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Dezember 2017 - Rosa-Luxemburg-Striftung, Tsafrir Cohen:

Lösungsmöglichkeiten aus heutiger Sicht

Ausgehend von den Besatzungsrealitäten vor Ort beschreibt Tsafrir Cohen in diesem großangelegten Essay die verschiedenen Akteure im israelisch-palästinensischen Konflikt, hält ihre jeweilige Position fest und zeichnet gegenwärtige Lösungsansätze nach. Fazit: Die Besatzung der Palästinensergebiete muss enden, denn sie schreibt Unrecht fest. Dafür müssen drei Bedingungen erfüllt werden.
[ mehr ] [ in Englisch ]

20. Nov. 2017 - Bündnis für die Beendigung des israelischen Besatzung:

BIB Thema der Woche #44:

Goldene Worte von Avi Shlaim

Häufig wird von der Komplexität des Israel-Palästina-Konfliktes gesprochen, noch häufiger werden Nebenschauplätze eröffnet und breit diskutiert, meist mit dem Ergebnis, dass es nicht mehr um das Wesentliche geht: Landraub, Kolonisierung, Dehumanisierung.
In den vergangenen Monaten haben wir viele Aspekte der Besatzung aufgearbeitet. Diesmal wollen wir den ’neuen Historiker‘ Avi Shlaim zu Wort kommen lassen, der in einem aktuellen Interview vom Oktober 2017 auf großartige Weise Zusammenhänge erklärt und seinen Standpunkt zu Israels Politik und Gesellschaft, zur Geschichte, zur Hamas und zu BDS darlegt. Das Interview wurde freundlicherweise von unserem BIB Fördermitglied Rudi Scholten vom Englischen ins Deutsche übersetzt.
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28. Oktober 2017 - RUBIKON, Rolf Verleger:

Besetztes Land

Vor 100 Jahren versprach Großbritannien den Juden das Land der Palästinenser.
Der Konflikt zwischen jüdischen Israelis einerseits und muslimischen und christlichen Palästinensern andererseits darüber, wem das Land gehört, ist und bleibt der Kernkonflikt im konfliktreichen Nahen Osten. In wenigen Tagen, am 2. November 2017, wird dieser Kernkonflikt 100 Jahre alt. Er ist ein vielschichtiges Erbe Europas - des Zarenreichs, das seine jüdische Minderheit diskriminierte und sie damit in Auswanderung und Rebellion trieb, Großbritanniens, das dieses Problem für seine eigenen Pläne ausnutzte, und schließlich Deutschlands, das die Juden Europas systematisch umbrachte. Der 2. November 2017 erinnert an die Rolle Großbritanniens.
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2. September 2017 - Uri Avnery:

Die Kreuzfahrer und die Zionisten

...
In der Tat ist es in Israel fast ein Tabu, über die Kreuzfahrer zu reden. Wir haben ein paar Experten, aber im Allgemeinen wird das Thema vermieden. Ich kann mich nicht erinnern, während der paar Jahre, die ich (hier) in die Schule ging, etwas über die Kreuzfahrer gehört zu haben.
...
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Juni 2017 - Das Argument, Norman Paech:

Das Argument 321, 2017, S. 91 - 104:

Kein Frieden im Nahen Osten.

Zur Entstehung und Entwicklung des Nahostkonflikts

Gedenktage und -jahre haben oft einen traurigen Hintergrund der Erinnerung, keine Jubiläen, sondern der Rückblick auf Katastrophen und Niederlagen. So vor allem dieses Jahr für die Palästinenserinnen und Palästinenser, sei es in ihrer Heimat unter fremder Besatzung oder in der über die Welt verstreuten Diaspora. Sie erinnern an die Balfour Erklärung vor 100 Jahren, mit der die britische Regierung den Juden eine nationale Heimstätte in Palästina zusagte, an den Teilungsplan der UNO von 1947 vor 70 Jahren, mit der sie über die Hälfte des palästinensischen Territoriums den jüdischen Siedlern für einen eigenen Staat zusprach, und an den Ausbruch des sog. Sechs-Tage-Krieges 1967, der die Besetzung der Westbank, Ost-Jerusalems und des Gazastreifens zur Folge hatte und zur fortdauernden Kolonisierung der Gebiete führte. Seit 50 Jahren ist die Staatengemeinschaft unfähig, diesen offen völkerrechtswidrigen Zustand, der immer wieder zu Krieg, Terror und der Destabilisierung der ganzen Region führt, in eine friedliche Nachbarschaft gleichberechtigter Völker nach ihren eigenen in der UN-Charta verbürgten Prinzipien zu verwandeln.
Die folgenden Anmerkungen verfolgen nicht das Ziel eines Lösungsvorschlages. Sie wollen nur an einige historische Elemente und Determinanten dieses Konfliktes erinnern, die hinter dem Elend der seit Jahren stereotyp und ebenso sinn- wie ergebnislos geführten politischen Debatte stehen.

Was wir den »Palästinakonflikt« nennen, umfasst jedoch nur einen kleinen territorialen
Ausschnitt aus einer Region, die im Deutschen »Naher Osten«, im Englischen jedoch »Middle East« genannt wird, und sich von der Türkei bis nach Pakistan erstreckt. In zahlreiche Staaten gegliedert, ist diese Landmasse seit ihrer staatlichen Aufteilung nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Untergang des Osmanischen Reichs praktisch nicht zur Ruhe gekommen und zu einem permanenten Konfliktherd geworden. Ihr ökonomischer Reichtum an begehrten Ressourcen hat sie immer wieder zum Ziel militärischer Interventionen der alten Kolonialmächte, innerer Aufstände und Revolutionen gemacht.

Wenn ich mich im Folgenden auf den Palästinakonflikt konzentriere, so deswegen, weil er nach Ursache, Ursprung und Entwicklung gegenüber den anderen Konflikten der Region besondere und eigenständige Merkmale aufweist und zur Kriegsgefahr entscheidend beiträgt. Diese hat einige Monate vor dem Oktoberkrieg von 1973 der damalige Verteidigungsminister Israels Moshe Dayan treffend mit den Worten umrissen: »Alle unsere Siedlungen sind auf den Trümmern arabischer Dörfer erbaut, und wir reißen nicht nur ihre Mauern nieder, sondern versuchen, auch ihre Namen aus den Geschichtsbüchern auszuradieren. Sie haben also sehr gute Gründe, gegen uns zu kämpfen, und wenn ich ein Araber wäre, wäre ich wohl ein Kämpfer für El Fatah.« (Zit. n. Fried 1973, 46) Dieser Siedlungsprozess ist immer noch nicht beendet. Darüber hinaus ist er mit einer Vielzahl politischer und ökonomischer Interessenverschiedener Herkunft verknüpft, jüdischer, arabischer, amerikanischer und europäischer, so dass es schwerfällt, eine Grundlinie zu entdecken, die den Konflikt erklären und eine politische Lösungsmöglichkeit aufzeigen könnte.

[ mehr (PDF, 14 Seiten) ]

28. Juni 2017 - Medico International, Katja Maurer:

Nicht mehr säkular

Ein Interview mit Tsafrir Cohen über Jeschajahu Leibowitz, den 1967er Krieg und die Kolonialismus-Debatte in Israel.
Tsafrir Cohen war drei Jahre lang Büroleiter für medico international in Ramallah und anschließend medico-Nahostreferent. Zur Zeit leitet er das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv.
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14. Juni 2017 - Medico International, Katja Maurer:

Berichterstattung über den Sechs-Tage-Krieg:

Viel Lärm um Nichts?

Zum 50. Jahrestag des sogenannten Sechs-Tages-Krieges schienen rechte Positionen aus Israel an Wirkkraft zu gewinnen. Doch man kann die Kirche im Dorf lassen.
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24. April 2017 - Bündnis für die Beendigung des israelischen Besatzung:

BIB Thema der Woche #19:

Hungerstreik

[ mehr ] [ 16.04.2017: Marwan Barghouti in der NYT und in Deutsch ]

19. April 2017 - Uri Avnery:

Palästinas Nelson Mandela

MARWAN BARGHOUTI ist ein geborener Führer. Trotz seiner geringen physischen Größe, fällt er in jeder Versammlung auf. Innerhalb der Fatah-Bewegung wurde er der Führer der jugendlichen Abteilung. ( Das Wort „Fatah besteht aus den Initialen der Palästinensischen Befreiungsbewegung, rückwärts)
Die Barghoutis sind eine weit verbreitete Familie. Die in mehreren Dörfern, nahe Ramallah dominieren. Marwan selbst wurde 1959 im Dorf Konar geboren. Ein Vorfahre Abd-al-Jabir al-Barghouti führte 1834. eine arabische Revolte. Ich habe Mustafa Barghouti, einen Aktivisten der Demokratie, in vielen Demonstrationen getroffen und teilte mit ihm das Tränengas. Omar Barghouti ist ein Führer der internationalen Anti-Israel-Boykott-Bewegung.
Vielleicht hängt meine Sympathie für Marwan damit zusammen, dass wir in unserer Jugend von einigen Ähnlichkeiten (Ähnliches erlebten) beeinflusst waren. Er schloss sich mit 15 der palästinensischen Widerstandsbewegung an - im selben Alter, in dem ich mich - 35 Jahre früher - der hebräischen Untergrund-Bewegung anschloss. Meine Freunde und ich betrachteten uns selbst als Freiheitskämpfer, wurden aber von den britischen Behörden als „Terroristen“ bezeichnet. Dasselbe geschieht jetzt mit Marwan einem Freiheitskämpfer in seinen eigenen Augen (nach ihm selbst) und in den Augen der israelischen Behörden geschehen
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20. März 2017 - Bündnis für die Beendigung des israelischen Besatzung:

BIB Thema der Woche #15:

Der öffentliche Diskurs

Viele Menschen in Deutschland fühlen sich aus verschiedenen Gründen sehr mit Israel verbunden. Manche haben jüdische Wurzeln, andere eine schuldbeladene Vergangenheit, die sie fast zwanghaft alles Israelische und Jüdische lieben und verklären lässt. Andere kommen aus Israel, haben in Deutschland ein neues oder ein Zwischen-Zuhause gefunden; wieder Andere haben aus beruflichen Gründen in Israel gelebt und konnten die schönen, angenehmen Seiten dieses Landes kennen lernen. Mittlerweile aber haben Viele Gelegenheit bekommen, die „andere Seite des Mondes“ kennenzulernen. Für die Meisten ist es ein erschütterndes Erwachen: Die Schattenseite des israelischen Traums von der freien, jüdischen, kämpferischen, solidarischen „einzigen Demokratie im Nahen Osten“ zeigt sich jenseits der Mauer und der Checkpoints als palästinensischer Albtraum.
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27. Februar 2017 - Frankfurter Rundschau, Inge Günther:

„Das Böse beginnt mit Gleichgültigkeit“

Wie der Sieg im Sechs-Tage-Krieg den jüdischen Staat verändert, was die Herrschaft über ein Volk bedeutet und was Israels Premier Netanjahu und US-Präsident Trump gemeinsam haben. Ein Gespräch mit der israelischen Soziologin Eva Illouz
[ Interview mit Eva Illouz ]

18. Februar 2017 - Uri Avnery:

Wann hat es begonnen?  

Wie zum  Teufel hat es begonnen?
Letzte Woche versuchte ich den Krieg von 1948 zu beschreiben: er begann mit dem Schießen auf einen jüdischen Bus am Morgen nach der UN-Teilungs-Resolution. Einige der Leser stritten um das Timing.Sie bestanden darauf, dass der Krieg am 15. März begann, am Tag nach der Gründung des Staates Israel, als die Armeen der benachbarten arabischen Staaten ins Land marschierten.
Ich habe dies viele Male gesehen. Jede ernste Debatte über den israelischen Konflikt beginnt mit der Frage: „Wann hat er begonnen?“ Jede Seite hat ihre eigenen Daten und weist nach, dass die andere Seite angefangen hat.
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25. Januar 2017 - Luxemburger Tageblatt:

Kritik an Xavier Bettels Israel-Politik

Interview mir Ilan Pappé
Der israelische Historiker Ilan Pappé hält Luxemburgs Israel-Politik und die Kooperation der Uni.lu mit der hebräischen Universität von Jerusalem für einen Fehler.
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16. Januar 2017 - Bündnis für die Beendigung des israelischen Besatzung:

BIB Thema der Woche #6:

Gewalt im Israel/Palästina-Konflikt

Am vergangenen Montag, den 8. Januar 2017, raste ein Mensch in einem LKW in Jerusalem in eine Gruppe von Soldaten, tötete dabei vier und verletzte 17 Menschen. Dann wurde er selbst erschossen.
Diese grausame Gewalttat wird in aller Welt verdammt und verurteilt - zu Recht. Denn sie hat nicht nur fünf Menschenleben gekostet (vier Opfer und der Attentäter), sondern hinterlässt auch - zusätzlich zu den Verletzten - zahllose Menschen mit Schocks, Ängsten, Traumata, Verlust und Schmerzen, die womöglich ein Leben lang anhalten. Zudem erzeugt diese Gewalt - wie kann es anders sein - Gegengewalt: Das Wohnviertel des Attentäters wird mit Roadblocks abgeriegelt, es gibt Verhöre, Verhaftungen, womöglich einen Hausabriss, womöglich Racheakte, womöglich noch mehr Ängste, Trauma, Verlust und Schmerzen. Wohin das führen soll? Richtig: zu noch mehr Gewalt.
Nun sind Politik und Medien schnell im Reagieren auf so eine schreckliche Tat. Scheinbar offensichtliche Zusammenhänge werden festgestellt, eine Verbindung zum IS etwa und zu den anderen LKW-Attentaten in Berlin und Nizza. Der Volksmund spricht von der "Gewaltspirale" und dass es "da unten wohl niemals Ruhe geben werde"; in aller Munde ist das Wort "Terror" und "Terrorist" und die Frage steht im Raum, ob "die Araber denn niemals zur Vernunft kommen, Israel endlich mal anzuerkennen und die Hand zum Frieden auszustrecken". Es geschähen "fast täglich palästinensische Attentat"; die israelische Seite "wehrt sich" oder antwortet mit "Vergeltungsschlägen". Schließlich enden Tischgespräche häufig mit der resignierten Annahme, dass das wohl ewig so weitergehen werde mit den "palästinensischen Terroristen" und der "Verteidigung der einzigen Demokratie im Nahen Osten" durch die Israelis.
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