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9. April 2012 - Luz Maria de Stefano de Lenkait:

Die zutreffende Stellungnahme vom Mitglied des Deutschen Bundestages Wolfgang Gehrcke, Fraktion Die Linke in der Angelegenheit "Günter Grass und sein Gedicht zum Konflikt zwischen Israel und Iran", geben Anlass für folgende kurze Stellungnahme  zur Gedicht-Veröffentlichung in der

Süddeutschen Zeitung vom 4.4.2012

Kontext zu Günter-Grass-Äußerung:
UN-Konferenz für eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten

Angesichts der Konferenz der Vereinten Nationen (UN) für eine atomwaffenfreie Zone im Nahen-Osten, die für dieses Jahr von den UN in Kairo geplant ist, sind die mahnenden Worte vom Schriftsteller Günter Grass vollkommen zu begrüßen. Alles Geschrei, alle sinnlosen hysterischen Reaktionen, leider auch aus dem Lager der Grünen, zeigen ein beschämendes erbärmliches politisches Panorama hinsichtlich der bevorstehenden großen Herausforderungen für die Weltpolitik, nämlich, für den Weltfrieden zu sorgen. Solche Schreihälse sind für die internationale Politik untauglich, auch als Mitglieder einer zivilisierten Gesellschaft inakzeptabel, die heute vor allem den Frieden und die guten Beziehungen zwischen allen Menschen und Völkern zu preisen haben.

Eine reife aufklärende Presse ist erforderlich, um dieses Thema aufzugreifen und substantiell zu behandeln. Das ZDF zeigt sich unglücklicherweise verloren, dazu unpräpariert. Nicht einmal die geplante UN-Konferenz für eine atomwaffenfreie Zone im Nahen-Osten wurde vom ZDF erwähnt, weniger noch kommentiert. Hier hätte der Zusammenhang mit den richtigen kritischen Worten von Günter Grass in Bezug auf eine Atom-Macht hergestellt werden müssen, eine Atom-Macht, die sich nach wie vor weigert, sich an internationale Regeln und Vereinbarungen zu halten.

Die große Lüge und Fälschung über Massenvernichtungswaffen im Irak ist inzwischen weltweit bekannt. Dieselbe Masche wird aber heute gegen den Iran orchestriert. Die Falschheit wurde auch auf allen internationalen Konferenzen bloßgestellt. Es gab keine Atomwaffen weder damals im Irak, noch gibt es sie heute im Iran, weniger noch Pläne dazu. Diese Tatsache ist bei der UN bekundet worden, wie schon vor Jahren der damalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan wiederholt bestätigte. Dagegen gibt es keinerlei Fortschritte bei der Schaffung einer von Massenvernichtungswaffen befreiten Zone im Nahen Osten. Eine offiziöse Öffentlichkeit, die marktschreierischen Betrug und Gräuelpropaganda der reinen Wahrheit vorzieht, spielt mit und lässt sich weiter betrügen, anstatt die Sache der Massenvernichtungswaffen professionell und fair anzugehen.

Trotz massiver Desinformation in den westlichen Medien lasst sich die Mehrzahl der Europäer aber nicht beirren. 59% der europäischen Bürger sehen Israel als die größte Gefahr für den Weltfrieden, weit vor den „Schurkenstaaten“ Nordkorea und Iran einer EU-Umfrage Ende Oktober 2011 zufolge. (Meldung vom 10.11.2011)

Politik und Öffentlichkeit müssen sich jetzt den Massenvernichtungswaffen in Israel widmen. Sonst wird gegen UN-Resolutionen verstoßen, unter anderen gegen UN Resolution 687 und 1284. Wenn die EU-Staaten wirklich entschlossen sind „für Frieden und Stabilität in der Region und für eine anständige Zukunft aller ihrer Völker zusammenzuarbeiten", dann müssen sie nicht den Druck auf Iran verstärken, sondern auf Israel, um es zu Frieden und Abrüstung zu zwingen. Allein Israel bleibt in Besitz von mehr als 200 nuklearen Waffen, führt Aggressionskriege und droht weiter mit Militärschlägen. Wo bleibt der westliche gesunde Menschenverstand? Was ist los mit gewissen Politikern in CDU, SPD und Grünen, mit den Medien? Stehen sie unter Druck oder arbeiten sie im Auftrag von Extremisten?

Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait