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Ölschieferabbau

Entlang der Schwäbischen Alb

liegt ein großes Vorkommen an oberflächennahem Posidonienschiefer (Ölschiefer). Im Balinger Umland enthält er einen Kerogenanteil (Vorstufe von Erdöl) von bis zu 20 %. Im Januar 1944 wurde das KZ Dormettingen (Nachbargemeinde von Dotternhausen) ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, im Zuge des Unternehmens „Wüste“ aufgebaut. Dort wurde im Rahmen des Mineralölsicherungsplans Öl aus Ölschiefer gewonnen. Rund 428 Häftlinge mussten unter katastrophalen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Mindestens 20 Häftlinge starben.

Nach dem Krieg wurde südlich von Dormettingen bis ins Jahr 2000 zunächst von der Zementfirma Rohrbach, danach vom Zementkonzern Holcim Ölschiefer abgebaut.
In Deutschland wird nur hier, am Fuße der Schwäbischen Alb Ölschiefer abgebaut, die nächste vergleichbare Anlage steht in Estland. Der Konzern Holcim nutzt aber den Ölschiefer in doppelter Weise, zum einen zur Stromerzeugung für das Zementwerk und zum Anderen werden große Teile des Ölschieferabbrandes in die Schweiz exportiert und dient Holcim dort als Ausgangsprodukt für seine Zementsorte Optimo.
Der Konzern behauptet, diese Sorten hätten eine deutlich bessere CO2-Bilanz als herkömmliche Portlandzemente. Diese Aussage ist stark in Zweifel zu ziehen.
Da es sich bei diesem Abbrand um ein Abfallprodukt aus der Stromproduktion handelt und die Beimischung des Abbrandes in den Zement als Entsorgung gilt, wird dieser Zement vom Konzern als Klimafreundlich angeboten. Das CO2, das bei der Verschwelung entstanden ist taucht auf den Verpackungen nicht mehr auf (Verbrauchertäuschung?).

Klimageld jetzt Die ökologische Transformation sozial und gerecht gestalten!

Vortrag von Karl-Martin Hentschel mit Diskussion

Der CO2‑Preis steigt 2024 weiter – das macht Heizen, Strom und Mobilität für alle teurer. Haushalte mit wenig Geld werden dadurch besonders belastet. Das ist ungerecht, denn besserverdiendende Haushalte verursachen deutlich mehr Treibhausgase, können sich aber einen erhöhten CO2‑Preis locker leisten. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, ein Klimageld als Ausgleich für die steigende CO2-Bepreisung einzuführen. Davon will die Ampelkoalition nichts mehr wissen. Mit dem Festhalten an der Schuldenbremse rückt die notwendige soziale Absicherung der Klimapolitik noch weiter in die Ferne. Mit dem Klimageld sollen alle Einnahmen aus der CO2-Bepreisung wieder ausgezahlt werden. Karl-Martin Hentschel wird das Konzept von Attac zum Klimageld vorstellen, mit dem Familien mit normalem Einkommen komplett entlastet würden. Familien mit niedrigem Einkommen und einem unterdurchschnittlichen CO2-Verbrauch würden sogar mehr Klimageld bekommen, als sie an CO2-Preis bezahlen. Des Weiteren wird er einen kurzen Überblick über Möglichkeiten eines gerechten Steuer- und Abgabensystems und der Finanzierung einer sozial-ökologischen Transformation geben. Unser Referent Karl-Martin Hentschel ist Dipl. Mathematiker lebt als freier Autor in der Nähe von Kiel. Er war von 2000 bis 2005 sowie von 2006 bis 2009 Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag von Schleswig-Holstein, ist Mitglied der Attac-Bundes-AG Finanzmärkte, ist Mitglied im Vorstand von Mehr Demokratie e.V., sowie im Kokreis bei Netzwerk Steuergerechtigkeit, und ist Autor von „Handbuch Klimaschutz – Wie Deutschland das 1,5-Grad-Ziel einhalten kann: Basiswissen, Daten, Maßnahmen“, erschienen im Oekom Verlag.

Mittwoch, 21.Februar 2024, 19 Uhr
Schlatterhaus, kleiner Saal, Österbergstr. 2, Tübingen

Weitere Termine mit Karl-Martin Hentschel in Baden-Württemberg:
Di, 20.02.24, 19 Uht Welthaus-Stuttgart
Do, 22.2.2419 Uhr, Stadtbibliothek Heidenheim
Fr, 23.2.2419 Uhr, VHS Aalen