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Staatsgeheimnis endlich gelüftet, - Guido an Porzellansyndrom erkrankt

www.museum-hauenstein.de Foto: August Himbert

 

Der römische Kaiser Caligula machte einst sein Pferd zum Konsul. Glaubt man dem Gemeckere von Heiners Geißbock, so hat Angelina in einem der Nachfolgestaaten des "Heiligen römischen Reiches deutscher Nation" einen Esel zu ihrem Stellvertreter und Außenminister gemacht. Zeugen zufolge soll er sehr stur sein und auf den Namen "Guido" hören.

Das Außenministerium wird auch Außenamt genannt. Demzufolge spricht man auch von Guido im Außenamt. Logischerweise ist daher die Abkürzung Guido i.A. erlaubt. Der Einfachheit wegen bleiben wir also bei der Bezeichnung Guido i.A..

Bis Guido i.A. Stellvertreter von Angelina und Außenminister wurde, hatte er in der Vergangenheit schon des Öfteren in den Startlöchern gestanden und mit den Hufen gescharrt, wie das Equiden tun, wenn sie ungeduldig sind. Unter anderem startete er vor ein paar Jahren einen Spaßwahlkampf mit dem "Guidomobil", ließ sich allen Ernstes eine 18 auf den Schuhsohlen anbringen, stand somit auf der 1 und 8, kürte sich selbst auch schon mal zum Kanzlerkandidaten usw. bis er nun schließlich zu Guido i.A. avancierte. Als solcher polterte er, sehr von sich eingenommen, mit harten Hufen über das politische Parkett, so dass fast alle erschrocken aufhorchten.

Guido i.A., ein Protagonist sozialer Kälte, ist als Stellvertreter von Angelina, als Außenminister, als Vorsitzender der Mövenpick-Partei, und als Vortragsreisender zur Salärauffrischung bei Banken und Versicherungen tätig. Auch als Amateurhistoriker hat er sich bereits einen Namen gemacht. Als solcher beschuldigte Guido i.A. bei Verwechselung der Schickimicki-Gesellschaft mit den Arbeitslosen, letztere Gruppe spätrömischer Dekadenz.

Das rief den Thekenphilosophen der Bierakademie und Lehrstuhlinhaber für politische Perversitäten im Reichstag, Professor Dr. Dr. Kappes, auf den Plan. Mit ausgesuchter Klientel aus der Gruppe der "anstrengungslosen" Geldbezieher bereitete er einen Praxistext für ein Fest, gleich jenen in der spätrömischen Zeit vor.

Schon in der Vorbereitungsphase scheiterten alle Bemühungen hierzu. Keiner der "anstrengungslosen" Geldbezieher aus prekären Verhältnissen hatte ausreichende Finanzen. Noch nicht einmal geringste Mengen feinster, erlesener Getränke bzw. Speisen, die hierfür notwendig gewesen wären, waren für sie erschwinglich. Geschweige konnten sie sich Gäste zum Völlen und Saufen einladen. Auch an Bäder in Eselsmilch war wegen der geringen finanziellen Mittel nicht zu denken.

Daraus folgerte Professor Dr. Dr. Kappes, dass Guido i.A. die Wahrheit verfälsche und rechtspopulistische Klischees bediene. Ebenso, dass er Arbeitslose und Arbeitsplatzbesitzer nach dem Motto "Teile und herrsche!" gegeneinander auszuspielen versuche. Weiter zog er den Schluss, dass wahrscheinlich Guido i.A. vom Porzellansyndrom befallen sei.

Das gemeine, angeblich dumme Volk behauptete das schon lange.

Das Porzellansyndrom stammt aus China. Es ist seit der Erfindung des Porzellans bekannt. Vor langer Zeit wurde es von den Handelsleuten nach Deutschland und andere Länder eingeschleppt. Viele Bücher und wissenschaftliche Aufsätze darüber füllen bereits Regale von Bibliotheken in aller Welt.

Mit Hilfe neuester technischer Geräte und unter Ausnutzung früherer Forschungsergebnisse arbeiteten in jüngster Vergangenheit Psychologen, Soziologen und Neurologen unter Anleitung von Prof. Dr. Dr. Kappes Hand in Hand. Sie wollten gemeinsam dem Geheimnis des Porzellansyndroms auf die Spur kommen. Insbesondere interessierten sie sich für den Auslöser und die Folgen.

Nach Abschluss des Forschungsprojektes legte das Team die Ergebnisse vor. Der wissenschaftliche Bericht bestätigte die frühere Vermutung des Lehrstuhlinhabers für politische Perversität, Prof. Dr. Dr. Kappes. Er konstatierte: Guido i.A. ist nicht mehr ganz dicht. Als Ursache gab er bekannt, Guido i.A. habe versucht für die neoliberale Politik mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Dabei habe er sich einen Riss in der Schüssel zugezogen, das so genannte Porzellansyndrom.

 

peme

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