Finte, Mord, Skrupellosigkeit jetzt unverschämter denn je an der Tagesordnung sind. Allerdings ist die Welt, vor allem die betroffene arabische Welt, nicht länger bereit, ein derart mörderisches britisch-amerikanisches Spiel weiter zu dulden. Deshalb ist es völlig angebracht, Tony Blair abzulehnen und ihn von allen europäischen Politik-Tätigkeiten auszuschließen. Ihm ist lediglich eine permanente Auszeit bei sich zu Hause auf seiner Insel zu dulden. Nie wieder darf er irgendwo in Europa in der Politik etwas zu sagen haben, sollte das Nahost-Quartett zukünftig glaubwürdig vermitteln können. 

Luz María De Stéfano de Lenkait,

Juristin und Diplomatin a.D.